Spinne & Ameise

Um den Stephan und alle anderen “Spinnenliebhaber” etwas zu ärgern, habe ich mich entschlossen, mein vielleicht spannendstes Spinnenfoto zu teilen.

Ich bin ja ehrlich. Spinnen gehören auch nicht zu meinen Lieblingen. Und in der Makrofotografie würde ich mich auch nicht als „gut“ bezeichnen. Doch an diesem Nachmittag, während ich entspannt auf dem Balkon saß, fiel mir diese recht stattliche Spinne auf, die regungslos auf einer Pflanze saß. Der Fotograf in mir war sofort wach. Ich bin sofort wieder rein, um die Kamera und alles Nötige zu besorgen.

Das Beste an der Spinne war, dass sie still sitzen blieb – keine hektischen Bewegungen, keine Fluchtversuche. Zeit genug, um alles in Ruhe aufzubauen, den Fokus millimetergenau zu setzen und den Bildaufbau so lange zu optimieren, bis wirklich alles passte. Die lilafarbene Pflanze, war nicht gerade das Highlight meines Balkons, da sie in einem schnöden, grauen Plastiktopf stand. Aber das spielte keine Rolle. Fotografiert an der Naheinstellgrenze des Objektivs, verschwand der unscheinbare Topf im weichen Farbverlauf des Hintergrunds. Alles war bereit.

Plötzlich tauchte eine Ameise auf. Sie kletterte zielstrebig umher. Und dann passierte das Unerwartete: Die Ameise wagte sich tatsächlich auf die Spinne. Ich konnte nur noch den Auslöser durchdrücken und hoffen, dass das Dauerfeuer der Kamera ein gutes Bild von diesem verrückten Moment aufnahm.

Wenige Sekunden später war das Spektakel vorbei. Die Spinne und die Ameise hatten sich aus dem Staub gemacht, irgendwo zwischen den Pflanzen versteckt. Als ich die Aufnahmen durchsah, war es da: Das eine Bild, das mich sprachlos machte. Das Bild ist eine Einzelaufnahme, also nicht gestackt. Die Rauschreduzierung von Lightroom habe ich etwas darüber laufen lassen, um den hohen ISO auszugleichen. Am Ende waren das meine best investierten 5 Minuten, die ich für längere Zeit haben würde.