Warum es sich lohnt, den Hintern hoch zu kriegen

Eine Story von André Nimtz
09.08.2024

In dieser Story

Der Kampf gegen den Wecker

Es ist 4:30 Uhr. Der Wecker klingelt. Ich habe mir vorgenommen, erst einmal aus dem Fenster und in den Wetterbericht zu schauen, bevor ich mich entscheide aufzustehen. Der Himmel: verhangen. Die Vorhersage: öde. Ich bin kurz davor, wieder ins Bett zu kriechen. Auf der anderen Seite bin ich endlich einmal allein zuhaus und kann den Morgen nutzen, wie ich möchte. Ohne Kinder zu wecken oder in den Kindergarten zu bringen. “Ach, was soll’s.”, sage ich mir und schwinge mich ins Bad. Mein Equipment hatte ich am Vorabend bereits gepackt, sodass ich gegen 5:00 Uhr im Auto saß.

Die wankelmütigen Wolken

Mein Ziel ist es, den Sonnenaufgang auf dem Kleinen Bärenstein zu fotografieren. Da war ich bereits in der Woche davor an einem regnerischen Nachmittag und musste feststellen, dass der Blick Richtung Lilienstein Potenzial hat. Aus dem Autofenster blicke ich auf einen völlig verhangenen Himmel, aber jetzt sitze ich hier und jetzt fahre ich auch. Die Welt ist um diese Zeit schon geschäftiger, als ich vermutet hätte. In Heidenau sehe ich, wie die Wolken sich rasant in Richtung Tschechien und damit aufgehender Sonne verdrücken. “Nicht so schnell.”, flüstere ich und hoffe, dass ich dann bei Sonnenaufgang wenigstens noch etwas Struktur am Himmel habe. 5:45 Uhr erreiche ich den Parkplatz in Naundorf und hechte den Berg hinauf.

Warten auf sie Sonne

6:15 Uhr habe ich mein Stativ aufgebaut, einige Motive ausprobiert und meine Blickrichtung gefunden. Der Himmel hat hübsche lockere Wolken und die Sonne viel Platz, um über den Horizont zu rutschen. Ich mache meine Fotos. Als die Sonne deutlich über dem Horizont steht, zieht der Himmel wieder zu und der Horizont taucht sich in sattes Orange. Eigentlich wollte ich schon gehen und habe mein Stativ abgebaut, da fällt mir eine Wurzel auf, die seitlich von der Sonne angestrahlt wird und sichtbar auf den Lilienstein zeigt. Ich drücke den Auslöser, ohne Stativ, ohne Stacking, aber mir herrlichem Licht. Klick.

Den Rest des Tages verliebt

Ich habe noch weitere Bilder gemacht, auch mit größerer Brennweite. Die Sonne warf einfach herrliche Schatten. Aber zu diesem einen Bild bin ich den ganzen Tag immer wieder zurückgekommen. Ich habe es mir angeschaut, gelächelt und geflüstert: “Ist das geil.” Es lohnt sich eben doch, den Hintern hoch zu kriegen.

Autor:in
André Nimtz
Online Marketing Manager aus Dresden
Ich fotografiere, also bin ich. Nachdem ich als Musiker nicht Fuß fassen konnte, habe ich mir eine Nikon D40x gekauft und was schnell begeistert. Das ist jetzt 17 Jahre her und mit meiner Sony A7 III hält mich aktuell nichts mehr auf.
Ich fotografiere, also bin ich. Nachdem ich als Musiker nicht Fuß fassen konnte, habe ich mir eine Nikon D40x gekauft und was schnell begeistert. Das ist jetzt 17 Jahre her und mit meiner Sony A7 III hält mich aktuell nichts mehr auf.

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Diskussionsbeiträge (2)

11.08.2024, 09:09 Uhr
Kerstins Glücksmomente
11.08.2024, 09:09 Uhr

Hey André,

Erstmal wunderschöne Aufnahme und ja dies kenne ich, wenn man aus dem Fenster schaut und eigentlich am liebsten liegen bleiben möchte. 🤣 

So ähnlich ging es mir Ende April, als es nochmal geschneit hatte. 

Zum Schluss wurde ich von Petrus belohnt und konnte vom Gohrisch wunderschöne Aufnahmen machen zum Sonnenaufgang. 

Ich wünsche dir weiterhin viele solche Momente und vielleicht trifft man sich ja mal da beim Sonnenaufgang. 

10.08.2024, 14:02 Uhr
Roy Martin
10.08.2024, 14:02 Uhr

Servus André,

ich war im November 2022 erstmalig in der Sächsischen Schweiz, da wir für den Advent nach Dresden gefahren sind. Ihr habt da schon eine märchenhafte Landschaft direkt vor der Haustüre. Das Bild ist sehr stimmungsvoll mit den dunklen Nachtwolken, die langsam der aufgebenden Sonne weichen.

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