Ein magischer Morgen
In dieser Story


Vorbereitung ist alles
Man kennt das ja – für ein gutes Landschaftsfoto ist Planung alles. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein ist unabdingbar, wenn mein gutes Foto mit nach Hause bringen will. Also hatte ich für unseren fast dreiwöchigen Großbritannien-Urlaub auch einiges an Zeit und Mühe investiert, um mich vorab über die besten Fotospots zu informieren. Auch eine umfangreiche Karte mit Parkplätzen, Wegpunkten, Spots usw. wurde vorab angelegt. Und ja, aufgrund dieser guten Vorbereitung sind mir tatsächlich auch einige Fotos gelungen, mit denen ich wirklich sehr zufrieden bin. Eines der schönsten Bilder entstand jedoch ohne jegliches “Scouting”…
Wenn man muss, dann muss man…
Die letzte Station unserer Rundreise führte uns – nachdem wir zuvor Schottland bereist hatten – schließlich in den Lake District nach Nordengland, der mir bislang nur aus unzähligen YouTube-Videos diverser Fotografen bekannt war. Natürlich hatte ich auch dort vorab etliche tolle Fotospots ausgemacht, die wir besuchen wollten. Für unseren ersten Tag hatten wir jedoch lediglich eine längere Wanderung aus einem Wanderführer von unserem Hotel aus geplant, damit auch unser Hund (ein knapp zweijähriger Collie-Rüde) auf seine Kosten kommen sollte. Doch wie das bei Hunden nun mal so ist – auf Ausschlafen hatte Joe wenig Bock. Denn wenn man raus muss, muss man raus. Und so weckte er uns deutlich früher als geplant.
Früher Vogel fängt den Wurm
Also machten wir uns – noch etwas schläfrig – für unsere Tour fertig und stapften schließlich noch vor 8 Uhr morgens los. Meine Kamera hatte ich natürlich dabei, denn man weiß ja nie was einem vor die Linse kommt. Zunächst war ich jedoch ernüchtert, da wir durch dicke Nebelwände liefen, Sichtweite kaum mehr als 20 Meter. Da gab es erstmal nicht viel zu fotografieren. Nach rund einer Stunde hatten wir Ambleside jedoch hinter uns gelassen und erreichten das Ufer von Rydal Water.
Kein Plan, aber Glück
Gescoutet hatte ich diese Location nicht. Der nebelverhangene See sah jedoch beeindruckend aus und schrie regelrecht nach ersten Fotos. Also machte ich mich hektisch auf die Suche nach geeigneten Motiven. Gerne hätte ich mir etwas mehr Zeit gelassen, aber Joe war das ewige Warten dann doch zu langweilig. Also schnell das Stativ aufgebaut und erste Fotos geschossen – einfach, minimalistisch, aber traumhaft schön. Und nun passierte etwas Magisches: Der Nebel riss auf und erste Sonnenstrahlen tauchten die Bäume am Ufer gegenüber in ein mystisches Licht.
A Kind of Magic
Wenige Meter neben mir war noch ein weiterer Fotograf zu Gange. Er schien so konzentriert, dass ich nicht stören wollte und daher auch nicht ansprach. Doch plötzlich drehte er sich zu mir um und sagte freudestrahlend: “It’s amazing, isn’t it?” Und da konnte ich ihm nur beipflichten. Völlig ungeplant und ohne jegliches Scouting ist so eines meiner Lieblingsfotos aus unserem Urlaub entstanden. Binnen weniger Minuten verschwand kurz danach der Nebel und die Sonne schien den kompletten restlichen Tag bei strahlend blauem Himmel – was im Lake District auch nicht gerade alltäglich vorkommt. So konnte ich, obwohl eigentlich “nur” eine lange Wanderung geplant war, trotzdem einige tolle Fotos mit nach Hause bringen.
Manchmal muss man eben auch einfach Glück haben. Und wenn man einen tollen Hund dabei hat (dessen Foto in meiner Story natürlich nicht fehlen darf), dann klappt das auch!
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