Ins Licht
In dieser Story


Das Foto habe ich im Jahr 2022 auf einen unserer Wandertouren im Urlaub gemacht.
Jedes Jahr besuchen wir die vielen schönen Orte in Deutschland, um mit unseren beiden Hunden wandern zu gehen.
Und dieses Jahr war die Eifel dran, an dem Tag des Fotos sind wir im Naturschutzgebiet der Gerolsteiner Dolomiten unterwegs gewesen.
Wir suchen vorher unsere Routen raus und machen uns auf den Weg um die Natur zu genießen und in meinem Fall, um ein paar schöne Fotos zu machen.
Die Ausrüstung:
Da wir durchaus größere Touren planen, ist es immer mein Ziel mit möglichst kleinem Gepäck unterwegs zu sein.
Auf den Touren Fotografiere ich nicht nur, sondern Vlogge das ganze auch nebenbei.
Ich hatte hier meine zu diesem Zeitpunkt noch vorhandene Sony A73 mit dem Sony 24-105mm F4 immer Griffbereit am Rucksack und dazu noch ein 70-200mm F4 welches im Handtuch eingewickelt in meinem Wanderrucksack lag. Keine extra Lichtquellen, Blitze oder Filter. Der Fokus liegt absolut auf leichtes Gepäck. Und damit muss man klarkommen und sehen was möglich ist. Auf solchen Touren gefällt mir das 24-105mm F4 wirklich gut, es hat einen relativ großen Brennweitenbereich und ist mit F4 dennoch zum einen relativ Lichtstark, gleichzeitig aber nicht so schwer wie ein F2.8 Objektiv.
Der Weg zum Foto:
Gestartet sind wir nach dem Frühstück gemütlich um ca. 11 Uhr auf einem Parkplatz mit toller Weitsicht. Von da aus ging es los durch schmale Pfade, jede Menge Waldwege, lange und steile Aufstiege mit tollen Felsformationen. 4 Stunden später um ca. 15 Uhr sind wir dann am Entstehungsort des Fotos angekommen. Die Buchenlochhöhle, die über eine Treppe erreichbar ist und wirklich was her macht.
Wie das Foto entstanden ist:
Ich denke nicht das die Höhle eins der komplett überlaufenen und bekannten Orte ist, dennoch halten sich meistens ein paar Leute mehr in ihr auf.
So auch in unserem Fall und das ist eines der größeren Herausforderungen in so einer Situation.
Wir haben uns die Höhle in Ruhe angesehen und bestaunt, wirklich schön aber gleichzeitig auch sehr düster.
Genau an dem Moment als eine Freundin den Weg, den man auf dem Foto sieht entlang gegangen ist, fing die Sonne plötzlich an in die Höhle zu scheinen.
Und da ist mir sofort dieses Foto in den Sinn gekommen. Doch gleichzeitig war das Foto auch nicht sehr einfach zu machen, denn ein Stativ hatte ich nicht zur Hand und trotz der Sonne war es weiterhin doch recht dunkel in der Höhle. Das in Verbindung mit der Sonne als Gegenlicht, gibt einen so starken Kontrast das man es schwer hat die Belichtung hin zu bekommen. Noch dazu ist die Zeit begrenzt, denn sicher wird es nicht lange dauern bis andere Wanderer kommen und auch mal gucken wollen.
Somit habe ich zuerst geschaut wo genau die Person gut stehen kann und wie ich mich hinstellen muss damit ich diesen Sonnenflair am besten nutzen kann. Dann habe ich tatsächlich trotz Blende 4 und einer ISO von 12800 mit einer 1/6 sek. aus der Hand dieses Foto aufgenommen. Das die Sonne hier etwas zu Grell ist und ausbrennt, habe ich bewusst in kauf genommen, denn zum einen entsteht dadurch der Eindruck das die Person ins Licht läuft, zum anderen war dort kein Ausgang, sondern nur ein Loch das mit einem Geländer gesichert war. Doch wollte ich nicht das man davon was sehen kann. Die nun entstandene Silhouette der Person mit der Sonne die den Weg der Höhle zum Betrachter sowie teile der Wände beleuchten, ergeben ein wie ich finde wirklich spannendes Foto, der Weg ins Licht.
Die Nachbearbeitung:
Da es sehr dunkel in der Höhle war und ich gleichzeitig die grelle Sonne auf ein angemessenes Level halten musste, waren die Wände im Foto natürlich viel zu dunkel. Diese musste ich in der Nachbearbeitung als erstes also wieder hoch ziehen um die rauen Strukturen samt den Lichtschein gut zu erkennen. Um die Spannung zu erhöhen habe ich die Gelbtöne hier etwas verstärkt und die Struckturen der Wände etwas herausgearbeitet. Zum Schluss habe ich noch eine Rauschreduzierung angewendet. Die Sony A73 kann mit Hohen ISO-Werten gut umgehen, aber durch das hochziehen der Tiefen bei 12800 ISO wurde natürlich auch das Rauschen stark erhöht.
Mein Fazit:
Dieses Foto ist für mich eines meiner schönsten in meiner Sammlung.
Es ist sehr spontan entstanden, mit keiner perfekten Ausrüstung oder großen Planung.
Im Nachgang würde ich das nächste mal wahrscheinlich versuchen noch irgendwie den ISO etwas kleiner zu bekommen, doch in dieser Situation hatte ich nicht die Zeit. Und am Ende ist Rauschen doch nichts wirklich schlimmes, denn hätte ich Angst gehabt das Rauschen in kauf zu nehmen, wäre dieses tolle Foto nicht entstanden. Hier heißt es also keine Ausreden finden, sondern das beste aus der Situation machen.
Ich habe mir das Foto auf tollem Papier nun in A3 ausgedruckt und an die Wand gehangen und schaue es mir nach 3 Jahren immer noch gerne an.
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