Life on Mars zur blauen Stunde
gefällt diese Story
gefällt diese Story
In dieser Story
Nachdem der letzte Sommerurlaub von viel Regen und eher kühlen Temperaturen geprägt war, war uns eins bei der Planung dieses Jahr klar: die Auswahlkriterien für die Destinationsauswahl waren Meer und Sonnenscheingarantie. Und so buchten wir im Januar zwei Unterkünfte auf der uns bisher unbekannten Insel Pag in Kroatien.
Kurz vorm Urlaubsbeginn fing ich an, nach Sehenswürdigkeiten und Fotospots zu suchen und geriet relativ zügig über die Maps-App zu dem Bertinica Strand. Schließlich wollte ich nicht zwei Wochen lang nur am Strand liegen.
Als wir vor Ort waren, plante ich an einem Abend zur goldenen und blauen Stunde dorthin zu gehen und machte mich darüber schlau, wie man den Strand erreichen würde. Da der Zugangsweg eine halbstündige Wanderung über Geröll beinhaltete, blieben meine Frau, unsere 3-jährige Tochter und unseren Vierbeiner in der Unterkunft und ich brach alleine auf.
Zunächst stand eine halbe Stunde Autofahrt auf zum Teil sehr Enge und gewundenen Straßen an, suf denen ich beinahe einen „Wildunfall“ mit einem Schaf hatte. Als zusätzliche Hürde musste ich mit dem Notrad fahren, da uns ein Reifen am Vortag wegen eines scharfen Steins gerissen war.
Ich parkte das Auto und begann die Wanderung auf Geröll pünktlich zur goldenen Stunde. Schnell verstand ich, warum der Wanderweg, dem die Strecke angehörte, „Life on Mars Trail“ heißt. Man hatte das Gefühl, durch eine außerirdische Landschaft zu spazieren. Da ich zum ersten Mal an diesem Ort war verlief ich mich ein wenig und konnte so den Blickwinkel auf den Felsen „Stogaj“, den ich mir erwünscht hatte, nicht erreichen. Naja, dann wird es wohl die blaue Stunde am Strand werden, dachte ich mir. Und so kletterte ich den steilen Berg hinunter bis zum Wasser, wo ich zunächst die drei großen Felsen fotografierte, die ich schon auf vielen Bildern bei meiner Recherche gesehen hatte. Auch hier war es aufgrund der Flut schwierig, die gewünschte Perspektive zu finden, da ich dafür ins tiefe Wasser gemusst hätte und mein Reisestativ nicht hoch genug war. Ich machte mich etwas enttäuscht auf dem Rückweg und blickte dann noch einmal zurück, bevor ich das Geröll wieder hochkletterte. Und da war diese aussergewöhnliche Landschaft in einem Blick und mit einem Weitwinkel gut zu erfassen. Ein nicht mehr erwartetes Zielfoto.
Als ich letztlich fertig wurde, war es so dunkel, dass ich ein wenig Angst hatte, den Weg bald nicht mehr erkennen zu können. Zumal ich (Trottel) auch meine Brille im Auto vergessen hatte und nur mit Sonnenbrille mit Refraktionskorrektur unterwegs war. Gott sei dank fuhr in dem Moment ein Party-Boot vorbei aus dem deutsche Ballermann-Musik ertönte und in der steinernen Bucht hallte – das konnte die Dramatik des Moments brechen. Schließlich schaffte ich es dann mit hohem Tempo und mithilfe der Handy-Taschenlampe zum Auto.
Weitere Bilder
Diskussionsbeiträge