Dystopische Stimmung
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Die Inspiration
Als ich Abends in meiner Wohnung saß, mir etwas zu Nachbearbeitung und Colorierung anschaute, rutschte mein Blick auf das Cyberpunk-Logo meines Rechners.
Diejenigen von euch die mit dem Spiel nicht vertraut sind – es handelt sich um eine dystopische, futuristische Welt, durchzogen von bedrückender Stimmung und stimmungsvoller Szenerien, in dem Unternehmen, die Gier nach Gewinn und der “Fortschritt” übermäßig starken Einfluss auf Politik und Erscheinung der Welt genommen haben.
Plötzlich machte es klick – kann ich solche Ausstrahlung, solche Gefühle nicht genau jetzt, in dieser regnerischen Nacht, an diesem Sonntag, in dieser Stadt finden?
Kurzerhand schrieb ich einem Freund, und wir fuhren los.
Die leere Stadt
Was ganz besonders diese Nacht prägte, war, dass die Stadt, mit all ihren hohen Gebäuden, den breiten Gassen und Luxusshopping-Meilen im Kontrast zu sonst überlaufenen Straßen komplett leer war.
Selten mal begegnete man einzelnen Fußgängern, welche nach Hause liefen, mal in mehr mal in weniger graden Linien.
So liefen wir durch die Stadt, unterhielten uns darüber was genau dieses lauernde Gefühl vor einer drückenden Zukunft ausmacht, was Leute schon vor Jahren inspirierte, Bücher und Filme über ihre Vorstellungen davon zu produzieren, und wie erschreckend nah die Realität an manchen Punkten an diese damals vermeintlich fiktionalen Werke heranreichte.
Die dunklen Straßen
Sonntagnachts war ein großer Teil der sonst recht beeindruckenden Beleuchtung ausgeschaltet, und leider wurden wir zunächst mit dem Fakt konfrontiert, dass Die Welt vielleicht den Bach runtergeht, die Beleuchtung aber noch nicht so cool ist wie man sie in einer utopischen Dystopie haben möchte.
Trotzdem fanden wir einige interessante Orte und Anblicke, Momente deren Gefühl ich einfangen und festhalten konnte.
Dank Stativ, Selbstauslöser und langer Belichtung gelang uns nach und nach eine bessere Darstellung der durchwachsenen Szenerie, trotzt zugegebenermaßen mäßiger Performance der inzwischen in die Tage gekommenen D5100 bei geringem Licht.
Der Heimweg
Mit kalten Fingern, und einer leichten Enttäuschung, dass der lokale Kakao-Shop zu hatte, machten wir uns auf den Rückweg, wo wir auf ein neueres Kunstwerk stießen, was an der Straße aufgestellt worden war – leere Telefonzellen, in denen Briefe von jungen Frauen, welche von der Hoffnungslosigkeit sprachen, dass den Tätern hinter Misshandlungen, welche sie erlebt hatten, Konsequenzen folgen, von den Existenzängsten, plötzlich die Miete nicht mehr bezahlen zu können, da die Lebensmittelpreise sich teilweise in den letzten paar Monaten und Jahren verdoppelten und von der Unmöglichkeit, durch die Bürokratie entstandene Missstände in angemessener Zeit grade zu stellen.
Alles in allem bekamen wir das Gefühl, dass wir etwas einfangen wollten, was mehr als nur uns berührte.
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