Lichtspuren und Sterneneffekte: Paris bei Nacht
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Es war einer dieser Abende in Paris, an denen die Stadt des Lichts ihrem Namen alle Ehre machte. Paris ist nämlich nicht nur die Stadt der Liebe, sondern auch die Stadt der Lichter. Zu Beginn wurden nur Denkmäler und Passagen mit Gas beleuchtet, doch schnell wurden Gaslaternen auf die gesamte Stadt verteilt. Vierzig Jahre später waren es etwa 56.000 Straßenlaternen, die Paris schmückten – somit entstand der Name « Die Stadt der Lichter »!
Wenn die Sonne untergeht, bietet der Eiffelturm ein besonderes Lichtspektakel. Dies wollte ich für mein Zielfoto festhalten. Grundsätzlich handelt es sich hierbei natürlich nicht um das kreativste Motiv, aber es ist immerhin auch ein beeindruckendes Denkmal. Also kann ein besonderes Foto davon nicht schaden.
Wie so häufig hatte mein kleines Reisestativ auf diesem Städtetrip dabei. Dies ist ideal für solche Momente ist, in denen man den ganzen Tag über unterwegs ist und kein schweres Stativ schleppen möchte. Nach dazu erwarte ich in einer Stadt in der Regel stabile Untergründe und nicht allzu viel Wind. Daher reicht auch hier ein kleines Reisestativ aus.
Doch wie immer war es eine kleine Herausforderung, den perfekten Standpunkt zu finden, um die Magie des Ortes einzufangen, ohne zu viel von den vorbeiziehenden Menschen und Fahrzeugen im Bild zu haben. Die Brücke, von der aus ich fotografierte, war gut besucht, und die Menschen strömten vorbei, genossen den Blick auf den funkelnden Eiffelturm und machten ihre eigenen Erinnerungsfotos. Durch die lange Belichtungszeit verwandelten sich die sich bewegenden Menschen jedoch in nichts als Geisterspuren, während die unverrückbaren Lichter und die Architektur scharf im Bild blieben. Noch dazu ist das Zielfoto ziemlich dunkel, Menschen wären auch ohne die lange Belichtungszeit wahrscheinlich nur schwer zu erkennen gewesen.
Der Eiffelturm entfachte sein Lichtspiel und leuchtete in seinem charakteristischen Goldton, majestätisch und stolz über die Stadt ragend. Der Himmel war tiefblau, fast schwarz, und bot den perfekten Kontrast zum warmen, einladenden Glanz des Wahrzeichens. Die Lichter der Stadt spiegelten sich im ruhigen Wasser der Seine, während Boote mit sanften Lichtspuren das Bild durchzogen und die Bewegung des nächtlichen Paris auf malerische Weise, wie ein alter Künstler, einrahmten.
Gerade die Boote auf der Seine, die in regelmäßigen Abständen ihre Runden drehten, fügten dem Bild eine gewisse Dynamik hinzu. Ihre Lichter hinterließen leuchtende Bahnen im Wasser, die das Motiv noch lebendiger wirken ließen. Die Herausforderung bestand darin, den richtigen Moment abzupassen, in dem die Lichtspuren der Boote das Bild bereicherten, anstatt es zu überladen. Hierbei könnte man natürlich in Photoshop tricksen und einfach viele Fotos machen und letztlich die am besten passende Lichtspur mit einer Maske einfügen. So entstand das gezeigte Bild jedoch nicht, dies ist also auch ohne große Tricks möglich.
Für dieses Bild hatte ich bewusst eine geschlossene Blende gewählt, um die Lichter in einen subtilen Sterneneffekt zu verwandeln, der dem Eiffelturm und den umliegenden Lichtern eine zusätzliche Eleganz verlieh, welche natürlich sehr gut zu der Pariser Eleganz passte. Die Kombination aus dem goldenen Glanz des Turms und den kühlblauen Reflexionen der Seine war atemberaubend.
Vor der Dunkelheit: Ein roter Himmel über Paris
Das ebenfalls angehängte Bild entstand kurz vor dem zuvor beschriebenen nächtlichen Foto. Mithilfe einer unter Fotografen beliebten App, die Wetterphänomene vorhersagt, wusste ich, dass es an diesem Abend eine Chance auf einen spektakulären roten Himmel geben könnte. Tatsächlich hatte ich großes Glück, den Eiffelturm in zwei so unterschiedlichen Lichtsituationen fotografieren zu können. Das kitschige, fast malerische Licht des roten Himmels passte perfekt zum Beinamen „Stadt der Liebe“ und verlieh der Szene eine romantische Stimmung, die man sich in Paris oft vorstellt.
Obwohl dieses Bild eine beeindruckende Atmosphäre einfing, entschied ich mich letztlich für das spätere Foto in der “tiefen” Nacht als mein Zielfoto. Es wirkte aufgeräumter und hinterließ beim Betrachten ein beruhigendes Gefühl, was die gesamte Szenerie für mich noch intensiver zum Ausdruck brachte.
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