Drei wichtige Objektive für Nikon APS-C

Die drei Sigma Festbrennweiten 16mm, 30mm und 56mm, jeweils in der Lichtstärke von 1.4, besitze ich schon seit mehreren Jahren für Sony APS-C. Endlich sind sie auch für Nikon erhältlich und werten das System damit deutlich auf. In diesem Beitrag zeige ich die größten Unterschiede und zeige was sie können.

Lohnt sich ein Objektiv der Lichtstärke 1.4 ?

Das Kit-Objektiv der Nikon Z50 ist klein, flexibel und günstig. Aber lichtstark ist es definitiv nicht! Wie viel das ausmacht sieht man im Vergleichsfoto. Zum einen kann man mit dem Sigma den Hintergrund viel markanter unscharf bekommen. Genauso wichtig dürfte aber die Lichtstärke sein! Da ich auf dem Stativ gearbeitet habe, brauchte ich den ISO-Wert nicht hochzuschrauben, im heimischen Wohnzimmer wird man mit dem Kit aber häufig mit ISO-Werten von mehreren Tausend leben müssen.

Die Vergleichsfotos zeigen es sehr gut: Das Kit-Objektiv erlaubt auf keiner Brennweite das Freistellen vom Hintergrund. Bei 50mm ist man auf F6.3! Das Sigma hingegen ist mit F1.4 gleich runde fünf! Blendenstufen besser.

Die Fotos sind unbearbeitete JPGs aus der Nikon Z50 Kamera mit Auto Weissabgleich.

Nikon Z50 Kamera mit Kit-Objektiv bei 50mm und F6.3
Nikon Z50 Portrait mit Kit-ObjektivSigma 16mm Objektiv Nikon Portrait
Sigma 30mm Objektiv - Portrait bei F1.4Sigma 56mm F1.4

Praxis: Welches Objektiv soll ich auswählen?

Das Kit-Objektiv hat den großen Vorteil der Flexibilität. Entsprechend quälend kann der Zwang zur Wahl der passenden Festbrennweite sein. Hier daher Vergleichsfotos. Als Daumenregel kann ich aus eigener Erfahrung sagen: Das 16mm nutze ich extrem selten, das 30mm am häufigsten und das 56er ist perfekt für Portraits. So oder so: Mit allen drei Objektiven kann man Fotos erstellen, die an Vollformat erinnern.

Es gibt aber wichtige Einschränkungen. Das Foto unten zeigt ein Problem: Die Nikon Z50 kann maximal 1/4000 Verschlusszeit. Daher konnte ich hier nicht auf F1.4 gehen und musste auf 1.8 abblenden. Dabei hatten wir noch nicht mal Sonnenschein. Hier sind Kameras mit elektronischem Verschluss gefragt oder man muss zum Graufilter greifen!

Und dann die Erwartungshaltung: Ein 85mm F1.8 an Vollformat kann mehr freistellen, als das 56er Sigma an APS-C bei F1.8. Sprich: Mit einer Vollformatkamera und gleichen Einstellungen wäre der Hintergrund hier unschärfer (mehr freigestellt).

Sigma 56mm an Nikon Z50 Kamera
Sigma 56mm an Nikon Z50 Kamera

Bokeh Sigma Objektiv im Vergleich zum Nikon Kit

Das Kit-Objektiv ist sehr lichtschwach und kann daher auch kein herausragendes Bokeh erzeugen. Im direkten Vergleich sieht man das deutlich. Die Sigma Objektive habe ich auf sehr praxistaugliche F1.8 gestellt, also nicht mal auf den Maximalwert von 1.4. Persönlich nutze ich sie selten bei voller Offenblende.

Bokeh Nikon APS-C Kit-ObjektivBokeh Sigma 16mm für Nikon APS-C
Bokeh Sigma 30mm bei F1.8Bokeh Sigma 56mm bei F1.8

Schärfe

“Kit-Objektive sind heute besser als ihr Ruf!” Diesen Spruch hört man seit Jahren (von Kit-Objektiv Besitzern). Gemeint ist damit: Sie sind einigermassen scharf. Und in der Tat: Das Nikon Kit ist tatsächlich schon offenblendig scharf, selbst in den Rändern. Andererseits gibt es nicht viele Objektive, die bei Blende 4.8 NICHT scharf wären…

Die drei Sigma Objektive sind schon offenblendig scharf vom Rand bis zur Mitte. Sie sind auf Blende 1.4 schärfer als das Kit bei offener Blende. Blendet man etwas ab, wird es sogar noch schärfer. Die drei zählen zwar nicht zu den schärfsten Sigma Objektiven, in der Praxis war ich aber immer mehr als zufrieden damit.

Schärfen-Fazit: Das Kit ist scharf genug für die üblichen Urlaubs-Schnappschüsse in der Mittagssonne. Sobald es aber dunkel wird, muss man den ISO-Wert gegenüber den Sigmas vervielfachen und die schon geringere Schärfe wird noch mal deutlich reduziert.

Nikon APS-C Kit-Objektiv bei 30mm
Nikon APS-C Kit-Objektiv bei 30mm und F4.8

Schärfe Sigma 56mm bei F1.4
Schärfe Sigma 56mm bei F1.4

Fazit

Das 30mm Objektiv ist standardmässig auf meiner Sony A6400 drauf. Es kann vergleichbar zu einem 50mm an Vollformat verwendet werden und ist extrem flexibel. Das 56er ist nicht nur winzig, es überzeugt auch optisch. Das 16mm ist sehr groß geworden. Die umgerechnet 24mm Brennweite sind meine persönliche Präferenz zum Filmen, beim Fotografieren verwende ich sie aber fast gar nicht. Andererseits gibt es Fotografen, die nichts anderes verwenden…

Sprich: Wer bislang nur ein lichtschwaches Objektiv für seine Nikon hat wird mit jedem der Sigmas glücklich werden. Und anders fotografieren. Plötzlich hat man einen unscharfen Hintergrund, ein schönes Bokeh, keine hohen ISO-Werte mehr. Das führt auch zu einer anderen Blickweise. Man sucht plötzlich Hintergründe, die ein interessantes Bokeh erzeugen. Man versucht nicht mehr möglichst viel Licht zu finden um den ISO-Wert zu senken. Und plötzlich macht es Spass Pixelpeeping zu betreiben…

Insbesondere das kleine 56mm Sigma Objektiv sollten sich alle Nikon APS-C Besitzer einmal genauer anschauen! Das Schlussbild zeigt noch einen interessanten Punkt: iPhone gegen Nikon Z50. Die beiden Bilder sind weitgehend austauschbar. Aufgenommen auf einer MTB-Tour, wo ich auf keinen Fall mehrere Objektive mitnehme… und mich frage, wofür ich überhaupt eine richtige Kamera mitnehmen sollte. Die Sigmas spielen ihre Stärke in anderen Situationen aus, hier reicht das Kit jedenfalls vollkommen.

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Baum fotografiert mit Nikon Z50 und Kit-ObjektivBaum fotografiert mit iPhone

Avatar-Foto
Stephan Wiesner
23.04.2023

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