Der schüchterne Bright

Der Regen wurde stärker und ich musste mir einen guten Unterschlupf suchen. Dieses alte verlassene Gebäude kahm mir da gerade recht.

Da es aber sehr zugig in den alten kalten Mauern war, beschloss ich zusätzlich noch mein Zelt aufzubauen. Als mein Lager endlich komplett

war ist bereits die Nacht eingekehrt und die Stimmung wurde doch ein wenig unheimlich. Musik sollte mir jetzt helfen.

Schnell den Bluetooth-Lautsprechern rausgeholt und weg mit dem komischen Gedanken. Ich hatte noch nicht geschafft ihn zu koppeln, da hörte

ich Schritte im Gang. Aber von niemanden der Schuhe trug. Ein Tier schien es aber auch nicht zu sein. Für einen Menschen zu leicht. Dennoch

schien es eine Lampe dabei zu haben. Fast im Wahn hole ich meine Kamera raus und machte mich bereit. Ich weiß nicht, warum ich nicht weg lief.

Wahrscheinlich war ich zu gespannt was jeden Moment durch die Tür kommen würde. Als es dann so weit war drückte ich nur noch auf den Auslöser.

Die meisten Fotos waren unscharf da die Dunkelheit die Verschlusszeiten zu doll verlängerte. Zugegebenermaßen war auch meine Hand nicht die

ruhigste in diesem Moment. Doch als das Wesen komplett im Raum stand, hat es diesen soweit erhält, das auch die Kamera mit dieser Situation

zurecht kahm und mir dieses eine Foto auf dem Sensor scharf abspeicherte.

Im Endeffekt war es nur der Nachbar, der mich nach Salz fragen wollte. Die gesunde Strahlung hatte er wohl von seiner Jahre langen Arbeit

im Strahlenforschungszentrum. Die Weichen Puschen an seinen Füßen erklären und seine schmächtige Figur erklären den zarten Gang.

Der Abend war dann noch ganz lustig. Wir haben uns dann ein paar Kaltgetränke unserer Wahl geöffnet und uns

ein paar Fledermäuse zum Abendessen gefangen.

So, und jetzt mal Spaß bei Seite.

Das Bild ist auf dem Lightpainting Festival 2021 entstanden. Das ist eine kleine aber feine Veranstaltung, ein Mal im Jahr, auf einem legalen

Lostplaces. In diesem Jahr war Regen angekündigt und ich hatte den Pächter gefragt ob ich mir ein Zimmer nehmen kann, da ich keine Lust auf das

Trocknen meines Zelt’s habe. Trotzdem die anderen Teilnehmern keine 30 Meter von mir, im Innenhof gezeltet haben, war das schon ein anderes

Gefühl hier allein zu schlafen. Aber mit ein bisschen Musik kann man auch das wirksam bekämpfen.

Nun zu der Gestalt:

Um die zu “malen” habe ich an meiner Taschenlampe vorn ca.20cm lange Glitzerstreifen ran gemacht. Dann habe ich die Kamera auf ein Stativ

gestellt und die Belichtung gestattet. Nun muss man nur noch an seinem Körper mit der Taschenlampe entlang wedeln und die angeleuchteten Streifen

zeichnen die Gestalt auf den Sensor der Kamera. Danach noch ein bisschen das Zimmer ausleuchten und schon ist das Lightpainting im Kasten.

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