Mohnblume im Sonnenaufgang
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Die Idee zum Foto
Seitdem ich viel in der Lüneburger Heide Region zum Fotografieren unterwegs bin, habe ich diverse Hashtags bei Instagram abonniert, um immer wieder neue interessante Orte zu finden. Das Mohnblumenfeld auf meinem Foto ist mir einen Tag vor der Entstehung des Bildes aufgefallen und ich war sofort davon fasziniert.
Leider war die Beschreibung des Ortes sehr allgemein gehalten. Also habe ich mein Glück versucht, ob ich vielleicht mehr Details und Hinweise per Chat erhalten könnte. Einige Nachrichten später hatte ich eine ungefähre Idee, wo mich mein Weg hinführen muss, und ich war dabei mir anzuschauen, ob sich die Anfahrt für einen Sonnenaufgang lohnen würde. Nach kurzer Prüfung zeigte sich „Die Ausrichtung passt!“
Auch ein Blick auf die Wettervorhersage der nächsten Tage versprach gute Bedingungen für ein Zielfoto zum Sonnenaufgang. Um keine Zeit zu verlieren, und am Ende vielleicht vor einem verblühten Mohnblumenfeld zu stehen, entschied ich mich gleich am nächsten Tag loszuziehen. Danach kam das übliche Fotografenprogramm am Vorabend eines Fotoausflugs … Fototasche packen, Wecker stellen, ….. Ihr kennt das ja sicherlich alle sehr gut …
Früh am Morgen
Hatte ich eigentlich schon erwähnt, wann dieses Foto entstanden ist? Das Bild ist am 11. Juni 2021 aufgenommen worden. Warum erzähle ich erst jetzt davon? Sonnenaufgangsbilder zu dieser Jahreszeit inklusive Anfahrt zur Location sind selbst für mich als regelmäßiger Frühaufsteher eine Herausforderung. Gerade dann wenn ich noch ein wenig Puffer aufgrund der unbekannten Situation vor Ort einplanen muss.
Als der Wecker dann in der Früh klingelte, führte mich der erste Weg zur Kaffeemaschine. Mit einem frischen Kaffee in der Hand wurden die aktuellen Wetterdaten geprüft. Es sollte alles passen. Die verschiedenen Parameter zeigten sogar die Möglichkeit von Frühnebel. So war meine Müdigkeit an diesem Morgen schnell verflogen und die Motivation zum Fotografieren stieg schlagartig an. Mit dem Fotorucksack auf den Schultern und einem zweiten Kaffee des Tages in der Hand ging es zum Auto und ich startete die Anfahrt zu meinem Zielfoto.
Uups, da war ja das Feld
Wohin hat mich mein Weg an diesem Morgen eigentlich geführt? Meine Instagram-Quelle hatte mir die Location südlich von Lüneburg in der Nähe von Melbeck beschrieben. Hinter Melbeck startete meine Suche nach dem Feld und mein Blick scannte während der Fahrt die Umgebung. Durch die Ausrichtung zu Sonnenaufgang wusste ich zumindest, dass ich links der Fahrbahn Ausschau halten musste.
Da das Feld allerdings deutlich tiefer als die Straße lag, bin ich natürlich in der Morgendämmerung erst einmal vorbeigefahren. Als nach ein paar Metern kein Feld in Sicht gewesen ist, suchte ich mir die nächste Möglichkeit zu wenden. Gut dass ich an diesem Tag ausreichend Zeit eingeplant hatte. Aus der anderen Richtung kommend war das Mohnblumenfeld deutlich besser zu erkennen.
Nachdem ich das Auto abgestellt hatte, machte ich mich zu Fuß auf zum Feld. Dabei konnte ich erkennen, dass sich leichte Nebelfelder gebildet hatten. Dazu ein wenig bewölkter Himmel, so dass der Sonnenaufgang auf jeden Fall sichtbar sein wird. Die Bedingungen an diesem Tag waren also ein Volltreffer.
Erste Aufnahmen mit Weitwinkel
Zu Beginn meiner Aufnahmen war ich mit dem Tamron Weitwinkel Objektiv (15-30mm) unterwegs und setzte dazu noch einen Verlaufsfilter ein. Dazu stellte ich das Stativ auf die höchste Position, so dass ich eine Perspektive über das Feld hinweg hatte. Das Blütenmeer mit dem Nebel und der aufgehenden Sonne dahinter war ein schönes Bild, aber irgendwie noch nicht DAS Zielfoto.
Was also tun, um vielleicht doch noch das Motiv an diesem Morgen festzuhalten?
Objektiv- und Perspektivwechsel auf dem Weg zum Zielfoto
Ich entschied mich, als Erstes dazu das Objektiv zu wechseln und für die nächsten Aufnahmen mein alt gedientes 28-70mm Nikon-Objektiv zu nutzen. Durch die längere Brennweite fing ich danach an nach einzelnen hervorstechenden Blüten zu suchen, die ich vielleicht in den Vordergrund stellen könnte. Dazu entscheid ich mich mit dem Stativ nun eine deutlich tiefere Position zu nutzen. Nachdem ich einige Blüten bereits in den Vordergrund gestellt hatte, fiel mir die Blüte auf meinem Zielfoto ins Auge, da dort ein Spinnenfaden deutlich zu sehen war. Bei dem Ausrichten von Kamera und Stativ sah ich dann plötzlich eine weitere Möglichkeit von der gerade als Motiv gewählten Mohnblüte. Diese hatte eine schöne Kerbung, die sich perfekt eignete, um die aufgehende Sonne darin zu platzieren. Damit begann für mich die eigentliche Arbeit am Zielfoto und es brauchte einige Anläufe und ständiges Ausrichten von Kamera und Stativ bis die Sonne genau wie auf dem Bild zu sehen war.
Während der Entstehungsphase dieses Foto hätte ich mir so manches Mal gewünscht, dass ich die Sonne hätte einfrieren können. Wenn der Bildausschnitt passte, war die Sonne bereits schon wieder ein Stück zu hoch, um direkt in der Blüte zu erscheinen. Daher bin ich froh, dass ich am Ende das gewünschte Motiv noch einfangen konnte, bevor die Sonne zu hoch am Himmel gestanden hätte.
Zielfoto oder nicht?
Je nachdem wie man den Begriff Zielfoto definiert, könnte man sicherlich in meinem Fall darüber streiten, ob es wirklich ein Zielfoto ist oder nicht.
Die mir unbekannte Location machte es mir nicht möglich das Zielfoto von vornerein zu planen und das Zielfoto entstand primär vor Ort, nachdem ich die Möglichkeiten für mich entdeckt hatte. Erst beim Erblicken der Mohnblüte auf meinem Bild ging es in die eigentliche Arbeit an dem Zielfoto und ich bin heute immer noch sehr glücklich, wenn ich dieses Bild sehe. Auch das gehört für mich zu einem Zielfoto. Die Erinnerung und das Erlebnis wie dieses Bild entstanden ist. Da dies für mich bei diesem Bild immer noch sehr präsent ist, habe ich diese Aufnahme für meine Story zu meinem Zielfoto ausgewählt.
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