Feuchte Angelegenheit
gefällt diese Story
gefällt diese Story
In dieser Story
Die Tour stand schon länger fest, ein paar Tage Wandern und Fotografieren im Elbsandsteingebirge. Die Freude war groß, als es endlich soweit war. Verwöhnt von den toskanaähnlichen Wetterverhältnissen der Südpfalz steuerten wir auf regenreiche Tage zu. Wie in Österreich wurde auch die Tschechische Republik von heftigem Regen getroffen.
Die Anreise verlief reibungslos, und nach etwa 6-7 Stunden Autofahrt kamen wir im Kirnitzschtal an. Zunächst ging es zum Lichtenhainer Wasserfall, um Kaffee zu trinken und natürlich den Wasserfall zu fotografieren. Leider erfuhr ich dort erst, dass die Schleuse aus technischen Gründen außer Betrieb war, sodass nur ein Rinnsal Wasser über die Steine plätscherte.
So naiv ich war, dachte ich, dass es einen größeren Hintergrund gäbe, weshalb alle 30 Minuten die Schleuse geöffnet wird und das Wasser über die Felsen rauscht, wie man es von manch bekannten Bildern kennt. Stattdessen ist es „einfach nur“ ein Touristenmagnet. Dennoch ließ es sich dort gut aushalten.
17 Uhr! Der Campingplatz hat nun geöffnet, und die Rezeption ist besetzt, sodass wir einchecken können. Abends wollte ich dann doch nochmal das Wetter checken. Negativ! Das WLAN hatte keine Verbindung aufgebaut, und sonst gab es dort auch keinen Empfang. Was ich normalerweise begrüße, da ich nicht ständig das Handy in der Hand haben möchte im Urlaub.
Der erste Tag von drei sollte entspannt losgehen. Geplant war, abends direkt einen Sonnenuntergang zu fotografieren. Ab 12 Uhr öffnete Petrus die Schleusen, und es regnete, was das Zeug hielt! Ausgestattet mit Regenponchos zogen wir weiter.
Die ursprüngliche Tour wurde prompt verändert, und wir landeten irgendwann auf dem Carolafelsen. Vor Ort packte ich dann doch die große Kamera aus und schoss einige Bilder. Es sah teilweise etwas seltsam aus, unter dem Camouflage-Poncho mit Stativ und großer Brennweite zu fotografieren.
So langsam wurde es dann doch ungemütlich, und wir brachen wieder Richtung Campingplatz auf. Nachdem wirklich alles nass war, trotz Regenponcho. Da für den nächsten Tag kein besseres Wetter vorhergesehen war, entschieden wir uns für noch mehr Nass! Juhu! Allerdings in der Toskana Therme in Bad Schandau.
Mit der Kirnitzschtalbahn ging es vom Campingplatz aus los, den Rest natürlich zu Fuß zur Therme. Der Tag war sehr entspannt und tat wirklich gut. Ein komplett verspannter Rücken bei Dauerregen und „Kälte“ wird irgendwann unangenehm. So tat mir der Besuch in der Therme besonders gut. Ich klinge alt! Dabei hatte ich mir zwei Wochen vorher den Rücken ordentlich gezerrt, was noch länger Auswirkungen hatte.
Ein neuer Tag, besseres Wetter, gut gelaunt und voller Energie – nur ohne Plan. Egal, alles über den Haufen geworfen und einfach los! Schrammsteinaussicht, Breite Kluft, kleines Prebischtor und zum Sonnenuntergang dann doch wieder auf den Carolafelsen. Der Tag war super: 24 °C, keine Wolke, nichts Dramatisches, um 12 Uhr zu langweilig zum fotografieren.
Umso schöner war der Sonnenuntergang auf dem Carolafelsen, als wäre man in Afrika, und Mufasa spricht zu dir: „Sieh es dir an, Simba. Das ist unser Königreich. Alles, was das Licht berührt.“
Die Kopflampe aufgesetzt, ging es etwa zwei Stunden durch die Dunkelheit zurück zum Campingplatz. So viel zum Königreich. Es bleibt einem nichts anderes, als die Hoffnung auf ein paar gute Bilder.
Abreise! Die Bastei nehmen wir noch mit! Es fühlte sich schon wie ein Kulturschock an, die Bastei war überfüllt mit Touristen. Mit so vielen hatte ich dann doch nicht gerechnet.
Bestückt mit der Zfc erkundeten wir die Bastei. Wirklich ein Motiv fand ich nicht, es war einfach zu viel los.
Wahrscheinlich werde ich nicht das letzte Mal im Elbsandsteingebirge unterwegs sein. Eine wirklich schöne Gegend.
Dann aber zur frühen Stunde.
Weitere Bilder
Diskussionsbeiträge