Kröten auf Wanderung – Teil II
In dieser Story


Motiviert durch meinen Erfolg, die Kröten im Botanischen Garten am Vortag zu fotografieren – wovon ich in meiner vorherigen Story berichtete – zog es mich direkt am nächsten Tag in den nahegelegenen Wald, um erneut nach Kröten und Fröschen Ausschau zu halten. Es war ein sonniger und ungewöhnlich warmer Nachmittag. Ich hatte bereits ein spezifisches Ziel vor Augen: ein Rückhaltebecken am Waldrand. Dort schien mir die Wahrscheinlichkeit hoch, Kröten anzutreffen, als Laichgewässer schien es perfekt – und ich sollte mich nicht irren. Ganz im Gegenteil: Das Gewässer war regelrecht überbevölkert von Kröten.
Wohin man auch blickte, lugten Augenpaare und Oberkörper aus dem Wasser. Männchen, die noch keine Partnerin gefunden hatten, versuchten, bereits vergebene Männchen aggressiv zu vertreiben. So kam es vereinzelt zu regelrechten Massentumulten. Überall war das Quaken zu hören, das die angegriffenen Männchen zur Verteidigung verlauten ließen. Anfangs versuchte ich noch, diese unübersichtlichen fotografisch Tumulte festzuhalten – die wild verkeilten Kröten, die rangelnd und strampelnd um ihre Position kämpften. Doch nach einer Weile entschied ich mich, meinen Fokus zu ändern und mich mehr auf Close-ups und Porträts einzelner Tiere zu konzentrieren.
Während ich das Geschehen zu Beginn noch mit 600 mm aus einiger Entfernung fotografierte, stellte ich bald fest, dass die Tiere erstaunlich zutraulich und unbeeindruckt waren – solange man sich ihnen langsam und vorsichtig näherte. Also wechselte ich bald zu meiner geliebten 105mm Makrolinse. Und es dauerte nicht lange, bis mir eine Reihe von Fotografien gelungen waren, mit denen ich mehr als zufrieden war – darunter das hier gezeigte Zielfoto: das Porträt eines Erdkrötenweibchens.
Diskussionsbeiträge