Sonnenaufgang in der sächsischen Schweiz

Eine Story von Christoph Börner
09.04.2024

In dieser Story

Ich bin eher der Typ: Spontan unterwegs schöne Bilder machen.
An jenem Tag sollte es dann doch etwas anders kommen.
Eines Nachmittags spazierten meine Frau mit unserem damals noch sehr kleinem Kind und ich entlang der touristischen Hauptstraße an der Bastei. Am Nachmittag auf dem Weg zurück zum Auto sind wir, über Schleichwege und Abzweigungen, an einem total schönen Ausblick vorbei gekommen. Nach kurzem Genießen dann mein Gedanke: “Sonnenuntergang oder -Aufgang an der Bastei wollte ich ja eh schon immer mal fotografieren… wo geht denn hier die Sonne unter, und wo geht sie auf?” Bis zum Sonnenuntergang zu warten war leider nicht möglich, ist mit Kleinkind dann halt doch nicht drin. Also kam die Idee allein wieder zu kommen, bei Sonnenaufgang. Also Wetter- und Sonnenverlauf-App geprüft – das klingt jetzt vielleicht nach Planung, habe ich aber bist dato noch nie ernsthaft eingesetzt – aber die Apps zeigten gutes Wetter und gute Sicht auf die aufgehende Sonne von besagtem Ausblick.
Einen guten Freund habe ich kurzerhand angeschrieben, ob er mitkommen wolle zum Sonnenaufgang an die Bastei. Dieser sagte auch direkt zu. Schon am nächsten Morgen sollte es losgehen. Wir verabredeten uns früh und nach kurzer Nacht ging es los. Nach reichlich halbstündiger Fahrt sind wir am Parkplatz der Bastei angekommen. Mein Freund und ich stiefelten schnurstracks los. Fest der Meinung, ich wüsste die genaue Stelle des zuvor entdeckten Ausblicks, gingen wir es hochmotiviert an. Mit Stirnlampe und gut bepackt liefen wir und liefen. Ich schaute mich immer wieder um, wo denn diese Stelle sei, mit dem fantastischen Ausblick. Aber ich fand sie nicht. Wir gingen circa 40 Minuten hin und her. Hätte ich mir mal die genaue Position im Handy angepinnt. Wir fanden andere Plattformen und auch die Touristenaussichten an der Bastei selbst laden zum Fotografieren ein. Aber es sollte doch diese eine Aussicht sein. Langsam wurde es dann schon hell und ich war ehrlich gesagt etwas verärgert. Sicherlich zum Großteil über mich selbst, weiß ich doch um meine Orientierungslosigkeit (die hat in unserer Beziehung meine Frau).
Nach kurzem Überlegen, sagte ich schließlich zu meinem Freund, dass wir nur noch Zeit hätten um zu den Touristenpunkten zu gelangen, ehe die Sonne richtig stünde. Er meinte daraufhin, er möchte es hier entlang noch einmal versuchen.
Et voila… etwas versteckt hinter einem Trampelpfad war sie: Die gesuchte Stelle.
Ein Hoch auf seinen Instinkt!
Die Aussicht wirkte an jenem Morgen gleich nochmal so schön. Nun aber nix wie Kamera raus und vorbereiten.
Klar war: HDR wegen des schwächeren Dynamikumfangs der Kamera und ein größeres Panorama wegen der fehlenden Megapixel.
Zeitlich hat es gerade so funktioniert. Es war aber eher hektisch und ich hätte den Bildausschnitt mit mehr Ruhe gerne noch anders gewählt:
Mehr Vordergrund – die Platte auf der wir standen noch weiter mit ins Bild nehmen, mehr Bastei rechts ins Bild bekommen, die Sonne noch etwas mehr aus der Ecke heraus ins Bild setzen,… Dadurch, dass ich das Panorama leicht schräg nach unten Richtung Tal aufnahm, habe ich hinterher in der Nachbearbeitung beim Verrechnen der Teilbilder einen sehr viel höheren Verschnitt gehabt als angenommen, um die Verzerrung raus zu bekommen. Aber es ist wie es ist. An jenem Morgen habe ich wieder etwas mehr an Erfahrung dazulernen dürfen. Nichtsdestotrotz war es ein sehr schönes Erlebnis mit einem sehr guten Freund, woran ich auch heute noch gerne zurück denke und beim Erzählen der “Geschichte hinter dem Bild” darüber lachen darf, wie wir im Dunkeln über Stock und Stein gestolpert und, meinem Begleiter sei Dank, am Ende doch noch zum Ergebnis gekommen sind.
Ich wünsche dir und euch ebenso Bewahrung beim Stolpern, Spaß beim Erfahrungen sammeln und natürlich Freude beim Fotografieren selbst.

Liebe Grüße
Christoph

Autor:in
Christoph Börner
Rentner aus Dresden
Ich bin Ehemann und Papa, Hobbyfotograf und bekennender Christ.
Seit einer Erkrankung sitze ich im Rollstuhl und hab nun einen tieferen Blick auf alles ;)
Ich bin Ehemann und Papa, Hobbyfotograf und bekennender Christ.
Seit einer Erkrankung sitze ich im Rollstuhl und hab nun einen tieferen Blick auf alles ;)

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