Dramatische Stimmung am Leuchtturm von Blåvands Huk

Eine Story von Philipp Poschmann
23.11.2023

In dieser Story

Ein Zielfoto? Es war wohl eher eine Prise Spontanität, die mich zu meinem Foto führte. Während der Reisevorbereitung plante ich eigentlich eine Aufnahme des Leuchtturms von Blåvandshuk Fyr am Tage. Das geplante Foto sollte den Leuchtturm mit grünem Gras und weißen Sand zeigen, so wie ich ihn im Internet bereits mehrfach sah. Es war Zufall und Spontanität, welche mich mit der Familie zum Sonnenuntergang nach Blåvands Huk trugen. Was für ein Glück: Es war einer dieser Abende, an dem der Himmel quasi minütlich immer farbenfroher und dramatischer wurde. Dabei sah es zuvor noch ganz anders aus.

Wir kamen am späten Nachmittag in unserer Unterkunft in Blåvand an. Hinter uns lag eine recht lange Anreise. Eigentlich erschlagen von der Autofahrt, wollten wir die Gegend noch ein wenig zu Fuß erkundigen. Laut Unterkunft ist die Nordsee aus drei Himmelsrichtungen erreichbar. Das klang vielversprechend – also los. Die erste fußläufig zu erreichende Stelle entpuppte sich als Reinfall: Kein weites Wasser, sondern eher der Eindruck eines überschaubaren Beckens, viel Schlamm und schlechtes Wetter. Die Kinder hatten ihren Spaß im Matsch und erfreuten sich an der Entdeckung mehrerer Krabben. Aber ein schönes Foto? Nein, das war unter diesen Bedingungen nicht denkbar.

Leicht unzufrieden von unserem Ausflug liefen wir zur Unterkunft zurück. Ich schlug vor, dass wir nach dem Abendessen die Gegend mit dem Auto weiter erkunden könnten, um mehr Eindrücke zu sammeln. Das Ziel sollte der Leuchtturm Blåvandshuk Fyr sein, der westlichste Leuchtturm Dänemarks. Die Begeisterung über meinen Vorschlag hielt sich aufgrund der fortgeschrittenen Tageszeit in Grenzen. Dennoch sind wir gestartet und fanden dort eine vollkommen andere Landschaftsstimmung vor: Aufbrechender Himmel, weißer Strand, aufkommende Flut und dann dieser wunderschöne Sonnenuntergang. Ich konnte den Sucher kaum vom Auge nehmen. Ich fotografierte den Leuchtturm wie ein Fotomodell immer wieder aus unterschiedlichen Perspektiven und mit sich ständig verändernder Lichtstimmung. Mittlerweile näherte sich Regen. Ich packte die Kamera voller Zufriedenheit in den Rucksack. Doch die Stimmung im Sonnenuntergang wurde minütlich schöner – Kamera also wieder auspacken.

An diesem Abend sind zwei Lieblingsfotos entstanden. Das erste Foto zeigt die Szene aus der Ferne. Wir standen bei der Aufnahme auf einer kleinen Sandbank, welche aufgrund der Flut langsam zu verschwinden drohte. Mir war es wichtig, dass die Spieglung des Lichtstrahls im Wasser zu sehen ist. Das zweite Foto – das Zielfoto – zeigt den Leuchtturm so nah, wie es mir an diesem Abend möglich war. Der Himmel auf dem Foto ist eine wundervolle Mischung aus blauer Stunde und Sonnenuntergang. Den Regen, der uns zum Zeitpunkt dieser Aufnahme bereits erreichte, konnte ich im Lichtstrahl des Leuchtturms einfangen.

Fazit: Ziele sollte man haben, jedoch genug Raum für Spontanität beibehalten.

Autor:in
Philipp Poschmann
Wissenschaftler aus Thüringen
Fotografie ist für mich ein Hobby, dem ich seit ca. 20 Jahren mit schwankender Intensität nachgehe. Mich reizt daran die gezielte Fokussierung auf einzelne Objekte aus meiner Umgebung.
Fotografie ist für mich ein Hobby, dem ich seit ca. 20 Jahren mit schwankender Intensität nachgehe. Mich reizt daran die gezielte Fokussierung auf einzelne Objekte aus meiner Umgebung.

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