Kangchendzönga, wer ist das?

Eine Story von Ole S.
12.08.2023

In dieser Story

Weiteres Equipment: Nikon D810; Tamron SP 24-70 2.8 (1. Generation)

Mount Everest, K2, Kilimandscharo, Mont Blanc, alles Berge die einem geläufig sind. Wenn man aber über den Kangchendzönga spricht, haben viele Leute Fragezeichen in den Augen. Doch wie kam ich auf die Idee ein Foto vom dritt höchsten Berg der Welt zu machen?

Was habe ich in Indien gesucht?
Warum und wo überall genau ich in Indien war, erzähle ich gerne jedem bei einem Bier in der Kneipe, für die Geschichte von diesem Foto ist allerdings nur wichtig, das es fast nicht entstanden wäre. Eigentlich hatte ich auf meiner Reise durch Indien das Himalaya nördlich von Delhi, sprich Kashmir und Ladakh eingeplant. Allerdings gab es in der Region, welche seit 1947 von Indien, Pakistan und China umkämpft ist, zu der Zeit zu der ich dort war, viele Anschläge, weswegen Touristen reisen in diese Region untersagt wurde. Nur deswegen landete ich einen Monat später überhaupt in der Region in und um Darjeeling.

Wie kam ich auf den Kangchendzönga?
Auf meiner Reise durch Indien schlief ich stets in Hostels mit Mehrbettzimmern. Der Preis von meist unter 5€ die Nacht war anfangs mein Grund dafür, später war aber das treffen der verschiedensten Menschen in diesen Hostels. Ich traf Inder, Amerikaner, Franzosen, Australier, Bulgaren, Kroaten, Liechtensteiner, Chilenen und noch viele Landsleute mehr und das Kennenlernen dieser Menschen und deren Geschichten wurde für mich fast so wichtig wie das Reisen selber. Also schlief ich auch in Darjeeling in einem Hostel (einen Ausblick aus meinem Zimmer gibts hier als Foto), in dem ich wieder mal andere Reisende traf. Bei einem gemeinsamen Abendessen erzählten Kim (aus Südkorea) und Ana (aus Serbien) von dem Kangchendzönga und ihrem Plan einen Pass welcher an diesem entlang geht zu wandern. Kurz zusammengefasst 14 Tage trekking, Erfahrung im Bergsteigen und Klettern als Voraussetzung. Während die beiden davon erzählten kam der Plan auf den Kangchendzönga im Sonnenaufgang anzuschauen, damit auch die nicht so trekking begeisterten, inklusive mir damals, mal dieses Bergpanorama erleben können. Dafür organisierten wir am nächsten Tag direkt einen Jeep der uns früh morgens zu einem Aussichtspunkt, dem Tiger Hill, bringen sollte.

Der Weg zum Tiger Hill
Also hieß es in der nächsten Nacht um 2 Uhr aufstehen und Abfahrt zum Tiger Hill. Eine Stunde Fahrt direkt bis zur Spitze des Tiger Hills auf 2600m waren der Plan, womit keiner rechnete: es hat in der Nacht dort oben geschneit, was wie unser Fahrer berichtete zu dieser Zeit (Anfang März) noch nie passiert war, seitdem er Leute dorthin fährt. Ca. 5 Kilometer vor dem Ziel dann das was wir alle befürchtet hatten, es wurde zu Glatt für den Mahindra Bolero von unserem Fahrer. Also ab dort Fußmarsch und das ganze zügig denn das erste Licht kam schon in weniger als einer Stunde. Für normales Wandern eigentlich gut möglich aber auf einen Berg durch Schnee ein Kraftakt. Also startete ein Rennen gegen die Sonne und das auch noch in’s Ungewisse, denn ob man eine klare Sicht auf den dritt höchsten Berg der Welt hat ist tagesabhängig. Oben angekommen dann die Erleichterung, klare Sicht und gerade das erste Licht. Für mich hieß es also Kamera raus und diesen Sonnenaufgang festhalten in meinem Zielfoto.

Das Foto
Mir gefallen vor allen Dingen die Ebenen in dem Foto und die schlichte Komposition: unteres Drittel Darjeeling in den Bergen, mittleres Drittel der Kangchendzönga und oberes drittel der Himmel. Ich habe natürlich etliche Fotos über den Sonnenaufgang verteilt gemacht, dieses hier hat aber am besten die Stimmung eingefangen meiner Meinung nach.

Autor:in
Ole S.
Student aus Mülheim an der Ruhr
Student aus Mülheim, fotografiere seit 10 Jahren. Am meisten fotografiere ich Sport, am liebsten aber dokumentiere ich meine Reisen fotografisch.
Student aus Mülheim, fotografiere seit 10 Jahren. Am meisten fotografiere ich Sport, am liebsten aber dokumentiere ich meine Reisen fotografisch.

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