Geduld zahlt sich aus…
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Ich lag zuhause auf dem Balkon und chillte in der Sonne als plötzlich eine Whatsapp meines Sohnes mein Smartphone erreichte
” Hi Dad, ich bin gerade mit meiner Freundin und ihrem Pferd im Wald unterwegs und wir haben eine Höhle mit Fuchwelpen entdeckt. Da musste ich gleich an dich denken und habe mir gedacht das du die vielleicht ganz gerne fotografieren magst ”
Da konnte ich natürlich nicht nein sagen und hab mir gleich den Standort durchgeben lassen. Ein kurzer Blick auf Google Maps zeigte mir das dieser etwa 40 Minuten mit dem Rad erreicht werden kann. Das Wetter sah zwar nicht mehr ganz so gut aus da dicke Wolken am Himmel erschienen und die Gefahr bestand das ich nass werde. Da ich aber eine wasserfeste Fahrradtasche am Rad habe fackelte ich nicht lange und fuhr direkt los (Fuji XT-5 + Tamron 17-70 2,8 im Gepäck).
Als ich den Standort erreichte machte sich Ernüchterung breit. Bin den Waldweg mehrmals hin- und her gefahren aber keine Spur von Füchsen. Also kurzerhand das Smartphone geschnappt und auf Videocall gewechselt. Mein Sohn und seine Freundin waren sich auch nicht mehr ganz sicher wo dieser Bau genau war. Wird sind dann gemeinsam die Strecke ganz langsam abgelaufen. Dann kam aus dem Hintergrund die Stimme seiner Freundin – NEIN, zurück, du bist viel zu weit. Dann, nach ein paar Minuten, das Smartphone wurde inzwischen an die Freundin übergeben kam ihr ein umgefallener Baumstamm sehr bekannt vor (Ich nehme an das sie vom Pferd aus eine ganz andere Sicht von oben hatte und deshalb die Stelle wiedererkannt hat).
Ich wartete, verhielt mich ganz still und plötzlich sah ich das Ohr eines kleinen Fuchses. Die Freude war riesig, bedankte mich noch bei den beiden ganz doll und steckte das Smartphone weg. Ich überlegte kurz aus welcher Position aus ich die kleinen Fuchs Welpen am besten aufnehmen konnte. Etwa 3 Meter vor dem Bau, mit ziemlich freier Sicht bot sich ein umgefallener Baum ideal als Sitzplatz an (nachdem ich die kleinen, fiesen Dornen entfernt hatte).
Als ich mich dort niederlies war zunächst nichts mehr von den Welpen zu sehen. Ich muss noch anmerken das ich an diesem Tag mit einer beginnenden Erkältung zu kämpfen hatte und meine Nase ständig lief. Ich schaltete meine Kamera ein (ISO Auto, max. 3200, Highspeed Aufnahme, Blende 2,8) und verhielt mich ganz still. Es dauerte etwa 20 Minuten bis ich im Bau Bewegungen wahrnahm. Ganz langsam traute sich ein Fuchs nach dem anderen vor den Bau. Sie waren äußerst vorsichtig und entdeckten mich zunächst nicht. Leider lief meine Nase und fing schon an zu tropfen – ich traute mich aber nicht mich zu bewegen. Ich hielt es dann aber nicht mehr aus und musste nießen. Innerhalb weniger Sekunden war von den Fuchswelpen nichts mehr zu sehen – so ein Mist. Ich dachte das war es jetzt – die kommen bestimmt nicht mehr vor die Höhle.
Ich wartete noch 30 Minuten (ein Taschentuch Schnipsel in jeweils ein Nasenloch gestopft – sah bestimmt witzig aus) und wollte schon aufgeben als sich die süßen Welpen wieder vor die Höhle trauten. Ich verhielt mich ganz still und schoß ein Foto nach dem anderen (elektronischer Verschluss – nicht zu hören). Ein Welpe lief sogar wenige Zentimeter an meinem Fuß vorbei. In der nächsten halben Stunde habe ich knapp 500 Fotos geschossen aber auch die Zeit genutzt einfach die Welpen zu beobachten und die Szenerie zu genießen. Was für schöne Begegnungen und Momente mit der Natur in dieser doch sehr hektischen Zeit.
Als ich die Fotos im Kasten hatte machte ich mich auf den Heimweg. Die Sonne kam raus, es war noch richtig warm und war einfach glücklich für diese schönen Begegnungen und für diese erholsame Heimfahrt auf dem Rad (Zum Glück hatte ich mich nicht für das Auto entschieden).
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