Ein Fisch im Hyperraum

Eine Story von KS
06.03.2025

In dieser Story

Nach einigen Jahren Reise-Abstinenz, sollte es in 2025 zu einigen Locations gehen die auch fotographische Potentiale bieten. Wie sich herausstellt, ist Valencia hierfür ein optimaler Kandidat! Die Stadt bietet ein tolles Flair und präsentiert sich mit vielseitigen Freizeitangeboten, wobei die „City of Arts“ natürlich das Highlight darstellt.

Neben den auf dem Titelbild sichtbaren Gebäuden, gehören auch noch L’Umbracle (Grünanlage / Palmengarten), Palau de les Arts Reina Sofía (Opern- und Musikpalast) und L’Oceanogràfic (größtes Aquarium Europas) zum weitläufigen Areal der „Ciutat de les Arts i les Ciències“. Umrahmt von Parkanlagen und mitten in der Stadt ergibt sich so ein sehr zugängliches Erholungsgebiet, das auch von Einheimischen gut genutzt wird und zur entspannten Atmosphäre der Stadt beiträgt.

Vorbereitung & Planung
Inspiration für Fotos aus der City of Arts gibt es online zur Genüge, daher hatte ich bereits eingeplant dort an einigen Tagen pünktlich Morgens zur blauen bzw. Abends zur goldenen Stunde aufzuschlagen und gute Perspektiven zu suchen. Hilfreich waren dabei u.a. die Apps „GoldenHour.One“ (Ausgabe eines „Himmel-/Lichtindex“, der definiert wie gut sich der kommende Sonnenauf- bzw. untergang zum Fotografieren eignet) sowie der Alleskönner unter den Foto-Apps „PhotoPills“, für die Planung der Perspektiven unter Einbeziehung des Sonnen- und Mondverlaufs.
Schlussendlich kommt es bei all der Planung allerdings immer noch darauf an einfach aufzustehen und vor Ort zu sein. Licht und Wolken können sich jederzeit ändern und manchmal sind es nur 5 Minuten, die ein geniales Bild von einem unproduktiven Tag unterscheiden.
Zum Thema „Aufstehen“: die Tasche wurde bereits abends gepackt und auch die Kameraeinstellungen wurden bereits am Vorabend passend gesetzt. Zu oft konnte ich die Schärfe der 61MP nicht genießen, da ich vergessen hatte Steady-Shot für Aufnahmen vom Stativ zu deaktivieren. Da verlasse ich mich auch nicht auf die korrekt definierten Speicherplätze auf der Kamera – auch die muss ich schließlich erst einmal korrekt aufrufen.

Ausführung
Morgens um 06:00 Uhr ging es los, mit dem Fahrrad (App „Valenbisi“) von der Unterkunft in 10 Minuten zur City of Arts. Ende Februar auch noch mit Mütze und Handschuhen. Die 8°C sind durchaus spürbar, insbesondere bei Langzeitbelichtungen ohne viel Bewegung.

Es war bereits der dritte Besuch vor Ort, daher wusste ich bereits welche Perspektive ich dieses Mal testen wollte. Das Licht und die Wolken waren von Anfang an nicht besonders gut, daher habe ich die erste Stunde genutzt, um Perspektiven zu testen und einige Nachtaufnahmen zu machen. Irgendwann war klar, dass das Licht nicht mehr besser werden würde. Daher habe ich mich entschieden mit Langzeitbelichtungen zu experimentieren.
Mit dem verfügbaren ND1000-Filter wurden daraus direkt 960s bei f11 / ISO100. Grob berechnet habe ich dies vorab in PhotoPills, wobei die Lichtverhältnisse zum Sonnenauf- und untergang sehr dynamisch sind und die berechneten Werte daher nur als grobe Richtwerte taugen.
Von den Nachtaufnahmen zuvor hatte ich auch noch den „Neutral Night“ Filter auf dem Filterhalter, wodurch die wenigen verfügbaren Farben zusätzlich gedämpft wurden. Stabilisiert wurde mit dem Novoflex Tripod M mit ClassicBall 3, ausgelöst mit dem Sony Fernauslöser RMT-P1BT. Die verwendeten Filter sind Kase Rundfilter (magnetisch).

Ergebnis
Auf dem Titelbild sichtbar sind die folgenden Gebäude des weitläufigen Areals zu sehen: „L’Hemisfèric“ (IMAX-3D-Kino, Planetarium), „Museu de les Cièncie“ (Wissenschaftsmuseum), „Pont de l’Assut de l’Or“ (Schrägseilbrücke) und „L’Àgora“ (Messe-/ Veranstaltungsgebäude). Zusammen ergeben sie in der passenden Perspektive die eine Hälfte einer klassischen Fisch-Form.
Die Gebäude sind von seichtem Wasser umgeben – jedoch waren die Spiegelungen nicht besonders gut abbildbar. Daher habe ich das Bild in Lightroom passend ausgerichtet und in Photoshop horizontal gespiegelt, um die abstrakte Form deutlicher herauszustellen.

Das Ergebnis ist eine sehr abstrakt anmutende Aufnahme, die fast an die Darstellung von Raumschiffen im „Hyperraum“ erinnert und mir sehr gut gefällt. Durch die extreme Langzeitbelichtung ergibt sich auch eine sehr deutliche Trennung zwischen Motiv und Hintergrund, zusammen mit der Perspektive wirkt das Bild dadurch sehr plastisch.

In den zusätzlichen Bildern findet sich noch das Originalbild des Titelbilds sowie ein ähnlich bearbeitetes Bild des „L’Hemisfèric“ und Bilder / Screenshots aus dem „Making of“.

 

Weitere Bilder

 

 

Autor:in
KS
IT
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Diskussionsbeiträge (1)

07.03.2025, 12:03 Uhr
Florian Bleymann
07.03.2025, 12:03 Uhr

Starkes Bild und coole Story! Langzeitbelichtungen haben einfach Charme. 🤩 

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