Mein Viertel
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Heute ist es perfekt.
An einem Mittwoch Mittag im Januar ist das Wetter in Dresden einfach wunderschön. Die Sonne steht Flach über den Häuserschluchten und in der Neustadt pulsiert der Alltag. Die unzähligen Bars und Restaurants werden beliefert, Menschen sind arbeiten, gehen einkaufen und auf den Straßen herrscht geschäftiges Treiben. Ich schnappe mir also meine Kamera und beschließe eine Fotoreihe zu machen, die mir schon länger im Kopf schwebte, für die jedoch bisher die Bedingungen nicht passten. Entweder war es zu früh, zu spät, ich musste Arbeiten, das Wetter spielte nicht mit oder ich hatte einfach keine Lust. Hach ja, irgendwas ist immer.
Los geht.s!
Warm angezogen und nicht ohne Handschuhe lauf ich also Los. Die Straße hoch Richtung Park, dort abgebogen auf die nächste Querstraße und einfach ziellos durch mein Viertel. Natürlich gibt es ein paar Spots die ich gezielt ansteuere, da ich ja eine Reihe an Fotos im Kopf habe doch in welcher Reihenfolge und wo ich zwischendurch noch hin spaziere, lasse ich den Moment entscheiden. Ich blicke die Straße entlang, ein Auto jagt das nächste, zwei Handwerker laufen aus einer einfahrt heraus. ein LKW stoppt in zweiter reihe um eine Bar zu beliefern. Das leben pulsiert um mich herum und ich lasse die Normalität auf mich wirken.
Irgendwas stimmt nicht.
Eine Stunde bin ich nun unterwegs. Die Zeit vergeht wie im Flug und die ersten Bilder sind gemacht. Bei einem Tee beschließe ich, die Fotos einmal durchzusehen. Große Enttäuschung macht sich in mir breit. Das Foto ist zu überladen, Das ist zu hell, Bei dem fährt mir ein Auto ins Bild. Ich bin unzufrieden! Noch gebe ich nicht auf. Heute muss es klappen und ich habe noch knapp 2 Stunden bis die Häuser die Straßen gänzlich in ihre Schatten hüllen. Ich gehe weiter, stelle mich an eine Kreuzung und überlege, warum die Fotos mir bisher nicht gefallen haben. Ich mache Fotos in verschiedenen Brennweiten, vergleiche und analysiere und Zack: ein Geistesblitz.
Alle bisherigen Fotos waren im Weitwinkel aufgenommen, was nicht dem entspricht was ich im Kopf habe. Zoom also auf Anschlag, Fluchtpunkt auf den Goldenen Schnitt setzten, Kamera gerade halten, Blende beachten, Fokuspunkt setzten und, abwarten.
Ich will ruhe ins Bild bringen. Keine Autos, keine Hecktick. Nichts soll von der Schönheit des Moments ablenken.
Eine Radfahrerin kommt aus einer Seitenstraße, die Ampel hinter mir steht auf rot. Kein Auto auf der Straße. Click!
Ich hab’s
Nachdem ich diese Foto gemacht habe weiß ich genau was ich möchte. Die anderen Fotos er reihe sind recht schnell gemacht und ich kann es kaum erwarten zu Hause an den Rechner zu kommen, nach der Bearbeitung weiß ich, Das Foto wird gedruckt.
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