Immer mitten drin…
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Respekt!
Einfach unglaublich, was diese Athleten leisten!
Ich ziehe jedes mal, wenn ein Rennradfahrer vorbeirauscht an mir, gedanklich meinen Hut (und es ist gut, einen Hut mit breiterer Krempe aufzuhaben, denn die Sonne kann es ordentlich…).
Einfach imponierend!
Obwohl ich nur am Gitter lauere, spüre ich die Spannung, die in der ganzen Stadt herrscht.
Helsingör ist eine kulturell sehr aktive Kleinstadt (ca. 47K Einwohner), und für diesen Event ist ein ganzes Wochenende Hochstimmung angesagt – die Straßenabsperrungen werden gerne in Kauf genommen.
Bereits zum 3. Mal bin ich dabei und fotografiere mit großer Freude.
Zugegeben – die erste Etappe, Schwimmen, erspare ich mir. Zu viele Zuschauer, zu wenig Platz, und die beste Perspektive (knapp über den Wasserspiegel) ist nicht erreichbar.
Also – weiter zum Radfahren!
Die Technik
Generell liebe ich es, die Kamera mit den Athleten mitzuziehen.
Dadurch bekommen die Bilder einen eigenen Ausdruck, der dem Betrachter die Geschwindigkeit gut vermittelt (im Gegensatz zu “eingefrorenen” Bildern).
Ich rede hier von Verschlußzeiten von ca. 1/30s bis 1/100s!
Ja ich weiß, die Ausbeute ist nicht riesig!
Aber genau das macht es ja so interessant und cool!
ISO 100, eine Blende von max 8, eventuell (wenn es sehr hell ist) einen ND-Filter auf die Linse.
Wünscht man einen ganz verwaschenen Hintergrund, dann mit möglichst offener Blende arbeiten!
Damit das Mitziehen gut funktioniert, sorge ich für einen festen Stand, mein Körper steht gerade an der Stelle, wo der Athlet mir am nähesten ist, und dann übe ich, meinen Oberkörper nach links und dann nach rechts zu drehen, den Sucher der Kamera immer am Auge.
Noch kontinuierlichen Autofocus (AF-C) mit (Menschen-) Augenerkennung eingestellt, und die Bildfrequenz auf “Medium” oder “High” gesetzt.
Da ich nicht gleich nach Ende des Events Bilder abliefere, speichere ich nur in RAW (komprimiert).
Bildstabilisator aus, und eventuell noch 1/3-Raster im Sucher eingestellt – so kann ich zB versuchen, das Gesicht des Athleten immer an einem Schnittpunkt zu halten.
Und dann geht’s los!
Die ersten Radrennfahrer rauschen vorbei.
Ich beobachte, welcher interessant aussieht (Mann/Frau, Gesichtsausdruck, Sturzhelm, Trikot usw.), halte auf diese Person, fokussiere (natürlich mit Back-Button-Focus), und drücke den Auslöser.
Während der ca. 3-5 Sekunden werden also ca. 30-100 Bilder geschossen!
Kein Problem, der Buffer meiner Sony A9ii schafft das locker.
Am Anfang kontrolliere ich gleich danach, ob Belichtung, Focus, Hintergrund, Bildausschnitt (Brennweite) passen.
Eventuell ein paar kleine Korrekturen vorgenommen, und weiter geht’s.
Wieder fotografieren, wieder kontrollieren.
Wenn dann alles passt, dann kann ich es mir leisten, die für mich interessanten Biker zu finden und blitzschnell parat zu sein.
Dann fängt der Spaß nämlich erst an….
Hat man genug “im Kasten”, dann die Position und Perspektive wechseln.
Und weiter geht’s
Nachdem ich nun genug Bilder gemacht habe, will ich natürlich auf die Läufer fotografieren.
Dazu suche ich mir, abseits von den Menschenmassen, ein paar Stellen, wo wenig Zuschauer sind, und auch der Hintergrund einigermaßen paßt.
Denn auch dort müssen ja alle vorbei…
Will man Läufer als Mitzieher fotografieren, so ist das eine höhere Schwierigkeitsstufe als bei Radfahrern.
Warum? Weil die Läufer sich in horizontale und vertikale Richtung bewegen.
Das bedeutet, dass man die Kamera ebenfalls in diese 2 Richtungen mit wippen muss!
Und das ist nicht einfach.
Aber – Übung macht den Meister!
Ausatmen, Atmen halten, und versuchen, den Laufrhythmus zu kopieren.
Zu Hause…
Dann wird es spannend!
Sind ein paar Bilder gut geworden? Hoffentlich!
Müde, aber glücklich daheim angekommen, überspiele ich sicherheitshalber alle Bilder auf eine SSD.
Obwohl ich nach ca. 2-3 Stunden (das genügt für mich) ca. 2000-3000 Bilder geschossen habe, ist das Durchsehen nicht so zeitaufwendig.
Ich verwende dazu das Programm “Photo Mechanic Plus”.
Ja, und dann, nachdem man sich die besten Shots markiert und in eine extra Mappe rüber kopiert hat, freue ich mich jedes mal auf das Resultat!
Meine Quote liegt so bei 5% – genug zum Redigieren…
Nun wird jedes Bild im PhotoShop der Bildausschnitt gewählt, ein paar kleine kosmetische Korrekturen gemacht und dann noch mit Hilfe eines passenden Pre-Sets der Look gestaltet – Fertig!
Zufrieden lehne ich mich zurück – und freue mich schon aufs nächste Event!
Weitere Bilder
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