Das Ende eines Arbeitstages – oder unverhofft macht Sterne.

Eine Story von Narrenlicht
23.02.2024

In dieser Story

Ungeplanter Aufenthalt in Franktfurt/Main

Der Tag begann wie ein ganz normaler Arbeitstag – der rein gar nichts mit Fotografie zu tun hatte.

An diesem Tag ging alles schief, was schief gehen konnte, die Technik versagte, Menschen versagten, Fehler hier, Fehler da. Kurz: ein Tag, an dessen Ende man einfach nur erschöpft dasitzt und denkt: “Was habe ich heute eigentlich gemacht?” Nichts Produktives. Raus hier.

Mit leerem Kopf erst aufs Rad, dann in den Zug, normaler Heimweg eben. Raus hier. Während der Zugfahrt hing ich noch diesem oder jenem blöden Gespräch des Tages nach, blendete meine Umwelt aus. Und damit leider auch meinen Zielbahnhof. Erst als der Zug wieder losrollte, dachte ich: “Toll, dann bist du heute auch nicht in Mainz ausgestiegen. Perfekt.” Blick auf die Uhr, kurz nach 18 Uhr, Ende Oktober. Endstation Frankfurt/Main. Der Tag wird immer besser.

 

Bevor es ein völlig sinnloses Hin- und Herfahren wird, dachte ich mir, dass ich in Frankfurt wenigstens ein bisschen durchs Bahnhofsviertel streifen, durch die Stadt mäandern könnte. Im Bahnhofsviertel ist es nicht immer angebracht, nach Einbruch der Dunkelheit mit der Kamera in der Hand herumzulaufen. Also lieber ins Bankenviertel.

Dort lande ich irgendwie beim Fotohändler meiner Wahl, der seit kurzem in Frankfurt ist. Der Laden ist noch offen, ein kleines Schwätzchen geht immer. Also rein. Wie das so ist, man kommt vom Hölzchen aufs Stöckchen. Mat dies in der Hand, fachsimpelt über jenes. Plötzlich war eine Voigtländer-Schulung sein Thema.

Ich war kurz vorher auf eine Seite im Netz gestoßen, wo ich nicht glauben konnte, was ich sah: “Moment mal? Voigtländer? Das sind doch die Noktons? Für Fuji?” Schön. Die Beispielbilder im Netz gefielen mir. Und da lag das 23er Nokton vor mir, der kleine Handschmeichler. “Willst du mal probieren?” – “Ja, klar.”

 

Gesagt, getan, das Nokton auf H2, das da war, vor der Tür, mal hierhin, mal dorthin geschaut. Den Blick nach oben gerichtet. Wow. Schöne Aussicht. Wir bauen diese Stadt. Erstes Foto. Schauen. Schön. Noch ein Blick auf die Einstellungen. “Das muss ein Fehler sein…”
Einstellungen kontrolliert, noch mal abgedrückt. Schock: 1/10s bei ISO 640, Blende f2.0. ZWEI KOMMA NULL. Diese Sterne! Fast bei offener Blende!

 

Zurück in den Laden. Das Bild gezeigt. Keiner wollte das glauben. Drei Leute sind raus und haben das Glas ausprobiert. Staunen pur. Es ging nicht mehr von der Kamera runter an dem Tag. Ich hab’s direkt mitgenommen. Es gehört seitdem zu meinen Lieblingsgläsern, wenn ich mal wieder ziellos durch die Straßen streife.

Das Foto? Nichts Besonderes. Nicht aufregend. Für mich nur eine zufällige Entdeckung, die meinen sinnentleerten Tag am Ende mit einem Gefühl der Zufriedenheit beendet hat. Am Ende ist alles gut – und wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende.

Autor:in
Narrenlicht
Lehre aus Mainz
Hobbyfotograf (54) seit 2016, die Kamera ist bei den Streifzügen durch Stadt wie Land meistens dabei.
Für meine Bilder siehe https://500px.com/p/Narrenlicht?view=photos

Zu meinem "Werdegang":
Ich kann eine gewisse technische Affinität nicht leugnen. Manche würden es positiv neugierig nennen. Andere vielleicht eher klassischer Fall von GAS...😄...

