Der blaue Schnatz

Eine Story von m.led93
27.03.2023

In dieser Story

Das Motiv

Bis letztes Jahr dachte ich mein ganzes Leben lang, dass es viel zu schwer sei, einen Eisvogel zu fotografieren. Zu scheu, zu flink und zu selten sei der kleine blaue Vogel.
Ein mit dem Handy fotografiertes Eisvogel-Portrait brachte mich im Herbst 21 zum Umdenken. Aufgenommen in freier Wildbahn, sitzend auf einem Stein am Kanal. Diese Erfolgsgeschichte, meiner Kollegin, weckte meinen Ehrgeiz. Ich informierte mich über den Ort und die Uhrzeit, wo und wann sie das Handybild gemacht hat. Schnell nutze ich meine Feierabendspaziergänge für erste Habitatserkundigungen. Das schnelle Glück sollte aber noch lange auf sich warten lassen. Während der ersten drei Monate, saß der Eisvogel kein einziges Mal in meiner Anwesenheit am Kanal. Lediglich im Vorbeiflug konnte ich einen kurzen Blick erhaschen und mir dessen Ruf einprägen. Der Winter war vorbei, die Motivation und der Ehrgeiz wieder annähernd im Keller. Doch der Ruf des Eisvogels sollte mich den Frühling 22 hinweg begleiten. An verschiedenen Gewässern vernahem ich diesen. Allmählich machte sich die Gewissheit breit, dass Eisvögel doch nicht so selten sind, wie zunächst von mir vermutet. Auf einer Picknickwiese ertönte abermals der vertraute Ruf. Am anderen Ende der Wiese sah ich einen kleinen Weiher. Kurzum wurde das Picknick ans Ufer verlegt und innerhalb der nächsten zehn Minuten konnten wir zwei Eisvögel beobachten. Stets am gegenüberliegenden Ufer, glücklicherweise war noch ein kleines Reisefernglas im Rucksack. Ein Männchen und ein Weibchen. Das Männchen jagte eifrig und übergab zahlreiche Fische als Brautgeschenke an seine Partnerin.

Geduld zahlt sich aus

Am nächsten Morgen kam ich täglich zum Sonnenaufgang und vor der Arbeit für eine Stunde zu diesem Weiher. Flink und elegant wie ein Schnatz flogen die Eisvögel über die im Morgenlicht glitzernde Wasseroberfläche.
Die ersten Bilder sollten tatsächlich, nach mehreren Monaten geprägt von Fehlschlägen, gelingen. Zunächst kam ich bis auf ca. 70 m an einen der Jagdansitze heran. Je mehr Tage vergingen und das Jagdverhalten der Tiere mehr und mehr verinnerlicht war, konnte auch die Entfernung zwischen Kamera und Eisvogel reduziert werden. Dabei entstand auch ungeplanter Beifang. Eines Abends, beim Begutachten der Bilder, war ein Nutri Bestandteil der Komposition. Leider habe ich es am Morgen nicht erkannt, da der Fokus einzig dem blauen Vogel galt.

 

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Autor:in
m.led93
Hobby Fotograf aus Fränkische Schweiz
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Natur
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Diskussionsbeiträge (2)

30.03.2023, 22:10 Uhr
m.led93
Autor:in der Story
30.03.2023, 22:10 Uhr
Vielen Dank Mathias
30.03.2023, 18:42 Uhr
Mathias Steins
30.03.2023, 18:42 Uhr
Sehr schöne Story, Markus! Auch, wenn es nur ein Nebenbild ist, ist das Bild mit dem blauen Eisvogel über dem weiten blauen Wasser mein Favorit dieser Story.
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