Hirsche im Morgennebel

Es war ein kalter Morgen Ende Oktober,
die Nebel lagen in den Tälern. Und ich hatte mir fest vorgenommen aufzustehen, trotz der Kälte und allem was mich noch so erwartet.
Irgendwie wusste ich was kam, als ich mich nach kurzer Fahrt mit meinem Fotorucksack auf den Weg machte – leichter Regen setzte ein – warum auch nicht.
Zwei Grad über Null, dunkel, windig und ich liege nicht im Bett, was ist falsch – warum nur?
Doch ich hatte diese Idee von meinem Zielfoto – der Sonnenaufgang über dem Nebel im Tal der Eder. Hierfür waren die Bedingungen gut bis sehr gut.

Auf dem Bergrücken angekommen entschied ich mich in der dortigen Schutzhütte Unterschlupf zu suchen.
Die Lust durch das klatschnasse Gras zu laufen, um die andere Seite zu erreichen war gleich Null und in der Hütte ließen sich Wind und Kälte besser ertragen.
Ob ich den Sonnenaufgang heute sehe, war bei dem Regen nicht gewiss. Etwas Tee wärmte mich, ich ließ meinen Blick über das Tal schweifen.
Der Himmel wurde lichter und die Dämmerung bot mir langsam etwas mehr Sicht – Wenn der Nebel im Tal bleibt kann das was werden, dachte ich bei mir.
Die Zeit verging langsam, mir war kalt, als ich meinen Blick langsam über die Bergkämme gleiten ließ.
Erst konnte ich mein Glück nicht fassen, träume ich?
Auf dem Hang gegenüber, etwas unterhalb, stand ein Rudel Hirsche. Wow.
Einfach herrlich dieser Anblick…
Die Sonne tauchte einige Zeit später die Eichen unter denen das Rotwild stand und äste in goldenes Licht, nicht mein Zielfoto.
Aber dieses Bild hätte ich mir auch nicht erträumt,
ich blieb noch lange nur mit dem Fernglas in der Hand in der Hüte sitzen, um den Augenblick zu genießen.

Canon EOS R8 + RF/EF Adapter + Sigma 60-600mm
420mm / F6.3 / ISO 100 / 3/10sec / Stativ / LR