Mein teuerstes Foto
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Die Idee zum Foto
Die “Crystal Mill” im US-amerikanischen Bundesstaat Colorado stand auf meiner Foto-Bucketlist, seitdem ich vor gut 15 Jahren den englischsprachigen Fotoreiseführer “Photographing the Southwest Volume 3 – Colorado/New Mexico” von Laurent Martres gekauft hatte und darin zum ersten Mal von der Historic Site erfahren hatte. Das Foto der Mill, direkt über den reißenden Fluss gelegen, im Hintergrund Wälde und Berge, hatte mich damals direkt angezogen und die Idee, irgendwann selbst mal die “Crystal Mill” zu fotografieren, mich seit dem nicht mehr losgelassen.
Auf holprigen Pfaden
Ein Besuch der “Crystal Mill” ist nicht ganz einfach: theoretisch kann man zwar bis ganz vor Ort mit dem Auto fahren, doch die berüchtigte Crystal Mill Road hat es in sich. Steinig, rough und an entscheidenen Stellen sehr schmal – nicht selten stürzt dort ein unerfahrener Autofahrer samt Fahrzeug in den Crystal River und muss geborgen werden. Ich habe selbst bei meinem Besuch einige Fahrer in Jeeps und 4×4 SUVs gesehen, die erhebliche Probleme mit der “Straße” und die Fahrt zur Mill sogar teilweise abgebrochen hatten.
Wenn man nicht selbst fahren will, kann man wandern (ca. 7km pro Strecke) oder eine geführte Tour buchen. Ich entschied mich für die Tour mit Crystal River Jeep Tours, was eine sehr gute Entscheidung war: nicht nur weil meine Guidin Sam super nett und erklärungsfreudig war, auch bekam ich unverhofft eine Privattour, denn die anderen Teilnehmer hatten wegen des anfänglichen Regenwetters abgesagt bzw. sind gar nicht erst aufgetaucht. Mit 180 $ inkl. Trinkgeld war der Spaß nicht ganz günstig, aber den Preis durchaus wert, schließlich waren wir über 4 Stunden unterwegs. Kurz nach Abfahrt hörte der Regen auf und die Sonne brauch heraus. Perfekt.
Ein teurer Spaß
Im Vorfeld war mir bewusst, dass ich eine Gebühr zahlen muss, wenn ich mit professioneller Kamera und Stativ unten am Flussufer die Mill fotografieren will. Handyfotografen zahlen 10$, ich musste 50$ im kleinen Store des Geisterstädchens Crystal hinblättern – mit Kreditkarte, versteht sich, ist ja USA. Doch so richtig zufrieden war ich mit den Fotos nicht. Die spektakulären Aufnahmen, die ich aus dem Fotoreiseführer kannte, konnte ich nicht machen. Die Stelle, von der ich vermutete, dass dort der Winkel am besten ist, lag oberhalb eines kleinen Wasserfalls. Von unten war diese nicht zu erreichen, es gab aber einen Zugang von der Straße aus. Doch dieser war mit deutlichen “No Trespassing”-Schildern abgesperrt. In diesem Moment tauchte ein Fotograf mit Stativ in der Hand hinter dem Absperrband auf. Ich fragte Sam wie er das hinbekommen hatte, sie sprach mit dem Sicherheitspersonal vor Ort und sagte mir dann dass man ein weiteres Permit für die Felsen oberhalb des kleinen Wasserfalls braucht. Kostenpunkt: 200$. Ich schluckte, überlegte einen Moment und entschied mich dann, das Geld zu bezahlen. Jetzt war ich schon mal hier, die Bedingungen nahezu perfekt mit tollen Herbstfarben und einem Sonne-Wolken-Mix – ich wusste, ich würde mich ärgern wenn ich es nicht machen würde. Wir fuhren zurück zu dem kleinen Store, ich zahlte netterweise “nur” 150$ (weil ich die 50$ für das erste Permit schon bezahlt hatte) und durfte nun hinter die Absperrung und dort ganz in Ruhe meine Fotos schießen. Es war genau der Viewpoint, den ich mir erhofft hatte. Ganz in Ruhe ist hier wörtlich zu nehmen, denn für diese 200$ (respektive 150$) mietet man den Bereich quasi exklusiv für eine Stunde, kein anderer Fotograf darf dann dazukommen – angeblich aus Sicherheitsgründen. Über den Sinn und Unsinn dieser Regelung kann man sicherlich diskutieren, genauso wie darüber ob es sinnvoll ist, 380 $ (inkl. Tour) für einen Fotospot zu bezahlen. Ich bin jedenfalls mit dem Ergebnis so zufrieden dass ich es auch im nach hinein nicht bereut habe.
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Diskussionsbeiträge (13)
Schon gemein mit den 200,- Dollar.. aber ich kann auch voll und ganz nachvollziehen, dass du es ausgeben musstest nachdem du doch endlich dort warst und das Wetter perfekt mitspielte. Hoffe, du ärgerst dich nicht mehr darüber sondern freust dich über die sehr gelungenen Aufnahmen.
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