Mit dem Schienenbus über die Wupper
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Die Idee zu diesem Zielfoto kam mir bei einer Wanderung entlang der Wupper, nur wie sollte ich in die Flussmitte gelangen? Also kurzerhand ein Paar Watstiefel bestellt und hinein in die Fluten. Ich kann euch sagen, die Wassertemperatur der Wupper ist auch im April echt kalt und die Fließgeschwindigkeit, selbst bei niedrigem Wasserstand, sollte man niemals unterschätzen. Eigentlich sah meine Zielfotoidee noch vor, dass neben dem Triebwagen auf der Brücke noch einer der an dieser Stelle öfters stehenden Fliegenfischer davor in der Wupper stehen sollte. Nur der Ostermontag machte mir einen Strich durch die Rechnung, kein Angler vor Ort.
Gebaut wurde die Wuppertalbahn zwischen 1886 und 1888 und führte von Rittershaus (heute Wuppertal-Oberbarmen) nach Radevormwald. Im Jahr 1971 ereignete sich, nahe Dahlerau, das schwerste Zugunglück der Deutschen Bundesbahn. In den Abendstunden des 27. Mai kollidierte ein Triebwagen auf offener Strecke mit einem entgegenkommenden Güterzug, unter den 46 Todesopfern waren 41 Schüler einer Hauptschule aus Radevormwald. Durch den Bau der Wuppertalsperre wurde die Strecke 1982 zu großen Teilen stillgelegt, ein Hangrutsch 1999 besiegelte dann das endgültige Aus der letzten gut 6 Kilometer der Strecke. Bereits 1989 hat sich ein Verein gegründet, der sich das Ziel gesetzt hat, die Reste der Strecke von Wuppertal bis zum Staudamm der Wuppertalsperre zu erhalten und musealen Eisenbahnverkehr zu betreiben. Seit Februar 2025 fahren auf den ersten gut 8 Kilometern der Strecke wieder Züge.
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