Making of: Schattenpilze
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Alles beginnt mit einer Idee: Ich möchte ein düsteres Foto in schwarzweiß, auf dem sich die Silhouette mindestens eines Pilzes wie ein Schattenportrait aus dem Nichts schält. Das alleine reicht mir aber nicht, denn irgendwie ist mir das zu langweilig und eintönig. Irgendetwas muss noch mit in das Bild, das den Betrachter zum Nachdenken anregt: „Was ist das und wie hat der das da hinbekommen?“
Na dann legen wir mal los – Nachahmung empfohlen!
Es beginnt an einem düsteren Tag, an dem man am liebsten zu Hause bleiben möchte, in einem dunklen Wald (aber ohne Wolf und Personen mit roten Kappen), mit der Suche nach einem oder mehreren geeigneten Pilzen: Sie müssen nicht nur gut aussehen, sondern auch leicht erhöht an der richtigen Stelle stehen!
Ich platziere eine Lichtquelle (vorzugsweise eine Flächenleuchte) so unterhalb des Pilzes, dass man sie später im Bild nicht sehen kann. Die Leuchtkraft habe ich relativ hoch eingestellt.
Mit der Kamera suche ich mir eine Position, die im oberen Bereich des Bildes noch genug Raum lässt, um später das zweite Element des Bildes einfügen zu können. Die Belichtung setze ich manuell so, dass die Kanten des nun stark angeleuchteten Pilzes korrekt belichtet sind: Das sorgt dafür, dass der Hintergrund schön dunkel bis schwarz wird.
Das gerade gemachte Bild ist dann die Vorlage für meine geplante Doppelbelichtung: Ich stelle den Autofokus auf manuell und suche mir eine Stelle im Blätterdach, die eine Pünktchenwolke im oberen Bereich meines Bildes entstehen lässt. Jetzt heißt es mit Blende und Unschärfe zu spielen, so dass die Pünktchenwolke den für mich genau richtigen „Style“ bekommt.
Zu Hause am Rechner erfolgt dann die Nachbearbeitung: Natürlich das Konvertieren in schwarzweiß, aber auch das Entfernen von störenden Elementen, die beim Fotografieren nicht aufgefallen sind und das gezielte Setzen von Vignetten und Abwedeln zu heller Bereiche.
Sicherlich wird es mehr als einen Versuch brauchen, um am Ende ein gelungenes Bild hinzubekommen: Es müssen halt einige Dinge zusammenkommen, die am Ende ein stimmiges Bild ergeben. In meinem Fall habe ich die Pilze recht schnell gefunden, musste aber fast 100 Doppelbelichtungen machen, bis mir die Pünktchenwolke gefallen hat. Aber das macht ja auch den Reiz der Fotografie aus: Die Jagd nach dem (fast) perfekten Bild.
Übrigens: Das Foto wäre auch für die Challenge „Doppelbelichtung“ geeignet – also: „Attacke!“.











Diskussionsbeiträge (1)
Tolles Bild! Vorallem die Bokehkreise über dem Bild gefallen mir sehr.