Überrascht vom Wetterleuchten
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Es ist 22 Uhr. Ein Blick aus dem Fenster zeigt einen teilweise sternenklaren Himmel, und es ist trocken. Also schnappe ich mir den Hund und mache mich auf zur Abendrunde.
Kaum vor der Tür, sehe ich, wie sich eine gewaltige Wolkenwand auf uns zuschiebt. Ein beeindruckendes Schauspiel, doch der Hund interessiert sich nur für den Park, also geht es los zur Gassirunde. Nach nur drei Minuten erhellen die ersten Blitze die Nacht.
Als ich mich umdrehe, sehe ich, dass die Wolkenfront quasi auf der anderen Straßenseite zum Stillstand gekommen ist und ein magisches Lichterspektakel am Himmel vollführt. Jetzt beginnt der nervenaufreibende Tanz: Auf der einen Seite der Drang, schnell nach Hause zu rennen, die Kamera und das Stativ zu schnappen und zu fotografieren. Auf der anderen Seite der Gedanke, dass ich das meinem Hund nicht antun kann.
Also laufe ich tapfer die Gassirunde zu Ende und überlege dabei, was ich noch über Gewitterfotografie weiß. Wie lange stellt man die Belichtungszeit ein? Welche Entfernung? Welchen ISO-Wert? Und überhaupt, wie reagiert die Kamera auf diese Verhältnisse?
Denn die Kamera ist neu, und ich habe bisher höchstens 40 Fotos damit gemacht – bei strahlendem Sonnenschein. Und Zeit, einen spannenden Spot auszusuchen, bleibt auch nicht. Wer weiß schon, wie lange die Front so bleibt?
Schnell suche ich mir einen einigermaßen freien Platz, baue das Stativ auf, nehme die Wolke ins Visier und mache ein Foto. Kontrollbild: Na toll, alles schwarz. Das war wohl nichts. Die nächsten Bilder, von zwei bis zehn, reichen von schwarz bis fast weiß. Irgendwann sieht es dann auf dem kleinen Bildschirm der Kamera und des Handys gut aus.
Also bleibt die Einstellung in der Hoffnung, dass auch der Fokus passt, was in diesem Fall schwer zu sagen ist. Mit dem Handy als Fernauslöser mache ich ein Bild nach dem anderen. Dabei produziere ich jede Menge Ausschuss, da es ein Glücksspiel ist, wann die Wolke neue Blitze produziert.
Am Ende kommt dieses Bild dabei heraus. Für die ersten Versuche mit der neuen Kamera und einem Wetterleuchten bin ich damit zufrieden.
Aber mal an die Profis hier: Wie regelt ihr in so einer Situation den Fokus?
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