Laufer Torturm im Kirschblütenmeer
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Fotospot:
Jedes Jahr zur Kirschblüte, Ende März bis Anfang Februar entwickelt sich dieser Fotospot zu einem kurzzeitigen Highlight.
Noch vor 5 Jahren war dieses Motiv quasi unbekannt, es befindet sich auf dem Dach eines kleinen Einkaufszentrums.
Der Turm im Zentrum des Bildes ist einer von 4 baugleichen Türmen. Nürnberg hatte im Mittelalter eine 5 km lange geschlossene Stadtmauer mit bis zu 400 Türmen. Noch heute ist die Stadtmauer mit wenigen Unterbrechungen vorhanden.
Besonders bei den Stadttoren war im Mittelalter eine gute Befestigung notwendig. Vier dieser ursprünglich eckigen Türme wurden 1564 rund ummantelt. Warum? Weil runde Türme bei den neuen Kanonengeschützen weniger anfällig sind für Treffer. Sie prallen zur Seite weg, wenn sie nicht genau zentral getroffen haben.
Planung:
Unklar war, welche Zeit das beste Ergebnis bringt. Mit Sonnenlicht, im Sunrise (Licht von rechts) oder Sunset (Licht von links). Erster Plan war am Morgen, der sich durch eine dichte Wolkendecke zerschlagen hatte.
Spontan bin ich am selben Abend, ca. 1,5 h vor Sonnenuntergang nochmal dorthin. Eine gute Wahl, wie sich zeigte.
Herausforderungen:
1. Der Laufer Torturm wurde in den letzten 3 Jahren renoviert und war komplett mit Gerüsten und Verkleidung ummantelt. Damit war dieses Foto nicht möglich.
2. Die Kirschbäume sind zwar schön anzusehen, die Blüte beginnt aber erst in einer Höhe von mindestens 2 m.
Mein ZIELFOTO war es, den Turm in einem Blütenmeer schwimmen zu lassen. Dazu war es notwendig, den Foto so zu platzieren, dass er dieses Blütenmeer einfängt. Das konnte nur in einer Höhe von mehr als 2,5 m funktionieren.
3. Ein Kran hinter dem Turm verhinderte das perfekte Bild. Nach 3 Jahren warten auf dieses Bild war ich so freundlich, diesen mit Photoshop zu entfernen.
Einsatz des Equipment:
Ich hatte meine CANON EOS R5 sowie Brennweiten von 15 mm bis 70 mm dabei. Das sollte reichen.
Um den Eindruck des Blütenmeers zu erzeugen, musste ich die Kamera hoch in den Baum kriegen. Dazu verwendete ich ein Teleskopstativ für ein Studio-Hintergrundsystem. Dieses Stativ kann ich auf bis zu 3,8 m Höhe ausfahren und einfach den Stativkopf meines normalen Stativs aufschrauben. Dazu noch einen L-Winkel an der EOS R5 und dem Tamron 24-70 2.8, das war mein Setup.
Problem: Wie kann ich nun sehen, was für einen Motivblick ich habe?
Lösung: WLAN Fernbedienung aufs Smartphone.
Richtiges Motiv:
Stück für Stück rückte ich das Stativ auf dem Boden in verschiedene Richtungen und betrachtete am Smartphone, wie sich das Motiv veränderte. So probierte ich mehrere Position aus. Mein Ziel war es, den Vordergrund nicht total unscharf zu haben. Deshalb hab ich Blende 22 ausgewählt auch mit dem Wissen, dass gegebenenfalls damit die Schärfe des Gesamtbildes marginal darunter leiden könnte.
Fokusstacking wollte ich mit der Smartphone Steuerung nicht durchführen.
Diskussionsbeiträge (2)
Servus Bernd,
atmosphärische „Vignettierung“ mit den Blüten. Sehr schöne Detailarbeit, dass die Spitze des Turmes nicht abgeschnitten wurde.
Hey Bernd, wie immer voller Einsatz :) Tolle Beschreibung und eine Aufnahme des Hotspots die sich sehen lassen kann .