30 Minuten in Sigmaringen

Eine Story von Niklas Rüffler
17.04.2024

In dieser Story

Ursprünglich wollten meine Freundin und ich nur ein Eis essen gehen und ein bisschen Spazieren gehen, aber manchmal hauen eben auch die kleinsten Pläne nicht hin. Es war das Osterwochenende und wie das an Osten eben so ist: Die Verwandtschaft möchte einen sehen und kiloweise Schokolade loswerden. So auch am Ostersonntag. Meine Freundin wurde kurzfristig zu ihrer Oma ein-, beziehungsweise eher vorgeladen für einen schnellen Drücker und ein paar Ostergeschenke, was für mich eine knappe halbe Stunde allein in Sigmaringen bedeutete und ich somit aber auch nicht meine Sony dabei hatte.

Nun ist es so, dass man in Sigmaringen, wenn man irgendwo draußen steht und sich einmal um sich selbst dreht, gefühlt immer das Schloss sieht. Und da ich, geschlaucht von zu viel Essen und viel Unterhaltungen am Esstisch daheim, größtenteils nur noch überschwellige Reize verarbeiten konnte, kam mir solch eine imposante Baute auf einem Felsen gerade recht. Mit einem Eis in der Hand lief ich also los, von der Eisdiele bei der ich abgesetzt wurde, auf der Suche nach einem netten Ort, um ein Foto zu schießen. Mein Plan war allerdings erst, innerorts einen geeigneten Spot zu finden, um das Schloss, umrahmt von mehreren Häusern durch eine Gasse zu fotografieren. Aber das wollte nicht so recht funktionieren und da ich Angst hatte, zu weit von unserem abgemachten Treffpunkt wegzulaufen, versuchte ich mein Glück auf andere Weise. Außerdem ist am Ostersonntag in Sigmaringen widererwarten viel los…. Also lief ich in Richtung Donau, um am Ufer möglicherweise eine geeignete Location zu finden und dort wurde ich dann auch fündig. Bis dahin war meine Freundin allerdings schon wieder auf dem Weg nach Sigmaringen wie ich über die Standortverfolgung in WhatsApp sehen konnte. Also blieb nicht viel Zeit.

Angekommen am Ufer fand ich einen asphaltierten Rundweg am Ufer entlang vor mit Wiese, vereinzelten Bäumen und weiteren bepflanzten Grünflächen.
Da ich immer ein Fan von Störern im Vordergrund von Bildern bin, hielt ich Ausschau nach etwas geeignetem, was mich am Ende vor die Hecke eines angrenzenden Grundstücks führte. Ich packte mein Handy aus und begann nach dem richtigen Framing zu suchen, was sich auf Smartphones für mich immer als etwas schwerer als auf einer “richtigen” Kamera herausstellt. Ich denke, das liegt hauptsächlich an der weitwinkligeren Natur der Objektive, aber genau kann ich es gar nicht sagen. Ebenfalls fehlt mir oft die nötige Schärfentiefe (Tiefenschärfe?), um die vordergründigen Störer schön weich werden zu lassen. Nichtsdestotrotz habe ich nach ein paar Fotos mein Zielfoto bekommen, mit dem ich doch recht zu frieden bin. Da ich allerdings ein etwas dramatischeres Foto im Kopf hatte, habe ich noch zusätzlich das Licht etwas, durch Kontrast und Masken in Lightroom Mobile, angepasst und die Farben modifiziert. Das mag für den ein oder anderen etwas zu viel bearbeitet sein, aber mir gefällts.

Alles in allem bin ich mit dem Foto ziemlich zufrieden. Vor allem vor dem Hintergrund, dass ich überhaupt nichts geplant hatte und alles spontan entstanden ist.

 

Weitere Bilder

 

 

Autor:in
Niklas Rüffler
3D Environment Artist für Videospiele aus Frankfurt a. M.
Mit Kameras habe ich schon als kleines Kind gespielt und hatte schon immer eine Faszination dafür, Momente dadurch festzuhalten. Das hat sich bis heute nicht geändert. Neben der Musik ist Fotografie mein größtes Hobby.
Mit Kameras habe ich schon als kleines Kind gespielt und hatte schon immer eine Faszination dafür, Momente dadurch festzuhalten. Das hat sich bis heute nicht geändert. Neben der Musik ist Fotografie mein größtes Hobby.

Gefällt dir diese Story?

Schreibe deine Story

Diskussionsbeiträge

Noch keine Diskussionsbeiträge vorhanden. Schreibe jetzt den ersten Beitrag!
Jetzt mitdiskutieren
Du bist interessiert an neuen Equipment?
Jetzt Angebot mit Bestpreis-Garantie sichern.