Sonneruntergang hinter dem Maiden’s Tower

Endlich mal ein geplantes Zielfoto

Der lang ersehnte Urlaub in Istanbul steht vor der Tür. Wochenlang hab ich mich schlau gemacht, was es denn alles in dieser Metropole zu entdecken gibt. Klar, es gibt die Hagia Sophia, die Bosporus-Brücke, den Galataturm und noch viele weitere Touri-Hotspots. Normalerweise bin ich aber meist auf der Suche nach Fotos, die nicht jeder hat. Fotos, die die Stadt und ihre Menschen einfangen, wie sie wirklich sind und Fotos, die man in keinem Reiseführer sieht. Aber dieses Mal bin ich bei meinen Recherchen auf einen Fleck auf der asiatischen Seite in dem Stadtteil Üsküdar gestoßen. Hier hat man den perfekten Blick auf den “Kız Kulesi”, einen alten Leuchtturm und auch eines der Wahrzeichen der Stadt. Dieser ist meist absolut überzeichnet und ziemlich kitschig dargestellt. Aber was mir auffiel… Der Turm liegt ungefähr westlich von Üsküdar. Das heißt, ich sollte da zum Sonnenuntergang gutes Licht haben… Ziel für die fünf Tage in Istanbul war es also, den Tag einmal auf der asiatischen Seite ausklingen zu lassen und mal so ein richtiges Zielfoto zu schießen.

Mit der Fähre nach Asien

So kam es nun, dass wir, nachdem wir bereits drei wunderschöne Tage in Istanbul verbracht hatten, von Balat über Karaköy endlich nach Üsküdar aufbrachen. Wir fuhren, wie hier üblich, mit vollgepackten Fähre zur Rush Hour über den Bosporus und kamen am Nachmittag auf der asiatischen Seite an. Wir schlenderten gemütlich vom Hafen an der Promenade entlang, schauten den Fischern zu und kamen schließlich zum “Zielobjekt” – dem perfekten Spot mit Blick auf den “Mädchenturm”. Kurzer Blick durch die Kamera – ja, das Sigma 56 an meiner Sony Alpha 6400 war eine gute Wahl. Aber was machen wir jetzt? Die Sonne knallt, es ist noch viel zu früh. “Lass uns doch kurz da vorne noch ‘nen Happen essen”, sagte ich zu meiner Frau. Also peilten wir dieses kleine Restaurant an um die Zeit zu überbrücken.

Wo bleibt das Essen?

Aber das Essen kam einfach nicht und die Zeit verstrich. Die Sonne senkte sich langsam und noch bevor unser Essen kam, war sie da – die goldene Stunde. Meine Blicke gen Horizon verrieten mich und meine Frau sagte zu mir, dass ich ruhig gehen kann. Mit etwas schlechtem Gewissen überquerte ich die Straße, fing mein Zielfoto ein und war happy. Ein paar dramatische Wolken am Himmel, die Sonne exakt hinter dem Kız Kulesi. Genau so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Als wir das Restaurant etwa eine halbe Stunde später verließen und nochmal zu dem Spot gingen, war die Sonne bereits hinter dem Horizont verschwunden und von der Magie war nur noch wenig zu spüren. Auch wenn der Himmel sich nun wunderschön orange/rosa färbte, es kam einfach nicht mehr an das Zielfoto ran.

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