Canon EOS 90D

Ich habe die Kamera jetzt seit ca. 2 Jahren im Einsatz und bin super zufrieden. Gekauft habe ich sie, weil ich mir noch nicht sicher war, welcher der Spiegellosen Hersteller am besten für mich ist. Da momentan Canon und Nikon noch sehr restriktiv mit Dritthersteller Objektiven sind und es dadurch bis jetzt wenig APS-C Angebot gibt. Dadurch, dass es sich noch um eine DSLR handelt, kann man sich momentan am Gebrauchtmarkt gute Objektive für einen fairen Preis kaufen und ist, wenn man wechseln will, nicht an den Hersteller gebunden, da man die DSLR Objektive an alle Spiegellosen adaptieren kann. \n\nDeshalb plane ich die Kamera zu nutzen bis sie gefühlt technisch nicht mehr mithalten kann. Aber auch hier schlägt sie sich noch sehr gut. Die Kamera hat sehr viele DSLM Features eingebaut, wenn man über den Bildschirm fotografiert. Dadurch kommt man für Porträts etc. auch in den Genuss von Augen, Autofokus etc. Gleichzeitig hat man aber auch einen optischen Sucher und den damit verbundenen Charme.\n\nTechnisch und ergonomisch ist die Kamera spitze und schränkt einen, was Funktionen betrifft, nicht in der Fotografie ein. Das Einzige, was fehlt, ist ein zweiter SD Kartenslot, weshalb sie für professionellen Einsatz weniger zu empfehlen ist. Aber die Tastenanordnung und Ergonomie sind Top, jedoch wäre der Einschalter auf der rechten Seite wünschenswert, um die Kamera im Fall der Fälle auch einhändig bedienen zu können.\n\nAuch die 32 Megapixel werden noch für längere Zeit ausreichen und einem genug Spielraum zum croppen bei Sport und Tieren bieten oder alternativ viele Details.\n\nVideo kann ich leider nicht beurteilen, da ich die Kamera nur für Fotos nutze.\n\nEin Neukauf zahlt sich zwar nicht mehr aus, aber gebraucht ist die Kamera als spannender Hybrid aus DSLR und DSLM definitiv einen Blick Wert

Mein Einstieg in die “richtige” Fotografie war 2015 eine Canon 760D, mit der ich sehr viel gelernt habe und noch mehr Spaß hatte. Nach ein paar Jahren kam ich an immer mehr Stellen an die Grenzen der Kamera was bestimmte Einstellungen und Funktionen anging, so dass ich mich nach einem Upgrade umschaute. Ich wollte bei APS-C bleiben, stand aber den damals immer beliebter werdenden spiegellosen Kameras noch skeptisch gegenüber. So fiel meine Wahl auf die 90D als “die letzte ihrer Art”.
Und was soll ich sagen… die 90D hat mir enorm viel Spaß bereitet. Sie fühlte sich deutlich “vollwertiger” an als die 760D und bot auch einen deutlich größeren Funktionsumfang. Gleichzeitig war die Bedienung so intuitiv, dass die 90D in die Hand zu nehmen sich anfühlte, wie nach Hause zu kommen.
Besonders angetan haben es mir der bessere Autofokus und die schnelle Serienbildfunktion. Die Akkulaufzeit scheint schier endlos, so dass ich auch längere Zeitrafferaufnahmen (bequem mit dem integrierten Intervalltimer) ohne Batteriegriff mit zweitem Akku aufnehmen konnte.
Die 90D ist ein rundum gelungenes Gesamtpaket, das ich jedem, der nach einer APS-C DSLR such, von ganzem Herzen empfehlen kann.

Ich habe mir zustätzlich zu meiner EOS 77D eine EOS 90D angeschafft, weil ich eine zweite Kamera haben wollte und ich schon sehr gute Erfahrung mit ihr sammeln durfte. Absolute Pluspunkte gehen an die Ergonomie, sie ist wirklich ein Traum. Auch die Akkulaufzeit ist sehr gut. Zusammen mit einem Batteriegriff macht die Kamera in Sachen Ergonomie dann aber noch mehr Spaß und mit zwei LPE-6 Akkus kommt man fast einen ganzen Tag lang aus, mit dem man nahezu 3000 Fotos im Sucherbetrieb machen kann. Da wird dann eher die Speicherkarte das Problem.

Die Auflösung von 32,5MP sind meiner Meinung nach ein Sweetspot zwischen 24 und 45/61MP. Man kann schön ins Bild Croppen wenn nötig, und ansonsten die 32,5MP genießen. Video mit 4k/30p ist in den meisten Situationen ausreichend, bei der Slowmotion 1080/120p würde ich mir aber zumindest einen Autofukus wünschen.

Der Autofokus selbst ist im Sucherbetrieb bekannt solide. Jedoch im Live-View Modus ein Biest, da die Kamera aus 2019 auch schon über eine Augenerkennung der zuvor erschienenen EOS R und RP verfügt. Davon hat sie auch die Augen- und Gesichtserkennung sowie -verfolgung sie sehr gut funktioniert. Auch eine Art des “normalen” und vielleicht “intelligenten” Trackings ist wieder an Bord, das wie gewohnt sehr gut funktioniert. So macht es fast mehr Spaß, im Live-View zu arbeiten, als im Sucherbetrieb.

Ein Schwachpunkt ist vielleicht ein fehlender zweiter Speicherkartenslot. Der integrierte Blitz ist nett, aber leider wie immer quasi unbrauchbar. In der Bedienung kann sie aber mit gut angelegten Knöpfen und Schaltern punkten, auch der Joystick ist ein sehr gutes Werkzeug. Das Display ist wie gewohnt Dreh- und Schwenkbar, gut bedienbar und rundum ein sehr gutes Display. Auch das große Schulterdisplay weist keine Mängel auf. Die RAW Bearbeitung mit CR3 Files macht auch viel Spaß, es ist ein deutlicher Schritt nach vorne im Vergleich zu den CR2 Files erkennbar.
Sollte sie innerhalb des nächsten Jahres Kaputt gehen, würde ich sie mir wieder kaufen, bevor ich dann in das spiegellose System Canon umsteigen würde.

Fazit: eine sehr solide Kamera, man kann sagen die besten DSLR von Canon, nach der 1DX Mk III. Für Fortgeschrittene eine sehr gute Kamera, wer aber mehr als 1500€ im Budget hat, dem würde ich zur Nachfolgerin der EOS R7 raten, die zwar denselben 32,5MP Sensor nutzt, jedoch technologisch weit fortgeschritten ist, da sie spiegellos und im neuen System von Canon zuhause ist.