Der mystische Nebeltanz der Golden Gate Bridge

Eine Story von ChrisHudi
27.01.2025

In dieser Story

“Jeden Tag vollführt die Golden Gate Bridge einen mystischen Tanz: Vom umhüllenden Nebel enthüllt sie sich in ihrer ganzen Pracht.”
– Mary Moore Mason

Dieses Zitat sollte ich noch verstehen lernen.

Auf meiner ersten USA-Reise im vergangenen Jahr stand natürlich auch San Francisco auf meiner Liste. Wir waren schon zwei Wochen unterwegs, und der letzte Stopp, bevor wir an die Ostküste geflogen sind, war San Francisco – die Stadt im Nebel. Diesen Titel trägt die Stadt zu Recht, wie ich am eigenen Leib erfahren musste.

Abgesehen von dem An- und Abreisetag hatten wir zwei volle Tage in San Francisco, und natürlich stand ganz oben auf meiner Liste, die Golden Gate Bridge zu fotografieren. Am ersten Tag sind wir los, und das Wetter war auf unserer Seite: wunderschöner blauer Himmel mit dramatischen Wolken.

Um auch etwas von der Stadt zu sehen, sind wir zu Fuß Richtung Pazifik gelaufen. Je näher wir uns dem Ozean näherten, desto stärker spürten wir den Wind. Immer wieder konnten wir hinab zur Meerenge blicken und den Nebel erkennen, der vom Ozean in die Stadt zog. Ich dachte, das Bild würde ein Traum werden. Doch nachdem wir den Berg erklommen hatten, wurde schnell klar, dass die Sicht stark eingeschränkt war. Und je näher wir dem Pazifik kamen, desto dichter wurde der Nebel. Irgendwann wussten wir nur noch, dass dort eigentlich das Meer sein müsste – zu sehen bekamen wir es jedoch nicht. Hin und wieder konnten wir es immerhin hören.

Gut, der kleine “Umweg”, der als Wanderung gedacht war, war nicht so erfolgreich. Ein Foto am Strand? Fehlanzeige. Also machten wir uns auf den Weg zur Golden Gate Bridge. In der Stadt war schließlich noch immer tolles Wetter.

Doch bei diesem Nebel und dem extremen Wind fühlten sich die 10°C an wie 0°C. Als wir schließlich an der Brücke ankamen (laut unserem Navi), sahen wir… nichts. Wir orientierten uns nur mit dem Handy, da wir kaum die ersten Meter der Straße erkennen konnten. Komplett durchgefroren und nass beschlossen wir, wieder in die Stadt zu fahren. Also ein Uber geholt – und weg. Kaum durch den Tunnel, erwartete uns strahlend blauer Himmel und 18°C.

Erster Versuch: fehlgeschlagen. Das ärgerte mich, und ich wollte unbedingt mein Foto machen.

Am nächsten Tag checkte ich im 15-Minuten-Takt die Live-Cam, um einen passenden Moment zu finden. Schwierig! Aber egal, ich wollte dieses Bild. Diesmal fuhren wir direkt zur Golden Gate Bridge. Durch den Nebel konnte man zwar schon etwas mehr erkennen (die andere Straßenseite war sichtbar), aber die Brücke selbst blieb unsichtbar.

Diesmal gingen wir nach Osten Richtung Stadt, den Weg nach unten, in der Hoffnung, dass die Sicht dort besser sei. Und tatsächlich: Ganz unten, am Meer, konnte ich die andere Seite sehen – und die Füße der Brücke, die im Wasser standen. Aber das war es auch. Wir warteten, doch nichts passierte.

Entmutigt gingen wir wieder nach oben, denn wenn wir schon einmal da waren, wollten wir wenigstens einmal über die Brücke laufen.

Auf dem Rückweg nach oben bemerkte ich plötzlich, dass sich etwas veränderte. Die Golden Gate Bridge zeichnete sich leicht im Nebel ab. Ich rannte los, um den Moment einzufangen, und zog meine Kamera. Und tatsächlich – da war sie! Ich stellte alles blitzschnell ein. Nachdem ich das Foto geschossen hatte, verschwand die Brücke schon wieder im Nebel. Ein Schuss, ein Treffer.

Und wie ich finde: ein grandioser Treffer. Ich habe mich so gefreut. Diese 20 Sekunden waren der Moment, auf den ich gewartet hatte.

Autor:in
ChrisHudi
aus Kipfenberg
Ich bin Chris und lebe im Herzen Bayerns.
Beruflich fasziniert mich die Technik, vorallem Roboter. In meiner Freizeit liebe ich es raus zu gehen und die schöne Landschaft zu fotografieren. Porträt sind auch immer wieder dabei. Außerdem begleite ich mit meiner Kamera viele Fest- und Produktköniginnen bei ihren Veranstaltungen.
Ich bin Chris und lebe im Herzen Bayerns.
Beruflich fasziniert mich die Technik, vorallem Roboter. In meiner Freizeit liebe ich es raus zu gehen und die schöne Landschaft zu fotografieren. Porträt sind auch immer wieder dabei. Außerdem begleite ich mit meiner Kamera viele Fest- und Produktköniginnen bei ihren Veranstaltungen.

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