Hinter den Vorhängen – ein Tag bei Roncalli

Eine Story von Benjamin Lehmann
12.09.2023

In dieser Story

Eigentlich war das alles nicht geplant…

Im Juli diesen Jahres war ich mal wieder übers Wochenende in Hamburg – einfach mal weg von meiner langweiligen Heimatinsel Föhr 😉
Als ich im Zug saß und überlegte, was ich in Hamburg machen könnte, entdeckte ich, dass Circus Roncalli gerade in Hamburg ist.
Da ich ein riesiger Zirkus Fan bin – eigentlich schon immer – kaufte ich mir ein Ticket für einen der letzten Plätze in der ersten Reihe.

Am Abend der Vorstellung war ich extra etwas früher da, um als einer der ersten auf das Zirkusgelände zu kommen, wo ich schon vor der Vorstellung fotografieren wollte.
Als ich endlich durch den Einlass war, entdeckte ich sofort einen Artisten, der vor dem Zelt jonglierte.
Natürlich fragte ich ihn nach einem Portrait und unterhielt mich kurz mit ihm.
Ich sollte ihm die Fotos, sobald ich sie bearbeitet hatte, per Instagram schicken.

Die Vorstellung war wie zu erwarten Super und ich machte ein paar schöne Fotos von den Artisten – der Platz in der ersten Reihe war natürlich super, näher ran geht nicht… dachte ich da noch…

Als ich am Abend wieder im Hotel war und die Fotos auf dem iPad bearbeitet hatte, schickte ich sie sofort Egor, dem Artisten, zu.
Er war absolut begeistert!
Egor erzählte mir, dass er aus Russland kommt und seit über zwei Jahren nicht mehr zu Hause war. Er fragte wo ich herkomme und ob ich Hauptberuflich Fotograf bin – leider nicht, ich gehe noch zur Schule 😉
Außerdem leitete er den anderen Artisten meine Fotos weiter, auch die freuten sich sehr!

…aber manche Chance ergeben sich scheinbar spontan

Ein paar Wochen später, ich freute mich immer noch über die tolle Erfahrung, bekam ich eine englische Nachricht bei Instagram: „Hey Benjamin, wir sind im August in Lübeck, wenn du Lust hast lade dich zu einer Vorstellung ein! Egor“

Was? Ich werde von einem Roncalli Artisten in den Circus eingeladen?
Ich war erstmal sprachlos, freute mich aber Riesig! Natürlich nahm ich das Angebot an, jetzt musste ich nur noch nach Lübeck kommen, was von Föhr aus eine ganz schöne Tour ist…

Als dann endlich der 17. August war und ich in Lübeck angekommen war, bekam ich noch eine Nachricht:
„Wenn du möchtest, kannst du schon zwei Stunden früher in den Zirkus kommen, die Kinder der Artisten machen ihre erste eigene Vorstellung“ , „That will be fun, let‘s see what‘s going Oooon!“ 😉
Und bevor ich das richtig realisiert hatte, fand ich mitten in der Manege von Circus Roncalli, umgeben von Artisten aus der ganzen Welt, wieder.

Nach der Kinder Show ging ich davon aus, dass ich wieder aus dem Ziekus raus und während der richtigen Vorstellung ins Publikum muss.
Dann schnappte mich aber Egor: „Komm, ich habe den Clown gefragt, den du in Hamburg so toll fandest, ob du ihn fotografieren darfst“ Ab diesem Zeitpunkt war ich vollkommen überfordert… „Wir gehen zu seiner Garderobe, dann kannst du ihn fotografieren“

Ich durfte tatsächlich Gensi, einen wirklich tollen Weißclown aus Spanien, beim schminken fotografieren! Wann kann man das mal sehen?? Und als wäre das nicht genug, kam ein zweiter Clown in den Garderobenwagen, Carillon aus Italien, der sich nach Gensi auch sehr gerne fotografieren lassen hat.

Danach, wie schon erwähnt, wollte ich eigentlich auf meinen Platz ins Publikum gehen, diesmal hielt mich aber Carillon, der Clown, auf: „Bleib einfach Backstage bei uns, wenn dich jemand fragt, dann fotografierst du einfach für mich“

Und ich durfte tatsächlich Backstage bleiben, die gesamte Show über!
Ich unterhielt mich mit Artisten aus Chile, Italien, Spanien, Russland, Ukraine und anderen Ländern und machte meine aktuell besten Bilder!

Und zum Schluss…

Der 17. August war einer der besondersten Tage jemals für mich, ich hatte unglaublich viel Spaß und habe jetzt ein paar neue Kontakte, wenn nicht sogar neue Freunde!

Das Foto, dass ich ausgesucht habe, ist mein Lieblingsbild und ist meinem Großonkel gewidmet, der auch Fotograf war und vor fast 50 Jahren einen Clown mit einer Marionette fotografiert hat.

Das Bild trägt als Titel die deutsche Übersetzung des Titels von dem Bild meines Großonkels:

Es gibt Dinge, die uns verbinden
„Il y a des choses qui nous lient“

Danke an alle, die die ganze Story gelesen haben, ist länger geworden als gedacht 😉

Ein paar andere Fotos könnt ihr bei Instagram sehen: @b_lehmann_

Autor:in
Benjamin Lehmann
Schüler aus Wyk auf Föhr
Ich bin 17 Jahre alt und seit fast vier Jahren begeisterter Hobbyfotograf!
Aktuell gehe ich in die 12. Klasse und fotografiere für die Zeitung, hauptsächlich auf Konzerten oder anderen Events, und eine Immobilienagentur
Ich bin 17 Jahre alt und seit fast vier Jahren begeisterter Hobbyfotograf!
Aktuell gehe ich in die 12. Klasse und fotografiere für die Zeitung, hauptsächlich auf Konzerten oder anderen Events, und eine Immobilienagentur

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