Photoshop Firefly verändert die Fotowelt

KI in der Fotografie

Die neuste Beta von Adobe Photoshop hat die Firefly Technologie eingebaut. Damit ist es nicht nur sehr einfach geworden, ungewünschte Elemente aus Bildern zu entfernen. Es können auch Elemente hinzugefügt oder Bilder erweitert werden!

Darum verändert Firefly die Fotografie

Das folgende Beispiel zeigt das sehr eindrücklich: Das Vorher Foto ist mit einem Ultraweitwinkel aufgenommen. Im Nachhinein wünsche ich mir hier, dass ich mehr Platz an den Rändern und mehr Vordergrund mit aufgenommen hätte. Mit wenigen Clicks kann ich genau das in Firefly erzeugen (siehe das Video). Und das Ergebnis: Das sieht echt aus. Schatten, Steine, Himmel, alles wirkt natürlich. Auf Social Media wird niemand dem Bild ansehen, dass ein guter Prozentsatz vom Bildinhalt am Computer generiert worden ist!

Bergsee Adobe FireflyBergsee Adobe Firefly

Die Folge ist: Es wird immer leichter ein “guter Fotograf” zu sein, bzw. schöne und harmonische Fotos zu erzeugen. Streng genommen ist mein nachher Foto gar kein Foto mehr, sondern… ein Composing? Genau weiß ich das nicht mal. Eigentlich zeigt es das, was ich gesehen habe. Nur habe ich es so nicht fotografiert, also ist es… fake? Oder doch nicht?

Es wird immer leichter ein “guter Fotograf” zu sein, bzw. schöne und harmonische Fotos zu erzeugen.

Stephan Wiesner

Aktuell dauert die Berechnung rund dreissig Sekunden auf meinem sehr schnellen MacBook. In sehr naher Zukunft kann man das bereits auf dem Handy machen. Und die Bildqualität der Ränder wird schnell besser werden. Sprich: Das “immer gültige Argument”, dass ein Landschaftsfotograf gute Weitwinkelobjektive benötigt gilt nicht mehr! Plötzlich reicht auch ein Standard-Zoom, weil man so einfach zusätzliche Pixel hinzurechnen kann.

Das hier gezeigte Beispiel hat es der KI sehr einfach gemacht. In Städten wird das Vergrößern des Bildausschnitts häufig (noch) nicht funktionieren, aber das ist nur eine Frage der Zeit. Ich würde jetzt abschliessend gerne sagen: Es kommen spannende Zeiten auf uns zu. Aber ehrlich gesagt finde ich es eher deprimierend. Die “Kunst der Landschaftsfotografie” wird dadurch stark verwässert. Ja klar, meine Fotos werden dadurch auch besser, aber sie verlieren auch (für mich selbst) an Wert. Wirklich wertvoll ist doch nur, wofür man hart gearbeitet hat! Ich bin noch alte Schule: Ein paar Klicks gelten für mich nicht als harte Arbeit.

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Stephan Wiesner
05.06.2023

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