Fuchsbau-Abenteuer: Vom entscheidenden Tipp bis zur unerwarteten Wendung

Eine Story von Julian Gerhäuser
21.11.2023

In dieser Story

Der Tipp und das erste Scouting

Schon seit geraumer Zeit suchte ich nach einem Fuchsbau, bisher jedoch erfolglos. Dann erhielt ich einen vielversprechenden Hinweis von meinem Cousin. Während einer Fahrradtour hatte er einen Fuchsbau samt Bewohnern entdeckt. Bereits am nächsten Wochenende war ich um 8 Uhr vor Ort. Als Ausgangspunkt meiner Erkundung wählte ich einen nahegelegenen Bauernhof. Nach einem kurzen Fußmarsch von etwa 2 km näherte ich mich dem Bau und zog meinen Tarnponcho an. Der Bau befand sich mitten auf einem Getreidefeld, direkt an einem Hang. Glücklicherweise waren die Füchse noch nicht draußen, da das angepflanzte Getreide noch sehr kurz war. So konnte ich den Hang am Rand des Feldes erklimmen. Oben angekommen, packte ich Kamera und Objektiv aus, ließ meinen Rucksack zurück und bewegte mich auf den Knien langsam in Richtung des Baus. Der Wind wehte in der Regel von dort in meine Richtung. An diesem Tag passierte nicht mehr viel, und nach 2-3 Stunden verließ ich ohne Fotos den Ort. Dabei machte ich einen Umweg, um nicht wieder am Fuß des Hanges vorbeigehen zu müssen. Damit hatte ich meine Position für die kommenden Tage und die entsprechende Route festgelegt.

Der perfekte Sonntagmorgen

Am nächsten Tag war perfektes Wetter vorausgesagt: sonnig, wenig Wind und knapp 20 °C Höchsttemperatur. Also hieß es erneut früh aufstehen und los geht’s. Am Bauernhof angekommen, fotografierte ich noch schnell die Rauchschwalben. Durch das vorherige Scouting konnte ich den Fuchsbau von der Bergseite aus ansteuern, gegen den Wind und hinter dem Feldrand verborgen. Da ich kein großer Freund von Stativen bin und grundsätzlich alle Fotos aus der Hand aufnehme, lag ich auf dem Bauch, in meinen Tarnponcho gehüllt, im Gras am Rande des Getreidefeldes. Durch die leicht erhöhte Position hatte ich das Feld gut im Blick. Nach einer kurzen Wartezeit von 30 Minuten ging es dann los. Zuerst kam ein kleiner Fuchswelpe aus dem Bau. Der Kleine schien noch nicht ganz wach zu sein und legte sich direkt am Bau in die Sonne, um eine weitere Runde zu schlafen. Nach und nach krochen immer mehr kleine Füchse heraus, und ich begann, Bilder zu machen. Dies blieb jedoch nicht unbemerkt. Das Klacken meiner D850 ließ die Füchse aufhorchen. Angespornt von ihrer Neugier näherten sie sich vorsichtig meiner Position, aber entfernten sich nie mehr als 5 Meter vom Bau. Ich beobachtete die Rasselbande eine Stunde lang, bis sie zusammen mit der dazugekommenen Fähe in den Bau verschwand und ich mich zurückziehen konnte.

Eine Woche später

Am darauf folgenden Wochenende wollte ich die sechs kleinen Füchse erneut besuchen. Diesmal entschied ich mich, gegen 17 Uhr loszuziehen, um hoffentlich einige Fotos im Abendlicht zu machen. Am Bau angekommen, waren bereits einige dunkle Wolken am Himmel. Die Füchse waren kaum aktiv. Nach einigen Minuten schaute der einzige Fuchswelpe, der sich nach draußen traute, nach oben und verschwand wieder im Bau. Kaum eine Minute später begann es zu regnen. Trotzdem entschloss ich mich zu warten und konnte immerhin einen Regenbogen bewundern. Nach weiteren Stunden des Wartens gab ich auf und machte mich auf den Rückweg.

Die darauffolgenden Wochen

In den folgenden Wochenenden versuchte ich immer wieder, weitere Fotos von den Füchsen zu machen. Leider blieb ich dabei ohne Erfolg. Noch schlimmer war, dass ich einen der Welpen tot am Rand des Feldes fand. Er wies keine äußeren Verletzungen oder andere Auffälligkeiten auf. Das Getreide war inzwischen stark gewachsen, und der Bau war nicht mehr zu sehen. Nach einigen Wochen wurde das Getreide geerntet, und der Bau war verschwunden. Ich war zwar immer mal wieder in der Nähe, konnte aber die sechs Welpen und die Fähe nicht mehr finden.

Autor:in
Julian Gerhäuser
Wissenschaftler aus Angelbachtal
Hi,
ich bin Julian. Hauptsächlich fotografiere ich Wildtiere, aber lasse sonst auch keine Gelegenheit aus neue Projekte zu starten. Dabei verwende ich seit Beginn Equipment von Nikon. Angefangen habe ich 2019 mit einer D5600.
Hi,
ich bin Julian. Hauptsächlich fotografiere ich Wildtiere, aber lasse sonst auch keine Gelegenheit aus neue Projekte zu starten. Dabei verwende ich seit Beginn Equipment von Nikon. Angefangen habe ich 2019 mit einer D5600.

Gefällt dir diese Story?

Schreibe deine Story

Diskussionsbeiträge

Noch keine Diskussionsbeiträge vorhanden. Schreibe jetzt den ersten Beitrag!
Jetzt mitdiskutieren
Du bist interessiert an neuen Equipment?
Jetzt Angebot mit Bestpreis-Garantie sichern.