Auf der Jagd nach Nordlichtern im Schwarzwald

Eine Story von Lars Nitzke
17.05.2024

In dieser Story

# Freitag, der 10. Mai
Ich nutzte den Brückentag am Freitag um mit meinen Freunden eine Hütte in den Vogesen zu besuchen um dort Wandern zu gehen. Nichts ahnend, gehe ich abends total Erschöpft von der Wanderung – und dem ein oder anderen Bier – ins Bett, während ein zwei meiner Freunde noch weiter den Abend gut ausklingen lassen.

# Samstag Morgen – Verrückte Welt
Um 8:30 Uhr wache ich auf und schaue wie gewohnt zuerst auf mein Handy. Da sehe ich, dass einer der Kollegen ein Foto in unsere Gruppe stellte, auf dem ein Bunter Himmel zu sehen war. Der Titel: Polarlichter in den Vogesen!
Ich musste kurz lachen und lag das Handy wieder bei Seite. Was für ein Quatsch dachte ich nur und bin aufgestanden um mich ein wenig an die Frische Luft zu begeben. Am Frühstückstisch, hakte ich aber dann doch nochmal nach: “Waren das wirklich Polarlichter?”. Ich konnte es einfach nicht glauben, aber Tatsache. Er erzählte, dass er eine Push-Benachrichtigung der Tagesschau App erhalten hatte, die ihn darüber informierte, dass in dieser Nacht vermutlich Polarlichter, selbst so weit im Süden, zu sehen sein können. Daraufhin ist er ein paar Schritte gelaufen und hat nur ein paar graue Schleier am Himmel gesehen. Jedoch wurden die bunten Farben durch die Handykamera sichtbar.
Ich recherchierte ein wenig und war ganz begeistert, als ich sah, dass die Chance besteht, in der kommenden Nacht nochmals Polarlichter am Himmel Baden-Württembergs zu entdecken.

# 20:00 – Soll ich wirklich gehen?
Wieder gut daheim in Freiburg angekommen – sehr erschöpft von 3 anstrengenden Tagen in den Vogesen – glaubte ich schon nicht mehr daran, dass ich wirklich noch die Stunde Fahrt plus halbe Stunde steiles bergauf laufen auf mich nehmen würde nur um mit einer geringen Wahrscheinlichkeit Polarlichter sehen zu können. Doch nach einer einer guten Stunde hin und her überlegen, war ich mir sicher! Ich darf so eine seltene Gelegenheit nicht links liegen lassen. Also, schnell die Akkus nochmal an den Strom gehängt, ein Youtube Video angeschaut, worauf es beim Fotografieren von Polarlichtern ankommt, meine Sachen gepackt, alles doppelt und dreifach gecheckt, dass auch ja nichts selbst verschuldet schief gehen kann, und los geht’s.

# 22:00 – Der Anstieg
Am Parkplatz angekommen, Route zum Feldbergturm hoch geplant, Rucksack auf und bald werde ich Polarlichter zu sehen bekommen! Die Euphorie war groß – ein Traum geht in Erfüllung von dem ich niemals erwartet hätte, dass dieser auch noch im heimischen Schwarzwald in Erfüllung gehen kann.
Mit meiner Nikon Z8 und Z6II im Gepäck, dem 70-200er und 24-70er, jeweils 2.8 und einem robusten Manfrotto Stativ war mein Rucksack auch schon gut gefüllt. Ich hatte total vergessen, wie steil es dort teilweise bergauf geht. Der Muskelkater in den Beinen der vorherigen Tage, hat mir immer wieder gesagt, dass ich das doch bitte lassen soll und einfach umdrehen könnte. Aber mein Durst nach einem schönen Foto von den Polarlichtern war zu groß.

# 22:30 – Die erste enttäuschung
Am Gipfel angekommen war ich zunächst überwältigt von dem schönen Sternenhimmel und der tollen Aussicht. Oben am Himmel, kaum Wolken zu sehen. Ein Blick Richtung Norden lies mich doch sehr schnell zweifeln. Die ersten dichten Wolken am Horizont waren schon sichtbar und von Polarlichtern weit und breit keine Spur. Ich dachte mir nichts dabei und holte trotzdem die Z8 raus und setzte sie auf mein Stativ. Wenigstens einen schönen Sternenhimmel nehme ich als Foto mit nach Hause. Verschlusszeit auf 13 Sekunden gestellt, Blende ganz auf und mit ISO 4000 einfach mal drauf halten. Ich drücke ab und warte … ich traue meinen Augen kaum!

# 22:15 Die große Überraschung
Der Himmel war tatsächlich leicht verfärbt! Bei weitem nicht so, wie ich mir das vorgestellt hatte, aber doch gut genug um daran zu glauben, dass ich da gerade meine erstes Foto von Polarlichtern erstellt habe. Und das im Süden von Deutschland auf dem Feldberg im Schwarzwald. Ich konnte es einfach nicht glauben. Ein inneres Glücksgefühl welches ein Kind an Weihnachten, das reich beschenkt wird erfährt, kam in mir hoch. Ich versuche noch hier und da ein paar Einstellungen zu verändern und den Bildausschnitt anzupassen. Aber letztendlich war mein erstes Foto, direkt das beste, denn die Farben wurden immer schwächer und der Himmel zog weiter zu.

Ich drehte mich um, um den Heimweg anzutreten und da traf es mich. Der Feldbergturm im leicht bewölkten Sternenhimmel! So schön hab ich ihn noch nie gesehen. Ich krame direkt wieder meine Kamera raus und mache mich für ein Testfoto bereit. Noch ein paar Schritte näher ran um die Komposition zu verbessern und ZACK! Ich habe ein neues Lieblingsfoto von dem ich niemals gedacht hätte, dass es dazu kommt. Mir war der Turm natürlich bekannt und ich hatte ihn auch in der Vergangenheit oft fotografiert, aber nie unter einem so schönen Sternenhimmel in dieser Stimmung.
Vor lauter Freude über die Polarlichter hatte ich es nicht einmal geschafft, meinen Blick Richtung Süden zu wenden um den Turm in den Fokus zu nehmen. Zum Glück musste ich mich für den Heimweg wenigstens mal umdrehen 😀

# Das habe ich gelernt!
– Lieber einmal zu viel raus gehen zum Fotografieren, als einmal zu wenig
– Beschränke dich nicht auf dein eigentliches Zielfoto, sondern schau dich am Fotospot genauer um!
– Hier eine Story zu schreiben macht erstaunlich viel Spaß!

# Danksagung
Danke Stefan Wiesner für dein YouTube Videos – diese haben mich seit Beginn meiner Fotokarriere begleitet und bieten mir weiterhin alles was ich an Infos brauche!
Danke an Andi, der mich motiviert hat doch noch zum Feldberg hochzugehen.
Danke das das ganze Zielfoto Team, dass ihr diese Plattform für Fotografen bereitstellt. Ich finde das super!

Viele liebe Grüße dem Süden

 

Weitere Bilder

 

 

Autor:in
Lars Nitzke
Softwareentwickler & Fotograf aus Freiburg
Ich bin ein offener Mensch, der gerne Menschen und Landschaften fotografiert.
Nebenberuflich fotografiere ich Events wie Hochzeiten und Konzerte. Hauptberuflich bin ich Software Entwickler.
Ich bin ein offener Mensch, der gerne Menschen und Landschaften fotografiert.
Nebenberuflich fotografiere ich Events wie Hochzeiten und Konzerte. Hauptberuflich bin ich Software Entwickler.

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