Der Vulkanausbruch am Litli-Hrutur 2023
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Island, das Land aus Feuer und Eis, zog mich schon immer in seinen Bann. Schon oft dachte ich mir, wenn ich einen erloschenen Vulkankrater fotografierte, wie faszinierend es wäre, einen tatsächlichen Ausbruch zu erleben. In den letzten Jahren gab es bereits zwei Eruptionen, aber ich hatte leider nie Zeit. In diesem Jahr aber wollte ich unbedingt dabei sein. Also ließ ich alles stehen und liegen und stieg ins Flugzeug nach Island um das spektakuläre Naturschauspiel des Vulkanausbruchs am Litli-Hrutur zu erleben.
Die 20 km lange Wanderung zum Vulkan war anspruchsvoll, nicht so sehr wegen des Weges sondern weil ich ausgerechnet beim Hinflug noch eine Nagelbettentzündung am großen Zeh bekommen habe. Aber ich war entschlossen, trotz Schmerzen, das einzigartige Ereignis festzuhalten. Mit meiner Drohne im Gepäck machte ich mich auf den Weg durch die atemberaubende Landschaft Islands, vorbei an vergangenen Vulkanausbrüchen, Lavefeldern und schroffen Felsen.
Endlich erreichte ich den Vulkan, den ich seit Wochen stetig im Livestream beobachtet hatte. Es war ein Anblick, der mich in Ehrfurcht erstarren ließ. Die Lava, die mit unglaublichen 1.200 Grad Celsius aus dem Erdinneren schoss, formte neue Landschaften. Es war ein unbeschreibliches Gefühl Mutter Natur zuzusehen, wenn Sie neues Land erschafft.
Ich hatte leider nur zwei Tage Zeit, das Naturschauspiel aus verschiedenen Blickwinkeln einzufangen. Ich fand heraus, dass nicht nur zerstörerische Kraft, sondern auch Schönheit in dieser Zerstörung lag.
Vulkane haben mich schon immer fasziniert. Und endlich selbst einen erleben zu dürfen war für mich definitiv ein entscheidendes Ereignis. Der Vulkanausbruch am Litli-Hrutur 2023, war bestimmt nicht der Letzte, den ich fotografiert habe.
Aktuell sieht es so aus, als würde sehr bald wieder ein Vulkan auf Island ausbrechen. Während meiner zwei Tage war ich am Campingplatz in Grindavík. Daher sehe ich der wohl bald auftretende Eruption mit gemischten Gefühlen entgegen. Der Ort Grindavík musste leider evakuiert werden und knapp 4.000 Menschen mussten Ihre Heimat verlassen. Meine Gedanken und besten Wünsche sind bei den Bewohnern, in der Hoffnung dass Sie wieder in ihren Ort zurückkehren können.
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