Ich bekomme jedes Jahr ein Dutzend neue Kameras auf den Schreibtisch. Egal ob Canon, Sony, Nikon oder Fujifilm, immer muss ich sie erst konfigurieren. Wenn Du Dir gerade eine Kamera gekauft hast, dann solltest Du die hier aufgeführten Einstellungen prüfen. Die Einstellungen können bei einzelnen Kameras leicht andere Namen haben, sie sollten aber selbsterklärend sein. Nicht alle Kameras haben alle Funktionen.

JPG, RAW und 4K – Dateiformate

Ich fotografiere in der Regel komprimierte RAW-Dateien. Manchmal RAW+JPG, insbesondere bei Vorserien-Kameras, da ich dann die RAW-Dateien noch nicht in Lightroom öffnen kann. Die verlustfrei komprimierten RAW-Dateien bieten deutlich kleinere Dateien ohne Qualitätsverlust.

Für das JPG-Format wähle ich adobeRGB, statt sRGB. Der Vorteil ist ein grösserer Farbraum. Ich habe keine Nachteile, da ich die Fotos jederzeit aus Lightroom im sRGB exportieren kann. Wenn Du aber Einsteiger bist, solltest Du bei sRGB bleiben. Günstige Monitore können große Farbräume nicht richtig darstellen, Drucker erwarten sRGB und fürs Web ist sRGB auch besser geeignet.

Für Videos wähle ich 4K und 25p. Dazu eine Dateikomprimierung mit hoher Qualität.

Farbprofile und Looks

Bei Sony und Nikon wähle ich das Standard Profil und gut ist. Bei Canon ist mir das zu kitschig bunt, daher wähle ich das Profil “Neutral”. Bei Fujifilm spiele ich gerne mit den Farblooks und variiere.

Wichtig: Wenn Du in RAW fotografierst, wird Dir zwar das gewählte Profil angezeigt, aber Du kannst das später in der Nachbearbeitung variieren.

Alle meine RAW-Fotos werden in Lightroom mit einem Preset versehen. In der Regel mit einem der neun hier im Shop erhältlichen.

Bildschirm-Helligkeit, Wasserwaage, Wiedergabe Optionen

Um Batterie zu sparen sind die Displays der Kameras zu dunkel eingestellt. “Normal” ist eigentlich “dunkel”. Entsprechend wähle ich “Sonnig” (Sony) oder stelle die Helligkeit auf +6 oder ähnlich. Für den Sucher bleibe ich aber auf Auto. Achtung Falle: Wenn ich in der Nacht fotografiere, stelle ich die Helligkeit auf den niedrigsten Wert! Sonst belichte ich meine Fotos falsch!

Falls die Wasserwaage nicht aktiviert ist, aktiviere ich sie.

Die Wiedergabe Optionen stelle ich so ein, dass mir das Foto NICHT angezeigt wird. Bei Nikon aktiviere ich zudem die Anzeige von EXIF-Daten und Histogramm für die Bildwiedergabe (per Default leider deaktiviert). Ausserdem deaktiviere ich Auto Rotate. Andernfalls werden Hochkantfotos quer dargestellt.

Ohne Objektiv auslösen und Objektiv Korrekturen

Wenn diese Option deaktiviert ist, funktionieren manche Objektive von Drittherstellern oder ohne Elektronik nicht. Also anschalten!

Kameras bieten die Option automatisch Korrekturen für Objektive anzuwenden, also z. B. die Vignette zu reduzieren. Insbesondere für JPG Fotos ist das relevant. Das aktiviere ich.

Belichtungsmessung

Standard ist meist Matrix-Messung, also die Ermittlung der Helligkeit anhand vom gesamten Bild. Das führt häufig zu langweiligen Fotos, bzw. zu Fehlbelichtungen. Ich wähle daher Mittenbetont. Im Zweifel ist dann die Bildmitte wichtiger als ein heller Fleck am Bildrand (häufig die Sonne). Dann arbeite ich aber gegebenenfalls mit der Belichtungskorrektur, bzw. wechsle in den M-Modus, falls ich die gewünschte Belichtung nicht von der Kamera erhalte.

Generell fotografiere ich leicht unterbelichtet, um “ausbrennen” von hellen Stellen im Foto zu verhindern. Meine Kameras haben einen ISOlosen Sensor, daher habe ich hier keinen Nachteil. Alte Kameras von Canon sollten hingegen leicht überbelichtet verwendet werden (Stichwort expose to the right).

ISO Rauschreduzierung

Die Rauschreduzierung habe ich auf Standard. Die Langzeit Rauschreduzierung schalte ich hingegen ab. Sie führt dazu, dass lange Belichtungen zweimal ausgeführt werden, um Rauschen zu reduzieren. Das ist heute aber nur noch selten nötig und ich würde unnötig Zeit verlieren.

Funktions Menü

Funktions-Knöpfe verwende ich gar nicht mehr. Da ich ständig andere Kameras habe kann ich mir nicht merken, was wo hingelegt ist. Statt dessen lege ich viel Wert auf das Funktions-Menü. Hier sind mir besonders folgende Punkte wichtig

• An/Aus/Umschalten vom Gesichts-Autofokus zwischen Mensch, Tier, Off
• Lautlos Modus
• ISO-Automatik Einstellungen! Damit meine ich nicht den ISO-Wert, sonder dahinter verbirgt sich die Mindest-Verschlusszeit für die Automatik-Modi. Siehe dazu auch das Video: Garantiert scharfe Fotos welches ich unten verlinke.