Das Ziel(foto) ist nicht in Stein gemeißelt- eine Geschichte von Urlaubsplänen, Alternativen und einem wunderschönen Sommerurlaub im Camper

Das Land der tausend Seen

Unser diesjähriges Urlaubsziel hieß Südschweden. Wenn ich an Schweden denke, dann sehe ich vor meinem inneren Auge sofort wunderschöne weitläufige Nationalparks, unzählige Seen, alte Fischerdörfchen, tolle Städte mit vielen markanten Sehenswürdigkeiten- kurzum , ein Paradies für Camper und Fotografen.
So war die Fähre schnell im voraus gebucht und die Vorfreude groß. Auf unserem diesjährigen Urlaubsalbum malte ich mir zu Hause schon das Titelbild aus.
Auf jeden Fall ein See. Sonnenaufgang. Steg, vielleicht sogar ein kleines Häuschen. Langzeitbelichtung. Spiegelung. Das wird klasse! Mein Ziel war, dass Freunde und Familie sich später das Foto anschauen und sagen: “Oh toll, ihr wart in Schweden, wie war es?”
Doch am Sonntag vor Abreise, mitten in den letzten Vorbereitungen, bekam ich eine SMS von unserer Fährreederei: “Dear customers, unfortunately we inform that your departure from Rostock tomorrow is canceled due to extremely bad weather conditions.” Das darf doch nicht wahr sein!
Ich war gefrustet, studierte die AGBs sprach mit meiner Freundin und wollte am liebsten das Auto wieder ausladen.

Plan B

Meine Freundin war es die mich auf den Boden der Tatsachen zurück brachte. “Es ist nur die Fähre, das Geld bekommen wir zurück so steht es im Vertrag, kein Problem. Campingplätze sind nicht gebucht und mit unserem Bus sind wir sowieso unabhängig. In Tirol kann man auch wandern und tolle Landschaften vor die Linse bekommen… außerdem liegt es auf dem Weg zur Adria, hihi” sagte sie und lächelte mir zu.
Ich war sofort dabei und noch am selben Abend machten wir uns auf dem Weg. Erst auf der Autobahn suchten wir nach einem genauen Ziel. “Hm Achensee da war ich noch nie, tolle Landschaft viele Campingplätze. Hundefreundlich scheint es auch zu sein. Ich tippe es ins Navi ein.”

Am Campingplatz angekommen machten wir erstmal einen kleinen Erkundungs-/ Versorgungsspaziergang und kamen an einem Einkaufsladen vorbei. Auf dem Schaufenster war ein Foto vom Achensee im Morgennebel. Im Hintergrund ein hölzernes Bootshaus. DAS war es! Das Bootshaus für mein Zielfoto.
Am nächsten Tag machten wir uns auf die Suche nach dem Haus, doch zu nächst ohne Erfolg. So beschlossen wir den Abend in der Therme ausklingen zu lassen. Auf dem Weg zur Therme blickte ich aus dem Fenster und dann plötzlich hinter der Kurve..

Das Foto

“HALT AN, halt an, hier gleich am Rand!” sagte ich ein wenig zu laut zu meiner Freundin. Völlig irritiert hielt sie an, schaute nach rechts und sah das Bootshaus, rollte mit den Augen und sagte “Viel Spaß wir warten hier.”
Ich schnappte meinen Fotorucksack, lief zum Ufer und baute das Stativ auf. Ein kurzer Blick durch die iPhonekamera um den Bildausschnitt zu wählen, Kamera einstellen , Filter aufschrauben, Klick… ich schaute aufs Display und dachte mir “Da ist es.”

Freudestrahlend stieg ich zurück in den Bus, und wir genoßen den restlichen Urlaub in Tirol, Italien und Bayern. Wieder zu Hause zeigte ich das Bild meiner Mutter die noch nichts von der Planänderung wusste und sie sagte “oh wie schön, aber Tirol? Ich dachte Stockholm?”