Polarlichter über Lübecker Bucht
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Vollkommen spontan geplant
Das es an den Timmendorfer Strand geht stand seid einem halben Jahr fest. Seid dem die Kinder da sind, sind Urlaube quasi gar nicht mehr vorgekommen. Dann bin ich recht schwer erkrankt und wusste nicht, wie es überhaupt noch weiter geht.
Mit dem Fotografieren ging es auch nicht richtig voran und ich hatte kaum Zeit und dann war ich meistens auch von meinem Alltag recht geschafft. Mit den Kindern dabei, hatte ich auch nie viel Zeit um ein Bild im Kasten zu haben.
Polarlichter, nur nicht bei uns
Dieses Jahr war die Sonnenaktiviät sehr hoch, was gut für Polarlichter ist. Immer schon wollte ich nach Skandinavien, um Polarlichter zu sehen und zu fotografieren. Jedoch geben es die Finanziellen Mittel in absehbarer Zeit nicht her. Ich hatte auf Polarlichter bei mir zu Hause gehofft. Oft muss ich warten, bis Motive zu mir kommen. Immer wenn wir dann Polarlicht-Alarm hatten, war es bei uns bewölkt oder ich konnte nicht so ewig wach bleiben, da ich am nächsten Morgen zur Arbeit musst.
Es war wie verhext.
Niendorf an der Ostsee
Nun sind wir an die Ostsee gefahren, um den ersten Familienurlaub überhaupt zu machen. Niendorf war sehr schön, ist aber auch sehr ruhig. Ich hatte die Geschichte mit den Polarlichtern quasi schon abgeschrieben, hatte aber meine Kamera für ein paar Familienfotos mit. Tagsüber erkundeten wir ein bisschen den Ort, aber die lange Fahrt hatte Spuren unterlassen.
Wir hatten uns auf einen gemütlichen Abend eingestellt, als auf einmal die Polarlicht App Alarm gab. Spontan entschlossen wir uns dann nochmal an den Strand zur Seebrücke zu gehen (viel mehr hatten wir ja auch noch nicht gesehen) und ich versuchte Bilder auf der Brücke zu machen. Die Brücke war zu viel zu viel beleuchtet. Wie eine arme Irre bin ich durch die Gegend gerannt und habe Fotos gemacht. Wir entschieden uns runter zum Strand zu gehen, wo es dunkler war. Dort konnte ich dann endlich ein paar gute Bilder mit Strand, Polarlicht und Familie machen. Ich war sehr glücklich.
Das Finale
Ich hatte jetzt also Polarlichter an der Ostsee gemacht, aber ich wollte noch so eine Art Postkarten-Motiv. Total kitschig und so typischer Vordergrund und so Gedöns. Doch würde ich nochmal eine Chance bekommen? Die nächsten Tage erkundeten wir weiter die Gegend. Am Hafen fanden wir einen langen Steg ins Meer ragen. Relativ unscheinbar und auch keine großen Wandertouren sind da nötig. Da dachte ich mir schon, dass der Steg schon die Postkarten-Vibes hätte, wenn man nochmal Polatlichter bekäme. Dann müsste aber auch das Wetter mitspielen. Die hatte nicht wirklich Hoffnung. Denn es durfte nicht zu spät sein, wegen der Kinder und allein habe ich mich im Dunkeln nicht getraut.
Unverhofft kam dann aber ein paar Tage später Polarlicht-Alarm und es war auch noch eine klare Nacht. Wir sind zu dem Steg gegangen und man konnte schon die Lichter mit bloßem Auge sehen. Es war ein kühler, windiger Abend. Deutlich kälter als die anderen Abende. Die Kinder waren total lieb und tapfer, obwohl es recht frisch war. Eine halbe Stunde lang konnte ich meine Kitsch-Bilder machen, von denen ich nicht geahnt hätte, dass das möglich sein wird. Keine großen, krassen Touren, kein Plan, kein Spotscounting, ich nehme die Situation, wie sie ist.
Manchmal sind es auch die unspektakulären Dinge, die das Herz bewegen.
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