Das unerwartete Zielfoto
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Ich war mit meiner Freundin auf einer Fototour, auf der Suche nach einem Seeadler. Dort haben wir eine Herde Damhirsche entdeckt.
Ich war fasziniert von den majestätischen Tieren.
Auf dem Heimweg sind wir noch einer Gruppe Damtier ( weibl. Damwild) vorbei gefahren und da kam der Wunsch auf, ein schönes Foto vom Damwild zu machen.
Ich habe mich zu Hause an den Rechner gesetzt und viel recherchiert.
Wo finde ich das Damwild.
Worauf muss ich achten, damit sie mich nicht entdecken.
Wie sehe ich, dass es Angst hat bzw. welche Zeichen gibt es.
Wann ist die Brunft und so weiter.
Gleichzeitig bin ich öfters zu jeder Tageszeit an die Stelle ( die leider 60km von mir entfernt ist) gefahren, wo ich die Damtiere gesehen habe.
Am Anfang habe ich die vom Auto aus beobachtet und sie fotografiert, aber es waren nicht meine Wunschaufnahmen.
Ich wusste gar nicht, dass z.B. das Damwild den Schwanz senkrecht aufstellt bei Gefahr oder wenn denen was komisch vorkommt, dass die bellen. Das erste Mal bin ich völlig erschrocken.
Später habe ich im Wald nach denen gesucht und sie haben mich eher entdeckt und sind vor mir weggehüpft.
Also hieß es doch ansitzen und sich verkleiden, dies war für mich erstmal eine Überwindung.
Aber vorher habe ich Kontakt zu dem Jäger hergestellt, denn zu dieser Zeit ist Jagd gewesen.
So konnte ich schon einige schöne Momente von dem Damwild einfangen, aber mein persönliches Zielfoto war noch nicht dabei.
Meine Freunde und Familie fragten mich schon öfters, warum ich noch dahin fahre, denn ich hätte doch schöne Fotos von denen.
Und dann kam der Morgen, wo die Stimmung passte, wie ich es haben möchte.
Das Nebelmeer zog sich leicht über den Wiesen, aber das Damwild war nicht da.
Was ja perfekt war, da konnte ich mich getarnt unter dem Hochstand stellen und warten.
Warum stellen?
Das Gras war so hoch, dass mit ansitzen nicht funktioniert hat und das Damwild ungesehen an mir vorbei marschiert wäre.
Also stand ich da und ich freute mich, dass der Wind sogar in die richtige Richtung wehte.
Der Sonnenaufgang kam und das Damwild kam langsam, aber das Nebelmeer verschwand.
Da dachte ich mir, ok ich mach das Beste draus und genieße die Zeit mit denen.
Plötzlich sprang ein Damtier auf mich zu und ich fing an mit dem elektronischen Verschluss zu fotografieren und fragte mich, warum sprang es so plötzlich auf und kam auf mich zu?
Ich schaute in die Richtung, wo es gestanden ist und ich konnte mein Glück nicht fassen.
Da sah ich den jungen Wolf, der über die Wiese geschlichen kam.
Mein Herz raste und ich habe die Kamera zitternd gehalten und fotografiert, als er auf mich zukam.
Er ist ca.10m neben mir in den Wald gelaufen und kam aber sofort wieder raus und schaute in Richtung Damwild und lief dann von mir weg.
Ich stand danach noch eine Weile mit weichen Knien da und habe geschaut, ob wenigstens ein Foto scharf geworden ist und war ganz Happy, als ich das Foto gesehen habe.
Und so habe ich mein unerwartetes Zielfoto bekommen!!!
Und wenn die Frage aufkommt:
Ja…Ich werde noch öfter zum Damwild fahren und an meinen Wunschfoto ( Damhirsch im Nebel in der Goldenen Stunde) arbeiten.
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