Wie Phönix aus… dem Schilf?

Eine Story von Falk Hamann
08.08.2024

In dieser Story

Im vergangenen Winter hatte ich bereits das Glück, einen Graureiher im Schnee abzulichten. In einem kleinen Waldstück in Lübeck, unweit einer vielbefahrenen Hauptstraße und in Sichtweite eines großen Krankenhauses hat er sich niedergelassen und ist in diesem Bereich regelmäßig anzutreffen.

Fotografieren lässt er sich allerdings ungern. Generell ist der große Vogel sehr scheu und fliegt auf, sobald er Menschen, die dort zahlreich spazieren gehen oder ihre Hunde ausführen, sieht oder hört. Ich hatte mich schon damit abgefunden, kein wirklich schönes, formatfüllendes Bild von diesem Reiher zu bekommen – bis es gestern dann doch geklappt hat.

Es war einer dieser schönen Sommerabende, an denen man (oder zumindest ich) nach der Arbeit gerne auch die Kamera mit dem schweren Objektiv einpackt, um rauszugehen. Das schöne Sommerwetter genießen steht im Vordergrund, Bilder sind ein netter Bonus. Bis sich dann ein gutes Motiv bietet und die Prioritäten sich schlagartig verschieben.

Der Graureiher saß – nein, er stand an einem der Orte, wo man ihn öfter treffen kann. Ein kleiner See, umgeben von Wanderwegen und dichter Vegetation.

Mein großes Glück war, ihn zu sehen, bevor er mich bemerkte. So gelang es mir, ein idyllisches Bild von Ihm zu schießen.

Damit war ich eigentlich schon zufrieden. Kein 5-Sterne-Bild, aber doch ganz schön.

Plötzlich allerdings bemerkte mich der Vogel, reckte seinen Hals in die Höhe und hob ab. Zum Glück hatte ich die Kamera noch im Anschlag und konnte den Moment des Abflugs einfangen. Aufgrund der langsam einsetzenden Dunkelheit und der ruhigen Position des Vogels, war die Verschlusszeit allerdings etwas zu lang, für so schnelle Bewegungen. Dennoch stimmt bei diesem Bild sehr vieles. Bewegungsunschärfe in den Schwingen, aber ein gestochen scharfes Auge. Außerdem hebt der helle Vogel sich durch die Lichtstimmung gut vom dunklen Hintergrund ab.

Was ich noch erwähnen möchte: Das war nicht mein Zielfoto. Ich versuche grundsätzlich, Tiere nicht zu stören. Dass es nun doch zu diesem Bild gekommen ist, sehe ich etwas zwiegespalten. Natürlich freue ich mich über das Bild. Den Graureiher hätte ich trotzdem lieber nicht aufgeschreckt.

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Autor:in
Falk Hamann
Irgendwas mit Medien aus Norddeutschland
Einer von der Sorte, der im Internet nicht viel von sich preisgibt. Im persönlichen Kontakt dafür offener. Außer beim Fotografieren – da genieße ich Ruhe und den Prozess.
Einer von der Sorte, der im Internet nicht viel von sich preisgibt. Im persönlichen Kontakt dafür offener. Außer beim Fotografieren – da genieße ich Ruhe und den Prozess.

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