Münchner Untergrund

Eine Story von Dirk Seidel
28.02.2025

In dieser Story

Meine Arbeit in München ermöglicht es mir auch hin und wieder an Orte zu kommen, die der Öffentlichkeit, wenn überhaupt, dann nur im Rahmen von Führungen zugänglich sind.
Einer davon ist ein alter gemauerter Abwasserkanal oder besser Gewölbe in der Nähe des Nordfriedhofs.

Bei einer ersten Besichtigung reizte mich besonders, wie der Kanal außerhalb des beleuchteten Bereichs in der Dunkelheit verschwand. Diese Sogwirkung wollte ich unbedingt auf ein Foto bannen.

Zur nächsten sich bietenden Möglichkeit, die allerdings einige Monate auf sich warten ließ, ging es mit Arbeitsschutzschuhen, hüfthohen Watstiefeln, Helm und Rettungsausrüstung in den Kanal. Da man hier mit allem rechnen muss, war auch ein Gasmessgerät immer mit dabei.

Gerade im Winter verschlägt die feuchtwarme Atmosphäre unterhalb der Straße erst einmal den Atem und beschlägt jegliche Optik. So hatte ich, während sich die Kamera akklimatisierte, einige Zeit das genaue Vorgehen zu planen. Das Zielfoto in meinem Kopf sollte besonders von der Symmetrie der Perspektive und der Sogwirkung des Kanals, der sich in der Dunkelheit verliert, leben.

Nachdem die Optik wieder klar war, stieg ich in den eigentlichen Kanal ein und platzierte mein Stativ darin möglichst mittig. Auch von der Höhe versuchte ich in etwa auf die Mitte der ganzen Röhre zu kommen.
Und dann ging es auch schon los mit den Langzeitbelichtungen, die allein schon auf Grund des fehlenden Lichtes notwendig waren.
Nach einer größeren Anzahl an Bildern und diversen kleineren Korrekturen in der Positionierung des Stativs hatte ich irgendwann mein Zielfoto und war glücklich.

Beim entwickeln der RAWs experimentierte ich dann noch ein wenig mit einer schwarz/weiß Variante was die Sogwirkung der Bilder meiner Meinung nach noch verstärkte.

Wie geht es euch? Würdet ihr für euer Zielfoto auch durch die K…e waten?

 

Weitere Bilder

 

 

Autor:in
Dirk Seidel
Projektleiter aus München
Ich bin Dirk, mittlerweile Mitte 40 und lebe als alleinerziehender Papa mit meinem auch schon fotoverrückten Sohn in München.
Ich bin Dirk, mittlerweile Mitte 40 und lebe als alleinerziehender Papa mit meinem auch schon fotoverrückten Sohn in München.

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Diskussionsbeiträge (2)

04.03.2025, 09:11 Uhr
Roy Martin
04.03.2025, 09:11 Uhr

Servus Dirk,

spektakuläre Bilder! 🤩👍 

Zu deiner Frage, ich bin Pflegekraft, hab‘ also während der Ausbildung reichlich Kontakt zu menschliche Ausscheidungen gehabt. 😉

Ein Abstieg in die Kanalisation, um solche tollen Bilder zu bekommen, ist für mich daher kein Problem. 

02.03.2025, 14:37 Uhr
Cedric Lukauer
02.03.2025, 14:37 Uhr

Das sieht wirklich beeindruckend aus, die unscheinbarsten orte sind meistens am faszinierendsten.

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