Die andere Seite vom Berg
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Der Keim wurde früh gepflanzt
Meine Familie väterlicherseits stammt aus den Dolomiten. Mitten im Parco Naturale Dolomiti Friulane liegt das kleine Dorf Cimolaiwo, wo meine Eltern und mein Bruder jedes Jahr die Sommerferien verbrachten. Sobald ich laufen konnte, nahmen mich meine Eltern mit auf kleine Wanderungen und zu ausgiebigen Mahlzeiten in eine der Hütten der Gegend. Das Refugio Pordenone liegt am Fuße des markanten Berges Campanile die Val Montanaia. Als Kind sah ich diesen Berg über mir aufragen und er war für mich das Symbol der Dolomiten, der Alpen, ja der Berge überhaupt. Aber ich habe ihn nie bestiegen. Als Kind fehlte mir der Sinn für die Schönheit der Landschaft und mein Interesse für die Fotografie war noch lange nicht geweckt. Höher als bis zum Aussichtspunkt (Belvedere) auf dem Campanile ging es nie. Für einen kompletten Aufstieg wären noch einmal über 1.000 Höhenmeter und gut 3 Stunden Aufstieg nötig gewesen.
In der Zwischenzeit
Zwischen meinem 15. und 38. Lebensjahr habe ich den Campanile nur noch zweimal gesehen. Und wie immer nur von unten. Familiengründung, Beruf und auch die Gesundheit lenkten mich erfolgreich vom Ruf des Berges ab.
Erst mit Mitte 30 nahm ich das Fotografieren ernster. Die erste spiegellose Systemkamera wurde gekauft und die ersten Fototouren standen an. Das Interesse an der Landschaftsfotografie wuchs mit meiner Begeisterung fürs Wandern und Übernachten in der Natur. Das für mich wichtigste Ziel (-Foto): Der Campanile Val Montanaia. Aber auf der anderen Seite des Berges. Etwas erhöht und ins Tal fotografiert.
Rückschläge
Der Plan stand. Doch dann machte mir die Gesundheit einen Strich durch die Rechnung. Zwei Rücken- und zwei Knieoperationen später war an eine Besteigung des Berges meiner Kindheit nicht mehr zu denken. Mit Anfang 40 war ich am Tiefpunkt meiner körperlichen Leistungsfähigkeit angelangt und die Chance, mein Zielfoto zu erreichen, schwand dahin.
Nicht aufgeben
Nach einem weiteren Jahr Reha und vielen Stunden bei Physiotherapeuten und im Fitnessstudio kam ich langsam wieder in Schwung. Denn ich hatte ein Ziel und eine Leidenschaft, die ich weiter verfolgen wollte. Der Aufstieg zum Campanile, eine Nacht im Biwak und dann das Zielfoto bei Sonnenaufgang.
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