Ich habe 2016 mit der Sony Alpha 6000 angefangen, bin nach Ausprobieren einiger Optiken incl. Altglas über den Umweg der eierlegenden Wollmilchsäue (Sony RX 10, Panasonic FZ 1000) bei Fuji (XE 2s, XT 1, XT 2) und Nikon (D7200) gelandet, letztere für Wildlife, weil sowohl die Gläser als auch der Autofokus bei Fuji in dem Bereich nicht das Gelbe vom Ei waren. Nachdem der Z-Mount auf den Mark gekommen war, bin ich letztlich vollständig auf Nikon umgestiegen (Z6 und Z7). Von Fuji konnte ich allerdings nicht die Finger lassen, hatte ich doch in der Zeit die X100F in meiner Tasche. Auch hier hat nach wenigen Jahren wieder das Neue gejuckt - meinem Fotohändler sei Dank, der mir immer wieder die Möglichkeit eingeräumt hat, Equipment auch längerfristig zu testen. So gingen mit der Zeit neben etlichen Spiegelreflexen (D500, D780, D850) auch einige mft-Kameras durch meine Finger, von denen dann die Olympus (OM-D EM 5 III, OM-D EM 1 III, Pen F) hängenblieben sind. Als sich dann herauskristallisierte dass Olympus den Weg allen Irdischens gehen wird, bin ich wieder zurück zu Fuji (XH 2, XPro 2) gewechselt. Das Intermezzo mit den Panasonic (S1) und Ricoh (GR III) will ich hier nicht nicht unerwähnt lassen, die Sony Alpha 7 IV hab’ ich mal länger getestet. Nicht meins. Jetzt bin ich seit 15 Monaten wieder zurück bei den X'n, würde aber meinen, dass ich mir in den letzten Jahren einen veritablen Überblick über alle Systeme in der Theorie wie der Praxis verschaffen konnte. Ich maße mir also an, ein wenig Ahnung zu haben und mir eine Meinung bilden zu können - sofern es nicht um die Spiegellosen von Canon geht, hier bin ich wirklich unbeleckt.
Hobbyfotograf (54) seit 2016, die Kamera ist bei den Streifzügen durch Stadt wie Land meistens dabei.
Für meine Bilder siehe https://500px.com/p/Narrenlicht?view=photos

Zu meinem "Werdegang":
Ich kann eine gewisse technische Affinität nicht leugnen. Manche würden es positiv neugierig nennen. Andere vielleicht eher klassischer Fall von GAS...😄...

Ich habe 2016 mit der Sony Alpha 6000 angefangen, bin nach Ausprobieren einiger Optiken incl. Altglas über den Umweg der eierlegenden Wollmilchsäue (Sony RX 10, Panasonic FZ 1000) bei Fuji (XE 2s, XT 1, XT 2) und Nikon (D7200) gelandet, letztere für Wildlife, weil sowohl die Gläser als auch der Autofokus bei Fuji in dem Bereich nicht das Gelbe vom Ei waren. Nachdem der Z-Mount auf den Mark gekommen war, bin ich letztlich vollständig auf Nikon umgestiegen (Z6 und Z7). Von Fuji konnte ich allerdings nicht die Finger lassen, hatte ich doch in der Zeit die X100F in meiner Tasche. Auch hier hat nach wenigen Jahren wieder das Neue gejuckt - meinem Fotohändler sei Dank, der mir immer wieder die Möglichkeit eingeräumt hat, Equipment auch längerfristig zu testen. So gingen mit der Zeit neben etlichen Spiegelreflexen (D500, D780, D850) auch einige mft-Kameras durch meine Finger, von denen dann die Olympus (OM-D EM 5 III, OM-D EM 1 III, Pen F) hängenblieben sind. Als sich dann herauskristallisierte dass Olympus den Weg allen Irdischens gehen wird, bin ich wieder zurück zu Fuji (XH 2, XPro 2) gewechselt. Das Intermezzo mit den Panasonic (S1) und Ricoh (GR III) will ich hier nicht nicht unerwähnt lassen, die Sony Alpha 7 IV hab’ ich mal länger getestet. Nicht meins. Jetzt bin ich seit 15 Monaten wieder zurück bei den X'n, würde aber meinen, dass ich mir in den letzten Jahren einen veritablen Überblick über alle Systeme in der Theorie wie der Praxis verschaffen konnte. Ich maße mir also an, ein wenig Ahnung zu haben und mir eine Meinung bilden zu können - sofern es nicht um die Spiegellosen von Canon geht, hier bin ich wirklich unbeleckt.

Gefällt dir diese Story?

Schreibe deine Story

Diskussionsbeiträge

Noch keine Diskussionsbeiträge vorhanden. Schreibe jetzt den ersten Beitrag!
Jetzt mitdiskutieren
Du bist interessiert an neuen Equipment?
Jetzt Angebot mit Bestpreis-Garantie sichern.