Der Berg glüht – Sonnenaufgang am Passo Giau
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Ein perfekter Morgen am Passo Giau
Nachdem ich durch den Kauf des Videokurses von Stefan und Felix auf die Dolomiten aufmerksam wurde, hatte ich mir fest vorgenommen dort einige Fotospots selbst zu besuchen. Ich machte mich also Mitte Juni auf ins schöne Südtirol und war nach der Ankunft erstmal überwältig von der einzigartigen Landschaft. Auf der Spotliste standen einige der bekanntesten Spots (Drei Zinnen, Geisler Spitzen, Seceda, Pragser Wildsee und der Passo Giau). Auf letzteren freute ich mich ganz besonders, da mir das Bild von Felix am Reflection Point wirklich sehr gut gefiel.
Ich nahm mir also fest vor die Spiegelung am Passo Giau zum Sonnenaufgang einzufangen. Allerdings war ich am Abend zuvor aufgrund eines einzigartigen Sonnenuntergangs länger an den Drei Zinnen als ich eigentlich wollte. Es ging also mal wieder viel zu spät ins Bett – wie so oft bei einem Fototrip. Der Wecker klingelte am nächsten Morgen um 3 Uhr und ich schaute völlig verschlafen in die Wetter App – dichtes Wolkenband, Nebel und kaum eine Chance auf eine kleine Lücke am Himmel. Dann kam, wer kennt es nicht, das große Grübeln. “Ich bin so müde, soll ich fahren, es lohnt sich doch wahrscheinlich eh nicht” waren einige der Gedanken, die mir durch den Kopf gingen. Am Ende dachte ich mir dann aber doch “jetzt oder nie”. Ich machte mich also völlig verschlafen und nun ein wenig in Hektik auf zum Auto. Jetzt lag noch rund eine Stunde Fahrt vor mir.
Ich fuhr in der Nähe des Pragser Wildsees los und machte mich auf Richtung Cortina. Dort angekommen ahnte ich aber bereits, dass ich nicht umsonst so früh aufgestanden war. Am Himmel waren nur noch einige wenige Wolken und über dem Tal lag leichter Nebel. Ganz anders als in der App vorhergesagt. Ich schaute auf die Uhr und dachte nur… “jetzt aber schnell, sonst wird das nichts mehr”. Ich beeilte mich also und fuhr so schnell ich konnte hoch zum Parkplatz. Dort angekommen stellte sich allerdings die Frage: “Wo genau ist denn jetzt eigentlich dieser Reflection Point?”
Ich griff zum Handy und schaute, ob ich den Spot bei Goolge Maps ausfindig machen kann und tatsächlich er war dort eingezeichnet. Ich machte mich also auf den Weg. Erst über einen kleinen ausgetretenen Wanderweg und dann völlig querfeldein über die Wiesen. Die Sonne stieg währenddessen kontinuierlich und so trafen mich die ersten Strahlen bevor ich am Spot angekommen war. Dann aber sah ich die “kleine Pfütze” endlich vor mir. Ich eilte hin, legte meinen Rucksack auf den Boden, baute Kamera und Stativ auf und…… versank im aufgeweichten Boden bis über die Knöchel im Matsch. Der Schlamm lief mir in die Schuhe, doch davon lies ich mich nicht ablenken. Ich versuchte eine einigermaßen stabile Position für das Stativ zu finden, denn auch dieses versank regelmäßig im Boden. Währenddessen machte es sich ein Frosch auf meinem mit Schlamm bedeckten Schuh gemütlich.
Dann aber war es endlich soweit. Ich stellte die Kamera ein ISO 100, f 5.6 und 1/1000 Verschlusszeit. Die Sonne traf auf den bekannten Berg und dieser fing an zu glühen. Ich wusste gar nicht wo ich zuerst hinschauen und fotografieren sollte, der glühende Berg, weiter rechts ein Tal mit Nebel, was für ein fantastischer Morgen. Einzig der vorübergehende Wind sorgte dafür, dass ich keine ganz glatte Spiegelung einfangen konnte. Am Ende aber meckern auf hohem Niveau.
Ich blieb noch einige Zeit an diesem Spot und machte Foto um Foto. Nach einer Weile ging es dann zurück zum Auto über die Wiesen, wo inzwischen Kühe grasten und sich etwas über den ungewohnten Besucher wunderten. Am Auto angekommen war ich trotz der Unmengen Schlamm in meinen Schuhen glücklich und zufrieden mein ZIELFOTO gemacht zu haben.
Es zeigte sich wieder einmal…..
Photography is not a hobby, it’s a passion !
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