Gibt es ein “zu nah”?
In dieser Story


Für mich persönlich gibt es wohl kein “zu nah”. Sicher, für Fotos mag ich es mehr, wenn die Tiere etwas weiter weg sind. Das Erlebnis, wenn die Tiere jedoch so nah kommen ist unbezahlbar.
Und so erging es mir im Juli bei den Polarfüchsen.
Weil ich einige Kilometer wandern muss und zudem mein Zelt mitbrachte, um in den Bergen zu nächtigen (mein Ziel war es, auch mal im Morgenlicht die Füchse aufzusuchen), entschied ich mich nur mein großes Objektiv mitzunehmen.
Bereits als ich am Abend bei den Füchsen saß, kam der eine Polarfuchs auf mich zu. Das war der Zeitpunkt meines “Zielfoto’s”. Es war schon etwas dunkel, die Bewegungen des Polarfüchse leicht verschwommen, aber eine Aufnahme von ganz nah. Das Bild ist nicht gecroppt, im Nachhinein hätte ich wohl gerne etwas mehr von dem Fuchs auf dem Bild gehabt. Aber wann hat man schon die Gelegenheit, einen Polarfuchs so nah abzulichten?
An dem Abend hatte ich den “Fehler” gemacht und mich umgedreht, als der Fuchs hinter mir verschwand. Zu unserem beidseitigen Erschrecken war er noch direkt hinter mir. Da wusste ich: Hätte ich mich nicht bewegt, wäre er wohl auf “Tuchfühlung” gegangen.
Am nächsten Morgen machte ich mich wieder auf den Weg zu den Polarfüchsen und sah schon von Weitem, dass die Füchse da sind. Auch diese hatten mich entdeckt.
Als ich mich hin hockte, kam derselbe Polarfuchs wieder schnurstracks auf mich zu. Diesmal hieß es für mich: Keine großen, ruckartigen Bewegungen. Ich traute mich kaum zu atmen. Und siehe da, der Polarfuchs kam so nah, da konnte man nur noch mit dem Handy Filmen!
Ein unbeschreibliches Erlebnis, welches zwar nur in schlechter Qualität auf meinem Handy verewigt ist, jedoch in bester Qualität in meinem Gehirn weiterlebt.
Diskussionsbeiträge (2)
Hallo Christian,
vielen lieben Dank für deinen netten Kommentar! 😊
Schöne Grüße,
Paula
Hi Paula!
Dein letzter Satz beeindruckt mich sehr, da man gewisse Erlebnisse nicht immer auf einem Speichermedium abspeichern kann. Viel mehr und wertvoller ist die Erinnerung an den Moment. Ich finde es beeindruckend, wie nah sich der kleine Fuchs getraut hat - sehr schöne Story - regt zum Nachdenken an.
Liebe Grüße, Christian