Der letzte Rest
gefällt diese Story
gefällt diese Story
Was bisher geschah
Nicht viel und aus diesem Grund habe ich mich dazu entschieden mal was anderes zu machen. So ist es dazu gekommen, dass ich, nachdem ich mein Abi gemacht habe, von Berlin nach Oslo laufen wollte.
Nach zweieinhalb Monaten, die ich unterwegs war, hatte ich mich mit meinem Vater verabredet, dass wir uns in Göteborg treffen (er mit dem Flugzeug und ich zu Fuß). Beim Wandern ist es immer so ´ne Sache zu sagen wann man wo ist. Und ich musste so laufen, dass ich zu einem bestimmten Datum am Flughafen bin. Naja, was soll ich sagen, ich war viel zu schnell und musste mir noch ein paar Kilometer aus dem Ärmel schütteln. Deswegen bin ich ein paar Umwege zum Flughafen gelaufen. Auf meinem letzten sollte ich einen unvergesslichen Morgen erleben.
Eine Überraschung
Da ich am Morgen in der Regel nie gewusst habe, wo ich am Abend schlafen werde, war jeder Abend für sich eine Überraschung, aber die Kommende Nacht versprach wieder cool zu werden, da sich mein Shelter (Vindskydd) auf einer Landzunge mitten auf dem Lille Härsjön befand. Der Abend war etwas anstrengen, da ich nicht so richtig viel Feuerholz gefunden habe, aber schlussendlich habe ich es dennoch geschafft ein Feuer zu machen. Da der See meine letzte Möglichkeit war mich nochmal zu waschen bevor ich meinen Vater sehe, bin ich nochmal baden gegangen. Da die Temperaturen schon unter 10 Grad Celsius gefallen sind musste ich mich danach am Feuer aufwärmen. Jetzt stand nur noch Essenmachen und schlafen gehen auf dem Programm.
Nach einer kalten Nacht, in welcher die Temperaturen dem Gefrierpunkt für meinen Geschmack etwas zu nahegekommen sind, habe ich meine Augen auf gemacht und alles war weiß.
Als mir langsam dämmerte, dass ich mich nicht im Himmel befand, sondern auf einer Landzunge eingehüllt in undurchdringlichen, dicken, fetten Wolken, war ich schlagartig wach. Ich habe mich nicht mal angezogen, sondern bin in meiner Skiunterwäsche, die ich zum Schlafen angezogen hatte, aus meinem Schlafsack raus und habe mir meine Kamera geschnappt, um diese mystische Stimmung abzulichten. Eine Stunde später um acht Uhr hat sich der Nebel größtenteils verzogen und hat mir den letzten Rest an Strom aus meinen Akkus gezogen.
Der Rest
Anschließend hatte ich ein paar schöne Tage mit einem vertrauten Menschen und danach bin ich noch ein Monat bis nach Oslo gelaufen. Im Nachhinein betrachtet ist dieser letzte Monat unheimlich schnell vergangen. Wahrscheinlich liegt das daran, dass ich endlich keine mehr Umwege laufen musste, sondern geradewegs nach Oslo laufen konnte. Es fällt mir schwer mich jetzt auf ein Lieblingsfoto festzulegen, da ich mit den ganzen Fotos unglaubliche Erinnerungen verbinde, aber dieses Foto finde ich am interessantesten von allen und das macht es für mich glaube ich zu meinem Lieblingsfoto von der Reise.
Weitere Bilder
Diskussionsbeiträge