Ein besseres Zielfoto dank Fehlfokus

Eine Story von Holger Jung
04.04.2023
Die Polarlichter über Hamnoy. Die grünen Lichter werden im Schnee der Berge reflektiert. Das Dorf im Vordergrund ist erleuchtet durch die Lampen des Dorfes.
Verwendetes Equipment: Nikon Z6, Tamron 15-30mm 2.8

Vom Schnappschuss zur blauen Stunde

Seit fast einer Woche kampieren wir in Reine dem Zentrum der Gemeinde Moskenes und knipsen die Gegend ab. 2 Tage zuvor kommen wir gerade von einem Ausflug von Nusfjord, als wir pünktlich zur blauen Stunde am Postkartenmotiv Hamnoy vorbei kommen. Fast schon Langweilig dieser Spot, da sich dort nahezu immer Fotografen herum tummeln. Einen Tag zuvor habe ich dieses Pflichtfoto in Form eines Schnappschusses auf die Speicherkarte gebracht. Normal grauer Himmel, immerhin diffuses Licht, jedoch nichts besonderes. Eine Gelegenheit für eine Aufnahme zur blauen Stunde lasse ich mir jedoch nicht nehmen. Währenddessen denke ich noch: “Mensch, dieses Bild in dunkel mit Polarlichtern wäre doch das Zielfoto” Ernsthafte Chancen habe ich der Sache nicht gegeben, da der Plan vorsieht in 3 Tagen in das ca. 100KM entfernte Hennigsvaer in die nächste Unterkunft weiter zu ziehen.

Der letzte Tag in Reine

Wir sehen uns tagsüber den Ort A und dessen Fischermuseum an. Da wir keine weiteren Pläne haben ziehen wir uns spät Nachmittags in die Unterkunft zum kochen und Mittagsschlaf zurück.

Wir hängen gemütlich ab, der Himmel hat sich (wie die Tage zuvor) zugezogen und der KP-Index steht gegen Nordlichter. Dennoch gehe ich im Laufe des Abends ab und zu vor die Tür und sehe nach. Ab 21:00 Uhr ist der Himmel plötzlich klar und direkt südlich ist ein großer Bogen zu sehen. Ein Belichtungstest mit der Kamera bestätigt meinen Verdacht das es doch keine Wolken sind. Wir brechen auf in Richtung Hamnoy, die Auroas zeigen sich noch westlich sowie über uns, für mein Zielfoto welches ich im laufe der Tage mal in einem Supermarkt auf einer Postkarte gesehen hatte, bräuchte ich sie jedoch im Norden. Also wechseln wir zunächst immer wieder die Position für andere Fotos.

Die Beule im Brückengeländer….

…haben wir uns gemerkt da wir das als den idealen Spot 2 Tage zuvor für Hamnoy ausgemacht haben. Ich mache ein paar Probeaufnahmen als die Polarlichter doch nördlich dann ein wenig links ins Bild ziehen.

Ein UWW für alle Fälle

Ein Grund weshalb ich die Z6 mitgenommen habe, ist das 24-70mm 2.8S, die beste Linse die ich habe und bis jetzt kenne, mit genau dieser sollen die wichtigen Aufnahmen entstehen. Für Hamnoy sind 24mm auch genau richtig, nicht jedoch mit Polarlichtern. Um diese vollständig mit auf den Sensor zu bekommen muss ich auf mein altes 15-30er von Tamron zurück greifen. Vom Spot her nichts zu machen, da ich auf einer Brücke stehe. Die Auroas bleiben nur wenige Minuten, mir unterläuft ein Fehler beim fokussieren und die Aufnahmen sind unscharf. Ausgerechnet jetzt.

Vom Fehlfokus zum Traumfoto

Ich beschließe zurück zur übernächsten Insel Sakrisoy zu wechseln, wo mir weitere Top Aufnahmen gelingen. Immer wenn wir denken es ist zu Ende, geht es woanders noch heftiger wieder los. Unser Gefühl sagt es noch ein weiteres Mal in Hamnoy auf der Brücke zu versuchen, wo wir belohnt worden sind, denn die Aufnahmen sind so gut das man das grüne Licht im Hintergrund auf dem Schnee der Berge reflektieren sieht. Ein Traumfoto ist im Kasten, mit noch heftigeren Auroas. Im Nachhinein Frage ich mich: Wäre ich nochmal zurück gekehrt wenn die ersten Aufnahmen im Fokus gewesen wären?

 

Weitere Bilder

 

Ein altes Holzboot in einem hölzernenden Hangar. Im Hintergrund stehen weitere Boote
Hamnoy am Meer, ein Blick von einer Brücke auf das Dorf
Hamnoy bei Dämmerung
Ein Paar hält Händchen, während im Hintergrund die Polarlichter scheinen.
Die Polarlichter über Hamnoy, das Dorf ist hell erleuchtet

 

Autor:in
Holger Jung
Ich wollte mir eigentlich nur eine neue Kamera holen, als ich angefangen habe mich mehr und mehr das dahinter und außen herum zu interessieren. Eins kam aufs andere. Bis heute!
Ich wollte mir eigentlich nur eine neue Kamera holen, als ich angefangen habe mich mehr und mehr das dahinter und außen herum zu interessieren. Eins kam aufs andere. Bis heute!

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