Kleiner Mensch in großartiger Naturszene
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Wohin des Weges?
Auf unserem spontanen Kurztrip Anfang März 24 nach Tromsö / Norwegen haben wir im wahrsten Sinne des Wortes Blut geleckt. POLARLICHTER! An 5 von 7 Tagen hatten wir das Glück Polarlichter zu fotografieren ohne hunderte Kilometer fahren zu müssen. Da dies ein derartig faszinierendes Ereignis war, sollte unser Jahresurlaub im Herbst statt gen Südwesten nochmals nach Norden gehen. Genauer: Auf die bei vielen Fotografen heiß begehrten Lofoten.
Die Fototechnik
Bisher war ich immer mit meinen beiden Lumix G9 + G9ii und den lichtstarken Objektiven von Laowa und Lumix sehr zufrieden. Nur bei Dunkelheit ist der MFT Sensor ein wenig limitiert. Eine Vollformat musste her. Kurz vor der der Abreise fiel meine Wahl auf die A7iv mit dem 14mm-1.8GM aus Sicht eines überzeugten MFT Fotografen eine verdammt leichte und Leistungsstarke Kombination.
Ein gutes Foto muss man sich hart erarbeiten
Dann hieß es: Camper beladen und los gen Norden. Ende September für 4 Wochen mit dem Camper Richtung Norden? Ja! Vom Sommer ging es direkt in den Spätherbst mit allem was dazu gehört. Nur eines gab es kaum: nächtliche Wolkenlücken. Mit der Zeit stellte sich ein wenig Frust ein, da die Wetter-App einfach kein schönes Wetter, sprich wolkenfreien Himmel vorhersagen wollte. Die Verzweiflung ließ uns sogar Nachts um 3:00 Uhr aus dem Bett steigen um die kleinste Wolkenlücke zu nutzen.
Dem Traumfoto ganz nah
Doch dann endlich! Am 5.10.24 – 7.10.24 sollte der Himmel aufziehen. Das allein reicht jedoch nicht. Nun muss nur noch der Kp-Index passen. Das Glück war uns hold und in der letzten der 3 Nächte entscheiden wir uns für das Lofoten Beach Camp direkt am Skagsanden Beach. Ein flacher und breiter Sandstrand und keine hohen Berge in direkter Näher versprachen perfekte Sichtbedingungen und damit die Voraussetzung für “das Foto”. Nun musste es nur noch dunkel werden.
Guide durch die Dunkelheit
Wie dunkel? Etwa mit Beginn der astronomischen Dämmerung (das war an dem Tag 20:05Uhr) kann man langsam beginnen sich vorzubereiten. Als erstes wird die Kamera auf dem Stativ befestigt und alle Settings überprüft. Die Powerbank wird direkt am Stativ befestigt, somit ist die Stromversorgung garantiert. Abschließen wird sich nach dem Zwiebelprinzip angezogen. Warm, winddicht und auf jeden Fall wasserdichte Schuhe und natürlich Handschuhe. Vor der Jacke und der Mütze wird das Licht ausgeschaltet, um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Auf einmal geht die Tür auf. “Komm schnell!” schallt es von draußen. “Moment ich bin noch gar nicht und ach du meine Güte” höre ich mich sagen.
Der Himmel brennt
Draußen brannte schon der Himmel. Brannte? Ja man konnte sogar mit bloßen Augen die Farben erkennen, das will was heißen. Na gut! Dann in Windeseile fertig machen und raus. Erste schnelle Testshots zeigten das 2,5sec. Belichtungszeit bei ISO400 völlig ausreichen. Mein erster Blick fiel auf ein Pärchen mit Zelt und Lagerfeuer. Ich habe dann die Kamera positioniert und “ewig” gewartet bis die beiden Nachtschwärmer ruhig am Feuer saßen. Einige vertikale Panoramen geknipst und weiter. Schon schiebt sich das nächste Motiv in den Blick: Eine Frau mit roter Jacke am Ende des Steges. Klick klick klick. Über 950 Bilder inklusive kleiner Timelaps sollen es an diesem Abend werden. Nun bin ich von den Selfies vor großer Kulisse sehr angetan und wollte es auch einmal umsetzen. Warum nicht hier und jetzt. Erst ein vertikales Panorama geknipst und dann mit den Timer schnell ein Selfie geknipst. Alles mit LR-PTGui-PS zusammengezaubert. Ich finde der Aufwand hat sich gelohnt.
Und zum Schluss noch einige Tipps für alle diejenigen unter Euch, die auch mal Polarlichter mit der Kamera einfangen wollen. Gebt nie auf. Schaut immer wieder in den Himmel und macht Testfotos, Polarlichter können sich im hohen Norden in allen Himmelsrichtungen zeigen. Geht auch bei Bewölkung raus, wartet und sucht Wolkenlücken.
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