Die beste Kamera … oder: Das ziellose Zielfoto
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Meine regelmäßigen Wanderungen durch die Wolfenbütteler Okeraue mache ich hauptsächlich, um mir Bewegung an der frischen Luft zu verschaffen. In den letzten paar Jahren habe ich meist auch eine Kamera dabei, denn man weiß ja nie, was einem unterwegs begegnet, das unbedingt festgehalten werden will. Außerdem liebe ich das Fotografieren in (fast) jeder Lebenslage und habe darüber hinaus viel „historischen“ Sinn, weshalb ich Orte und Landschaften gerne über lange Zeiträume hinweg dokumentiere. Natürlich kommen dabei nicht lauter Meisterwerke heraus – obwohl ich mir Mühe gebe, das Beste aus einem Motiv zu machen, soweit es meine begrenzen Fähigkeiten eben zulassen. Manchmal gelingen aber auch tolle Bilder, ohne dass ich viel dazu getan hätte – einfach, weil ich im richtigen Augenblick am richtigen Ort war.
Das Foto (eigentlich kein „Ziel“-Foto im engeren Sinne, denn ich bin an dem Tag ziemlich ziellos losgegangen) entstand im November 2022 am Wolfenbütteler Stadtgraben. Aus unerforschlichen Gründen hatte ich mich an diesem Tag entschieden, keine Kamera mitzunehmen, was sich natürlich sofort rächte! Man kann sich vielleicht meine stille Frustration vorstellen, als ich an den Stadtgraben kam und diese spezielle Wolkenformation mit ihrer schönen Spiegelung sah (es gibt dafür einen meteorologischen Fachausdruck, der mir gerade nicht einfällt), ohne sie mit einer „richtigen“ Kamera einfangen zu können. Es blieb mir also nichts anderes übrig, als das iPhone zu zücken, das bei guten Lichtverhältnissen (die hier glücklicherweise gegeben waren) inzwischen recht brauchbare Fotos macht und mir schon öfter aus der Verlegenheit geholfen hatte. Womit wieder einmal die alte Fotografen-Weisheit bewiesen wäre: „Die beste Kamera ist die, die man dabei hat.“
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