Morgenstille am Wolfgangsee
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Wer früh aufsteht, wird in der Natur oft mit Momenten belohnt, die nur für kurze Zeit existieren. So war es auch an jenem Morgen in Strobl am Wolfgangsee. Schon am Vortag war ich vor Ort, um die Lage zu erkunden und ein Gefühl für das Licht, die Perspektive und die Szenerie zu bekommen. Einige Aufnahmen entstanden dabei bereits beim Erkundungsgang – doch das eigentliche Ziel war die frühe Morgenstimmung des nächsten Tages.
Noch vor Sonnenaufgang machte ich mich mit dem Bus erneut auf den Weg, um den Wolfgangsee im ersten Licht zu erleben. Die Sonne ließ zwar auf sich warten – der Nebel lag dicht über dem Wasser – doch genau dieses sanfte Licht verlieh der Szene eine fast märchenhafte Atmosphäre.
Von der Schiffsanlegestelle aus bot sich mir ein ruhiger Blick auf das Ufer, wo das kleine Bootshaus inmitten der herbstlichen Farben des Salzkammerguts liegt. Mit einer Langzeitbelichtung und einem NiSi-Polfilter gelang es mir, das Wasser glatt und spiegelnd wirken zu lassen. Die Symmetrie der Spiegelung, die sanften Übergänge und die zarten Farbtöne verleihen dem Bild eine stille Harmonie – fast so, als würde der Wolfgangsee selbst innehalten, um zu atmen.
Das Salzkammergut ist für Naturfotografen ein Ort voller Inspiration. Zwischen Nebel, Wasser und Bergen zeigt sich die Natur hier in immer neuen Facetten. Und manchmal ist es gerade das unscheinbare Licht, das die tiefste Stimmung trägt – leise, zart, und doch voller Ausdruckskraft.
Gedicht: Wenn Gott durch die Natur spricht
Wenn Nebel tanzt und Stille webt,
der Morgen sacht den See umschwebt,
dann flüstert Gott mit sanfter Spur,
durch Farben, Licht und die Natur.
Der Fotograf steht still, er lauscht,
sein Herz im Takt der Landschaft rauscht.
Er fängt, was ewig flieht, so fein —
ein göttlich Bild im sanften Schein.















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